ASV Vach - TSV Kornburg 3:1 (1:0)
Herbert Heidenreich ist ein Mann der klaren Worte und sagt, was er denkt – da machte der 60-jährige Trainer des TSV Kornburg auch nach der 1:3-Niederlage beim ASV Vach keine Ausnahme. „Ich sage heute nur einen Satz: Der Schiri hat das Spiel entschieden. Da kriege ich einen dicken Hals.“ Lange überlegen musste der Beobachter nicht, welche Szene den Ex-Profi (1. FC Nürnberg, Borussia Mönchengladbach) dermaßen auf die Palme gebracht hatte. Heidenreich erklärte es trotzdem: „Das ist ein klarer Elfmeter für uns und Gelb-Rot für den Vacher, dann spielen wir 70 Minuten in Überzahl, und das Spiel läuft ganz anders.“ Nun ja, die 70 Minuten stimmen nicht ganz, aber ansonsten ist die Aussage Heidenreichs bezüglich dieser Situation sicherlich nicht falsch.
Nach 40 Minuten zog Kornburgs Torjäger Szymon Pasko in den Strafraum, Vachs bereits gelb-vorbelasteter Innenverteidiger Philipp Schraivogel stieg elfmeterreif ein – doch die Pfeife des insgesamt nicht schlecht leitenden Unparteiischen Stefan Klerner blieb stumm. Auch ASV-Trainer Norbert Hofmann sprach von einer kniffligen Angelegenheit. „Wenn es 1:1 steht und wir in Unterzahl sind, dann hätte es heikel werden können.“ Aber das wurde es eben nicht, Vach steuerte am Ende einem „absolut verdienten Sieg“ (Hofmann) entgegen.
Auf die Siegerstraße brachte die Heimelf wieder einmal Benjamin Pommer. Nach 13 Minuten zeigte der nie zu stoppende Stürmer nach einer Hereingabe von Michael Gambel seine Torjäger-Qualitäten und traf abgezockt zum 1:0. „Kompliment an Kornburg, die wollen offensiven Fußball spielen“, sagte Hofmann zum weiteren Spielverlauf. Der entscheidende Zusatz des Ex-Profis (Sp Vgg Bayreuth, Bayer Uerdingen) kam aber auch. „Wir wollten defensiv kompakt stehen, und dass sie bei Kontern anfällig sind, wussten wir“, so der 64-Jährige, der allerdings die Chancenverwertung seiner Elf kritisieren musste.
Speziell in den ersten Minuten nach der Pause vergaben die Hausherren mehrmals das 2:0, beziehungsweise scheiterten sie am starken Arthur Ockert im Kornburger Tor. Erst nach einer Stunde musste sich der TSV-Schlussmann geschlagen geben, und das höchst unglücklich. Einen Schuss von Schraivogel – siehe 40. Minute – fälschte Oliver Schmidt ins eigene Tor ab. Garret Gachot, am Ball eine Augenweide, vertrieb in der 80. Minute mit einem platzierten Schuss aus 20 Metern letzte Zweifel am Vacher Kirchweihsieg, das 1:3 aus TSV-Sicht durch Sasa Bozic kurz vor dem Ende fiel in die Rubrik „Ehrentreffer“ für den tapferen Aufsteiger, der defensiv nicht überzeugen und auch zu wenig Torgefahr erzeugen konnte.
Was aber auch an der starken Abwehrleistung der Gastgeber um die Innenverteidiger Schraivogel und Michael Mirschberger lag. Nach den Eindrücken vom Samstag drängt sich da schon die Frage auf, wie der ASV in den elf Spielen zuvor schon 17 Gegentreffer kassieren konnte. Die Erklärung liegt in zwei deftigen Pleiten beim 0:5 in Poppenreuth und dem 1:6 gegen Buch. „In Poppenreuth waren wir grottenschlecht, und Buch hat ein Derby gespielt, wie man ein Derby spielen muss“, sagte Hofmann zu diesen beiden aus Vacher Sicht gruseligen Partien.
Dennoch sind die Mannhofer derzeit der schärfste Verfolger von Spitzenreiter ASV Neumarkt. In der Tabelle des Bayerischen Fußball-Verbandes hat der ASV zwar erst 21 Zähler, die zwei Punkte aus dem Dergahspor-Spiel werden aber noch hinzukommen. Die Partie, die 0:0 endete, wurde im Nachhinein wegen eines Pass-Vergehens der Türken in ein 2:0 für Vach umgewandelt. „Ich bin stolz auf die Jungs, sie sind nicht umsonst in dieser Position und haben sich das erarbeitet“, sagte ein zufriedener Norbert Hofmann. Gegen Kornburg kam in eingangs erwähnter Szene noch das nötige Glück dazu.
Schiedsrichter: Stefan Klerner (DJK L'fels) - Zuschauer: 150