Erwin Arbinger: Auf jeden Fall, denn mit dem Schlusspfiff beim Finale kommt immer ein bisschen Wehmut auf. Monatelange Planung, viele Gespräche und Verhandlungen mit Lieferanten, Gästen und Sportlern gehen zu Ende. Die Arbeit an sich mit den Ehrenamtlichen ist etwas Wunderbares. Es reizt mich, aus der Komfortzone „Profiküche“ rauszugehen, um mit Laien zu arbeiten. Die liefern einen Megajob ab. Das kommende Turnier wird für mich etwas Besonderes, ich bekomme mit Hugo Zöll einen Koch-Kollegen an meine Seite.
Der Übeltäter war Dario Caeiro. Er rief mich im Oktober 2014 vor der sechsten Auflage an und bat mich um ein Treffen. Er brennt für dieses Turnier und ich brauchte keine fünf Minuten, um in dieses Projekt mit einzusteigen – ohne auch nur zu erahnen, was mich erwartet. Mittlerweile ist es für mich zu einer Herzensangelegenheit geworden und mein Highlight im Jahr.
Die Unterschiede sind enorm, denn die Großküche im Crailsheimer Klinikum ist gut strukturiert und mit 35 Mitarbeitern sehr gut aufgestellt. Das funktioniert reibungslos wie ein Schweizer Uhrwerk. Man hat standardisierte Abläufe und muss auf den Punkt liefern. Beim BWK-Arena-Cup kommt stattdessen immer eine kleine Komponente der Ungewissheit ins Spiel. Kommen die Helfer rechtzeitig? Sind die Sportler mit dem Angebot zufrieden? Bewältigen wir den Ansturm? Es ist ein Planen ins Blaue hinein – mit alljährlichem Happy End.
Man kann sich darauf nicht vorbereiten. Man kann nur auf das Projekt eingehen und seine Erfahrungen einfließen lassen. Es gibt aber einen kleinen Trick dabei, man braucht gute Partner und ein sehr gutes Netzwerk. Sodass man, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert, Alternativen hat, um schnell zu reagieren. Mein großes Plus ist, dass ich ein sehr breit aufgestelltes Wissen habe. Für mich war immer wichtig, alles mitzumachen und zu erleben. Geht nicht, gibt es bei mir nicht. Die meiste Erfahrung durfte ich bei meinem alten Lehrmeister, Heribert Schmalhofer, sammeln. Er war der Leibkoch des Fürsten von Thurn und Taxis und arbeitete lange Zeit in der Aubergine in München bei Eckhard Witzigmann. Es reihte sich ein Highlight nach dem anderen und als sein zweiter Küchenchef war ich immer in seine Planungen miteingebunden. Egal ob fürstliche Jagd oder das Kochen für den bayerischen Landtag sowie Veranstaltungen im fürstlichen Schloss.
Nicht viel. Ich nehme mir hin und wieder eine Auszeit und sehe mir das ein oder andere Spiel an. Immer mit dem Gedanken im Hinterkopf: „Ich muss jetzt aber in die Küche!“
Bananen! Wenn es nach den Spielern ginge, könnten wir eine eigene Plantage kaufen, um genügend Bananen vorrätig zu haben. Es gibt jeden Tag drei verschiedene Pasta mit verschiedenen Soßen. Wir kochen am Wochenende rund 400 Portionen Nudeln für die rund 150 Sportler.