Seine Erfahrung: „Frauen muss man motivieren, nicht kritisieren. Mit anschreien kommt man nicht weit“, sagt er. Ob dieses Vorgehen auch bei Männern funktioniert, wird sich zeigen. Denn der 56-Jährige coacht ab sofort A-Klassist TSV Ingenried, übernimmt dort die Nachfolge von Daniel Hindelang. Er hatte den Verein am Ende der abgelaufen Spielzeit auf eigenen Wunsch verlassen.
Für Mesaros ist es der erste Job als Männer-Trainer seit langer Zeit. In der jüngeren Vergangenheit coachte er (fast) ausschließlich Frauenmannschaften. Zunächst in Westfalen, wo er lange gelebt hat. Später dann das Bayernliga-Team in Kaufbeuren. „In Kaufbeuren war ich aber mehr als nur Coach. Ich habe mich um den Nachwuchs gekümmert, die Abteilung geleitet. Eigentlich habe ich alles gemacht“, sagt der 56-Jährige. Vor knapp eineinhalb Jahren wurde es Mesaros dann zuviel. Er zog die Notbremse, gab alle Ämter auf. „Ich war immer nur auf dem Fußballplatz, hatte kaum noch Freizeit“, sagt er.
Hinzu kamen gesundheitliche Probleme. Die Knie spielten nicht mehr mit. Mesaros zog sich komplett zurück, gönnte sich eine Auszeit. In den vergangenen Monaten kam die Lust am Fußball aber langsam wieder. Es kribbelte bei Mesaros, wie man so schön sagt. Als schließlich TSV-Spieler Jakob Stoll, damals noch Arbeitskollege des neuen TSV-Coaches, anfragte, ob er sich nicht vorstellen könne, Ingenried zu übernehmen, musste er nicht lange überlegen. „Ich habe die Mannschaft zweimal beobachtet, ein paar Gespräche mit den Verantwortlichen geführt. Danach war klar: Wir passen zusammen. Ich will das machen.“
Einig ist man sich beim TSV auch in Sachen Saisonziel: Man will oben angreifen, vielleicht sogar den Aufstieg realisieren. „Die Mannschaft war in den vergangenen Jahren immer nah dran, hat das Potenzial“, sagt Mesaros. „Vielleicht schaffen wir es in dieser Saison.“
Text: tf