Mit 28 Punkten aus 14 Spielen hat der TSV Kirchehrenbach eine blitzsaubere erste Saisonhälfte hingelegt. Nach der Absage der letzten beiden Runden überwintert die Elf von Trainer Christian Martin überraschend auf Platz 2. Im vergangenen Jahr kämpfte der TSV noch in der Kreisliga 1 um Punkte und beendete die Saison auf dem 10. Tabellenplatz, ehe die Mannschaft nach einer Umgruppierung der Ligabetriebs wieder in der Schwesterliga landete.
Trainer und sportliche Leitung hatten deshalb im Sommer bewusst tief gestapelt: „Da die Liga für uns Neuland war, haben wir keine Zielsetzung ausgegeben. Wir wollten nur nichts mit dem Abstieg zu tun haben“, erklärt Martin. „Dass es dann gleich so gut lief, hat uns natürlich alle überrascht“. Und es lief tatsächlich: 31 Tore bedeuten in der „Offensiv-Tabelle“ Platz Drei, bester Knipser ist Niklas Stelzner mit zehn Treffern. Und mit nur 17 Gegentoren stellt der TSV nach Spitzenreiter Hersbruck die zweitbeste Defensive. Mit fünf Siegen aus den ersten sechs Partien starteten die „Ehrenbacher“ nahezu perfekt in die Runde, ehe der TSV drei äußerst unglückliche Pleiten am Stück kassierte. Vor allem die Chancenverwertung ließ während dieser Schwächephase mehr als zu wünschen übrig. „Da war einfach der Wurm drin“, so Martin. „Wir waren in allen drei Spielen die bessere Mannschaft und hatten Möglichkeiten ohne Ende, der Ball wollte aber einfach nicht rein.“
Im Topspiel gegen den TSV Neunkirchen, das die Martin-Elf mit 2:1 für sich entscheiden konnte, platzte der Knoten. Mit dem ersten Tor, sagt der Coach, sei die ganze Last der vorherigen Partien von den Schultern seiner Männer abgefallen. Da sein Team seit dem kleinen Durchhänger ungeschlagen ist, hätte Martin gerne auch noch die beiden ausgefallenen Partien absolviert. Zuletzt stand der TSV vor gut zwei Wochen auf dem Platz und gewann beim Tabellenvorletzten aus Uttenreuth mit 4:1. Trotz der hervorragenden Hinserie – Platz Zwei würde am Saisonende die Relegation zur Bezirksliga bedeuten – will Martin von möglichen neuen Zielen für die Rückrunde oder gar Aufstiegsambitionen nichts wissen: „Die Liga ist noch lang, es gibt keine Garantie, dass es für uns so gut weiter geht. Außerdem warten im neuen Jahr gleich vier Auswärtsspiele nacheinander auf uns.“ Der Kampf um die vorderen Plätze verspricht bis zum Ende spannend zu bleiben. Während der Topfavorit auf den Aufstieg, der 1.FC Hersbruck, der Konkurrenz mit 33 Zählern schon ein wenig enteilt ist, trennen Kirchehrenbach auf Platz 2 und den Tabellensiebten, die DJK Weingarts, gerade einmal sechs Punkte. Doch Martin will weiterhin nur von „Spiel zu Spiel zu denken“ und die Euphorie aus diesem Jahr noch so weit wie möglich ins kommende Jahr mitnehmen.