TSV Kornburg - SpVgg Erlangen 2:0 (0:0)
Das Ergebnis gefiel Bernd Fuchsbauer natürlich nicht. Doch bevor der Trainer der SpVgg Erlangen auf den sportlichen Aspekt der 0:2-Niederlage im Topspiel in Kornburg zu sprechen kam, haderte er zunächst mit dem Verletzungspech. Denn mit Yannick Diederichs (Hüfte) nach einer halben Stunde und Tommy Kind (Knie) in der Schlussphase mussten zwei seiner Akteure frühzeitig mit eventuell langwierigen Verletzungen raus. „Eine Ausrede soll das jetzt aber nicht sein“, schob Fuchsbauer gleich hinterher. Nämlich dafür, dass das mit hohen Erwartungen versehene Duell zwischen dem Spitzenreiter und seinem ärgsten Verfolger diesen nicht gerecht werden konnte.
Sicherlich fällt der Start nach einer langen Winterpause immer schwer, und die mitunter holprigen Platzverhältnisse tun ihr Übriges; doch schönreden wollte Fuchsbauer die doch arg zerfahrenen 90 Minuten gar nicht erst: „Dass hier der Erste gegen den Zweiten gespielt hat, konnte man nicht wirklich sehen.“ Sein Kornburger Gegenüber machte auch die Konstellation vor der Begegnung für den Spielverlauf verantwortlich. „Erlangen wollte hinten nicht aufmachen, wir wollten auch erst einmal gut stehen und abwarten. Und irgendwann schießen wir eigentlich immer ein Tor“, sagte TSV-Fußball- Abteilungsleiter Achim Kokott, der nach der Trennung von Alexander Contala im Herbst neben den beiden Trainern Emin Karademir und Adrian Milano bis zum Saisonende als Teamchef fungiert.
Bis es allerdings soweit war, sahen die rund 150 Zuschauer im Nürnberger Süden eine Partie ohne viele Höhepunkte. Die Heimelf tat mehr fürs Spiel, echte Chancen blieben aber Mangelware. Nach einer knappen Stunde jubelte sie dennoch, doch das Schiedsrichter-Gespann verhinderte mit einer etwas unglücklichen Entscheidung das 1:0. Einen Abpraller nach einem Distanzschuss von Jackson Ruziski drückte Pawel Kowal über die Linie, und Kornburg feierte schon; allerdings nahm Safak Cetin nach Rücksprache mit seinem Linienrichter Jörg Seeberger und massiven Protesten der Erlanger den Treffer zurück und entschied auf Abseits. „Wenn er gleich winkt, sage ich nichts, aber erst Tor anzeigen und dann Abseits, das ist für mich unverständlich“, haderte Kokott mit der Szene in der 57. Minute.
Die blieb dann zwar letztlich ohne Folgen, doch vor den beiden Kornburger Toren bot sich auch den Gästen die Möglichkeit zur Führung. Zunächst wurde Florian Mananga in aussichtsreicher Position aber noch abgeblockt (64.), dann traf Andreas Hartmann den Ball nach schönem Lupfer von Oliver Maier nicht richtig (72.). Und gerade als es in der Schlussphase so aussah, als sollte die mit Abstand beste Defensive der Liga (Sp Vgg, 15 Gegentore) der gefährlichsten Offensive (Kornburg, 55 Treffer) standhalten, schlug der „Knipser“ doch noch zu.
Nach einem langen Einwurf verloren die Gäste Szymon Pasko im Zentrum aus den Augen, und der 29-Jährige fackelte bei seinem 16. Saisontreffer nicht lange (82.). Jenen Pasko konnte die „Spieli“ zwei Minuten darauf zwar noch entscheidend von seinem Weg zum 2:0 abbringen, doch der eingewechselte Michal Nowak spitzelte zur Entscheidung ein. Tumultartige Szenen gab es wenig später, als sich die Kornburger nach einem üblen und überflüssigen Erlanger Foul im Mittelfeld verständlicherweise lautstark echauffierten. In der Folge flog Erlangens Dennis Zyder mit der Ampelkarte vom Feld. Als sich die Gemüter wieder beruhigt hatten, stand ein nicht unverdienter Heimsieg für den TSV, der sich im Rennen um Platz eins noch nicht geschlagen geben will. „Es sind noch einige Spiele, schauen wir mal, was passiert“, meinte Achim Kokott.
Schiedsrichter: Safak Cetin (Frankonia) - Zuschauer: 200