2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten

„Zeitdruck“ - Schiedsrichter macht Anreise nichtig

Spielausfall in der U17-Bezirksoberliga Oberpfalz

Unabhängig von der Tabellensituation –Kareth reiste als Tabellenführer zum Tabellenletzten- waren beide Parteien gewillt, das Spiel auf sportliche Art und Weise zu entscheiden. Ein über Nacht einbrechender Regen bewässerte die Fußballplätze im Bayerwald zugegebenermaßen nicht minder, dennoch sahen sowohl Mannschaftsverantwortliche als auch Zuschauer keinen Grund, das Spiel aufgrund höherer Gewalt nicht angemessen über die Bühne zu bringen.

Von links: Mit Rücken zur Kamera, Abteilungsleiter FCK, SR Prenißl, Co-Coach FCK Freimuth sowie FCK-Coach Alberto Infantino in der Diskussion. Bild: ZL

Gegen 9:10 Uhr, 80 Minuten vor geplantem Anpfiff der Begegnung, trafen die ersten Spieler der Gastmannschaft aus dem Norden Regensburg im Kurort ein. Gegen 9:25 Uhr begingen Trainer beider Teams den Platz im Stadion am Roten Steg. Der kurz gemähte Rasen war leicht bewässert, aber aus objektiver Sicht sogar sehr gut bespielbar. Dennoch entschloss die Vorstandschaft des FCK gegen 9:40 Uhr, das Spiel nicht im Stadion stattfinden zu lassen, da am Dienstag das prestigeträchtige Landkreisderby in der Herren-Landesliga gegen den SV Neukirchen beim Heiligen Blut bevorstehe und die Exekutive eine Umgrabung des Sportplatzes befürchte. Auf den Vorschlag hin des Kareth-Coaches, Patrick Lache, einigte man sich beidseitig, das Spiel ohne ausführlich in die Länge gezogenes Warm-Up am in der Nähe befindlichen Schulplatz zu absolvieren. Zwar argumentierte Schiedsrichter Prenißl zunächst in der Kabine bei der Gastmannschaft, dass er um diese Uhrzeit lieber im Fitnessstudio wäre als am Fußballplatz, ging aber auf die Vereinbarung der Mannschaften ein. Um dem Aufwärmen am Schulplatz zuvorzukommen, empfahl er den beiden Mannschaften, mit Stollenschuhen den geteerten Weg zum Platz zu laufen. Laut eigener Aussage befinde er sich im Zeitstress, da er zu späterer Zeit noch ein Spiel pfeifen müsse.

Am Schulplatz angekommen kündigte Prenißl die erneute Spielabsage an, da der Platz gesundheitsgefährdend sei. Mit dieser Meinung stand er vor allen Beteiligten, inbegriffen der Zuschauer beider Mannschaften, den Trainern, der Spieler sowie deren gewillte Spielführer Pongratz (FCK) und Tadic (TSV) alleine. Im weiteren Verlauf der Diskussion, das Spiel stattfinden zu lassen, um auch dem FC Bad Kötzting der zu erwartenden finanziellen Sanktionen zu erlassen, erwies sich der Schiedsrichter als äußerst unkooperativ und unsachlich.


Die mit Abstand "größte" Wasserfläche am potenziellen Spielort. Bild: ZL

Gegen 10:36 Uhr verschwand der Unparteiische schließlich in seinem Auto und trat seine Heimreise an. Die ihm zustehenden Schirispesen habe er laut Coachassistent Michael Freimuth) nämlich schon bei seiner Anreise angefordert. „Wir hätten auch sehr gerne gespielt“ lautete die Schlussbilanz von Alberto Infantino, Coach der Kurstädter. Vewundert und enttäuscht traten die Nordregensburger die Heimfahrt, und damit ihre zweiten 94 Kilometer an.

Die Tabellenführung ist der TSV Kareth-Lappersdorf nach dem fast zeitgleichen Auswärtssieg des SSV Jahn bei der SpVgg SV Weiden nun auch los. Der Jahn rangiert inzwischen vor Kareth. Dahinter reihen sich die SpVgg SV Weiden und der FC Amberg ein. Als Fünfter darf dich auch die SG Haselbach/Ettmannsdorf/Schwandorf noch Hoffnungen auf den Sonnenplatz machen. Ein Nachholtermin des Ausfallspiels soll noch für dieses Kalenderjahr angesetzt werden.

Aufrufe: 022.10.2017, 17:52 Uhr
Patrick LacheAutor