2024-04-23T06:39:20.694Z

Ligabericht
Ein Ilshofener Freudenknäuel bildet sich nach dem 1:0 durch Daniel Schmelzle, der irgendwo inmitten der Traube ist.   Hartmut Ruffer
Ein Ilshofener Freudenknäuel bildet sich nach dem 1:0 durch Daniel Schmelzle, der irgendwo inmitten der Traube ist. Hartmut Ruffer
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TSV Ilshofen tut sich gegen TSG Öhringen schwer

Daniel Schmelzle trifft zum Sieg - mit FuPa.tv-Highlights

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Lange Zeit tut sich der TSV Ilshofen gegen den Verbandsliga-Aufsteiger aus Öhringen schwer. In der Schlussminute trifft Daniel Schmelzle zum Sieg.

"Eigentlich muss ich meiner Mannschaft ein großes Lob aussprechen“, meint Öhringens Trainer Marius Müller, „doch natürlich sind wir sehr deprimiert, weil wir uns für den Aufwand nicht belohnt haben.“ Wieder einmal hat die TSG in den Schlussminuten ein Tor kassiert und sich damit um einen möglichen Punktgewinn gebracht. Auf der Gegenseite ist die Stimmungslage eine andere: „Drei Siege zu Null innerhalb einer Woche“, resümiert Ilshofens Spielertrainer Ralf Kettemann. Doch auch er weiß, dass die Gäste dem TSV alles abverlangt haben.

Extrem diszipliniert verteidigen die Öhringer. Sie stellen Räume zu, sind zweikampfstark und zeigen eine gewisse Art von „Zeckigheit“, die den Ilshofenern sichtbar auf die Nerven geht. Bis 25 Meter vor dem Tor kann Ilshofen einigermaßen sicher kombinieren, dann aber ist Schluss. „Wir haben dann unsauber und ungeduldig agiert“, gibt Kettemann zu. In der ersten Halbzeit sorgt lediglich ein Weitschuss von Simon Wilske für Torgefahr. Den flatternden Ball kann Öhringen Schlussmann Ruben Götz gerade noch über die Latte lenken (17. Minute). „In der ersten Halbzeit hatten wir sogar die besseren Chancen“, meint Müller und hat damit Recht. Daniel Alankus wird von Lukas Lienert gerade noch abgeblockt, in der 30. Minute erreicht Steffen Pscheidl die Flanke des Ex-Ilshofeners Volkan Demir nicht ganz, so dass der Ball ins Toraus geht.

Öhringen wirkt souverän

Nach dem Wechsel passiert lange nichts vor den Toren. Öhringen wirkt weiter souverän in der Abwehr, lässt den TSV Ilshofen nicht zur Entfaltung kommen. Der wiederum macht sich selbst das Leben schwer, weil die Spieler zu häufig die falsche Entscheidung treffen. Hier ein Pass zu viel, dort ein Schnörkel anstatt eines Abschlusses. So lebt die Partie von der Spannung. Ein paar gelbe Karten kommen dazu, aber unfair ist das Spiel nicht. Die Schlussphase hat es dann in sich.

Fünf Minuten vor dem Ende rauft sich Benjamin Kurz den Haarschopf. Der Ilshofener hat eine Flanke hervorragend an- und mitgenommen, den Schuss aber einen halben Meter über die Querlatte gesetzt. Zwei Minuten vor dem Ende springt Ralf Kettemann in eine Flanke. Sein Schuss wird abgefälscht und trudelt 30 Zentimeter neben dem Pfosten ins Aus. Die anschließende Ecke köpft Jannis Gehring hart in die linke untere Ecke. Ruben Götz ist geschlagen, aber Kevin Müller schlägt den Ball von der Linie. Diesmal, so scheint es, erhält Öhringen kein Last-Minute-Tor.

Doch genau das fällt 60 Sekunden später: Maximilian Gebert wird am linken Strafraum freigespielt. Sein Schuss ist verunglückt und doch goldrichtig, denn am langen Eck steht Daniel Schmelzle und schiebt den Ball über die Linie. Während die Ilshofener ausgelassen jubeln, brüllt ein enttäuschter Nicola Sasso: „Es ist immer das Gleiche!“

Ilshofen dagegen feiert einen perfekten Abschluss der englischen Woche. Und nicht jeder hat noch daran geglaubt. So gibt Dario Caeiro zu, dass er nicht mehr mit dem Siegtor gerechnet hat, „weil wir so gut wie noch nie auf diese Weise gewonnen haben“, sagt’s und schnappt sich Paul Weber, der gerade vorbeikommt. „Wann haben wir zuletzt so gewonnen?“ Weber stutzt und denkt nach. „Das ist schon lange her.“

Mit diesem Sieg hat sich der TSV Ilshofen in der Spitzengruppe festgesetzt. Da die ersten drei der Tabelle ebenfalls gewonnen haben, bleibt die Mannschaft von Spielertrainer Ralf Kettemann auf dem vierten Platz. Am kommenden Samstag steht eine lange Fahrt an. Es geht in das mehr als 220 Kilometer entfernte Wangen, das in Tübingen mit 1:3 verloren hat.

Aufrufe: 09.10.2017, 14:33 Uhr
HOT / Hartmut RufferAutor