2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Karel Nowak beim Training mit dem TSV Ilshofen.  Foto: Ufuk Arslan
Karel Nowak beim Training mit dem TSV Ilshofen. Foto: Ufuk Arslan

TSV Ilshofen-Torwart Karel Nowak im Interview

„Das Team freut sich riesig auf das Spiel“

Ilshofens Torwart Karel Nowak fiebert dem Saisonstart in der Verbandsliga entgegen. Es geht gegen seinen alten Verein Hollenbach.

Spiele gegen ehemalige Vereine können, müssen aber nicht etwas Besonderes sein. Das Spiel des TSV Ilshofen zum Auftakt der neuen Verbandsligasaison an diesem Samstag gegen den FSV Hollenbach ist für Karel Nowak allerdings sehr speziell – zu eng sind immer noch die Freundschaften mit einigen Hollenbachern.

Herr Nowak, vorige Saison hieß Ilshofens Gegner am ersten Spieltag Schwäbisch Hall, nun kommt der Oberliga-Absteiger FSV Hollenbach. Wie groß ist die Vorfreude?
Das ganze Team freut sich riesig auf dieses Spiel. Das ist ein Kracher gleich zu Beginn. Für mich persönlich spielt meine Vergangenheit beim FSV natürlich auch eine Rolle.

Sie haben in Backnang, in Hall und in Hollenbach gespielt. Spielt die Vergangenheit bei diesen Vereinen überhaupt noch eine Rolle?
Das kann ich pauschal so nicht beantworten. Gegen Backnang fühlt es sich für mich anders an als gegen Hall. Und gegen Hall wiederum anders als gegen Hollenbach. Jetzt gegen den FSV zu spielen, ist für mich außergewöhnlich.

Was verbinden Sie mit Ihrer Zeit beim damaligen Oberligisten Hollenbach?
Ich hatte dort eine überragende Zeit. Von der Kameradschaft her waren wir wie in der Kreisliga B. Gemeinsam waren wir viel unterwegs, unter anderem auch auf Mallorca. Ich habe dort noch viele Freunde. Das habe ich erst vor Kurzem wieder bemerkt, als Nico Nierichlo (Spieler des FSV Hollenbach, Anm. d. Red.) Geburtstag feierte. Dort waren acht Hollenbacher und sechs Spieler aus Ilshofen. Deshalb ist dieses Spiel schon etwas Besonderes und fühlt sich aufgrund der Freundschaften auch eigenartig an.

Welche Bedeutung messen Sie dem Auftaktspiel zu?
Egal, wies es ausgeht: Das Ergebnis wird gar nichts über den weiteren Saisonverlauf sagen. Man erinnere sich an die vergangene Saison. Hall gewann bei uns 1:0, ist dann aber fast abgestiegen, während wir um den Aufstieg mitgespielt haben.

Stimmt es, dass Sie den Verantwortlichen den Tipp gegeben haben, Jonas Wieszt zu kontaktieren?
Ja.

Jonas Wieszt ist ebenfalls ein hervorragender Torhüter. Warum haben Sie sich selbst diesen Kontrahenten um den Platz im Tor geholt?
Ich habe mit starker Konkurrenz bislang nur positive Erfahrungen gemacht. In Hollenbach war Joachim Fritsch in Topform mein Konkurrent. Dieses Duell um den Platz im Tor hat mich besser gemacht. Als ich nach Ilshofen kam, war Jü (Jürgen Groß, Anm. d. Red.) schon da. Er war der Kapitän und sowohl sportlich als auch menschlich überragend. Ich dachte, dass ich kaum spielen werde. Letztlich haben wir uns die Spiele fifty-fifty geteilt. Wenn man so jemanden wie Joachim, Jü oder jetzt Jonas als Konkurrent hat, dann gibt man immer 110 Prozent im Training – und nicht nur 99.

Was erstaunt ist, dass Sie jeweils gut mit den anderen Torhütern befreundet waren beziehungsweise sind.
Ich bin kein Freund von solchen Hahnenkämpfen wie bei Jens Lehmann und Oliver Kahn. Ich habe Jonas bis zu seinem Wechsel kaum gekannt. Im Trainingslager waren wir gemeinsam im Zimmer. Ich kann jetzt schon sagen, dass es sowohl sportlich als auch menschlich keine Fehlentscheidung gewesen ist, ihn zu holen.

Der TSV Ilshofen gilt bisweilen als Emporkömmling, bei dem viel Geld im Umlauf sei. Wie stark belastet so etwas?


Mich tangiert so etwas überhaupt nicht – weil ich weiß, was die Wahrheit ist. Und Geld ist sicher nicht der Grund, warum die Spieler hier sind. Für mich sind es neben dem Familiären die professionellen Rahmenbedingungen. Vor allem sind es aber die Menschen, die den TSV Ilshofen so besonders machen. Hier wurde einiges auf die Beine gestellt. Zudem ist die sportliche Perspektive da: Wir haben die Chance, die Top-Adresse in Hohenlohe zu werden.

Sie sind Kapitän der Mannschaft. Wie interpretieren Sie dieses Amt?


Das Hauptaugenmerk liegt natürlich auf dem Sportlichen. Außerdem lege ich Wert auf einen freundschaftlichen und vor allem einen ehrlichen Umgang miteinander. Ich versuche möglichst viel mit allem Mitspielern zu reden, um herauszufinden, was die Jungs so neben dem Platz machen. Wenn einer beispielsweise mal schlecht drauf ist im ­Training, dann kenne ich die Gründe.

In der kommenden Runde sind mit Ilshofen, Hall, Hollenbach und Öhringen vier Teams aus der Region in der Verbandsliga vertreten. Das verspricht viele Nachbarschafts­duelle …
(lächelt) Ich will mich darüber nicht beklagen. Ich habe mich zwar nicht über Hollenbachs Abstieg gefreut, aber natürlich über die jetzt anstehenden Duelle mit dem FSV. Bei diesen Spielen herrscht eine ganz andere Stimmung als bei Begegnungen mit Vereinen, die weiter entfernt sind.

Aufrufe: 019.8.2017, 06:47 Uhr
HOT / Hartmut RufferAutor