2024-04-24T07:17:49.752Z

Ligavorschau
Kareths Kicker können derzeit nicht zufrieden sein. Foto: Christian Brüssel
Kareths Kicker können derzeit nicht zufrieden sein. Foto: Christian Brüssel

Kareth sehnt sich nach Erfolgserlebnis

Bilanz nur Zufall? Heimschwache Karether müssen gegen Woffenbach am Samstag „fünf Prozent drauflegen“.

Ein Blick in die Heim- und Auswärtsbilanzen der Vereine der Landesliga Mitte offenbart Interessantes. Dass der SV Fortuna in der Fremde wesentlich ertragreicher als auf dem heimischen „Bonsai-Platz“ ist, ist keine neue Erkenntnis. Die Grün-Weißen sind die einzige Mannschaft, die in der Fremde ungeschlagen ist. Überraschend ist hingegen die Ausbeute des TSV Kareth-Lappersdorf (6., 43).

Würde die Truppe von Trainer Matthias Bösl nur auswärts antreten, wären Aaron Bice & Co. sogar ein Aufstiegskandidat: Nur der ASV Neumarkt und der SC Ettmannsdorf waren bei ihren Gastspielen erfolgreicher. Derweil läuft es auf Kareths Höhen nicht rund: Nur vier Teams haben weniger auf heimischen Geläuf gepunktet, nur Fast-Absteiger SpVgg Pfreimd hat weniger Tore erzielt. Am Samstag (16 Uhr) kann die Bilanz verbessert werden, wenn Woffenbach (16., 30) anreist.

„Es kommt uns wohl entgegen, wenn die Gegner bei ihren Heimspielen das Spiel in die Hand nehmen. Auswärts spielen die meisten Mannschaften eher destruktiv”, sagt dazu Bösl und fügt an: „Ich glaube aber, dass da auch viel Zufall dabei ist.” Er habe das in Burglengenfelder Landesliga-Zeiten erlebt, „dass wir in einer Saison extrem heimstark waren, komischerweise das Jahr darauf war es genau umgedreht”. Wobei das ein Umstand ist, den Kareths Coach dieser Tage weniger beschäftigt. Denn seit dem Re-Start konnten seine Schützlinge in drei Partien nur einen Zähler einfahren, haben dadurch zwei Tabellenplätze verloren. In erster Linie macht Bösl „Umstände verantwortlich, für die wir zum größten Teil nichts können”. So habe vor der 0:3-Pleite die abstiegsbedrohte SpVgg Lam sicherlich vom Weckruf des Trainerwechsels profitiert.

Bei der 0:1-Derbyniederlage gegen die Fortuna ist Offensiv-Schlüsselspieler Marco Fehr nach einer halben Stunde schwer verletzt ausgeschieden. „Und in Bad Abbach müssen wir zur Halbzeit mit zwei, drei Toren führen, am Ende aber froh sein, dass wir überhaupt einen Punkt geholt haben.” Das Problem an sich ist, dass Rekonvaleszenten noch nicht fit sind. Abteilungsleiter Anton Brunnbauer pflichtet bei: „Julian Kessner hat vor seinem ersten Spiel nur zweimal trainiert und Sigi Ludwig ist noch nicht für 90 Minuten fit.” Der Stoßstürmer wäre ideal, um für die letzte halbe Stunde eingewechselt zu werden, müsse aber von Anfang an ran, weil wir keinen anderen haben, so Brunnbauer. Daniel Oppelt (Zerrung) befindet sich in der Warteschleife, mit dem langzeitverletzten Torjäger Aaron Bice (Knochenödem) ist frühestens im März zu rechnen. „Wir haben im Offensivbereich zu viele Ausfälle”, klagt Brunnbauer.

„Wir wissen, wo wir herkommen. Es ist ja nix passiert”, beschwichtigt Matthias Bösl den ersten Durchhänger in seiner Amtszeit: „In der Vor- und Rückrunde haben wir zum gleichen Zeitpunkt 13 Punkte geholt, wenn wir das Tegernheim-Spiel, das nachzuholen ist, mal rausrechnen”. Eine gewisse Lockerheit und Spielfreude müsse jetzt wieder auf das Spielfeld, aber auch fünf Prozent mehr Biss: „Wir wollen ein Erfolgserlebnis für den Aufwand, den wir betreiben - und der ist nicht wenig.” Mit einem Remis gegen Woffenbach wäre er durchaus zufrieden.

Aufrufe: 017.10.2020, 09:43 Uhr
Gerd WinklerAutor