Als Marco Schmidt am 12. April die Verantwortlichen beim TSV 1860 Rosenheim informierte, dass er am Saisonende seinen Posten räumen wird, war die Enttäuschung groß. Nun schon zum zweiten Mal in Folge verabschiedete sich am Saisonschluss ein erfolgreicher Übungsleiter aus Rosenheim. Matthias Pongratz beendete sein Engagement zum letztjährigen Saisonwechsel. "Wir waren zum Handeln gezwungen. Dirk Teschke war unser Wunschkandidat. Wir wollen mit ihm unseren erfolgreichen Weg fortführen", ist sich Teammanager Franz Höhensteiger sicher die richtige Entscheidung getroffen zu haben. "Wir wollen ja unsere Philosophie mit talentierten und jungen Spielern aus der Region fortsetzen", so Höhensteiger weiter. Wirtschaftliche Zwänge seien es auch, die diesen Weg vorgeben, den die Rosenheimer sehr erfolgreich beschreiten.
So sollen auch einige Neuzugänge über die zweite Mannschaft, die als Bezirksliga-Meister den Landesliga-Aufstieg über die Relegation haarscharf verpasst hat, an den Kader des Regionalliga-Teams herangeführt werden. Namhaftester Neuzugang ist Matthias Haas, der Bruder von Dominik Haas, der bereits beim TSV spielt. Der 22 Jahre alte Innenverteidiger spielte in der U19 beim FC Bayern München, in der Regionalliga Nord beim Hamburger SV II und zuletzt beim FC Ingolstadt 04 II. Die Rosenheimer verlassen wird nach jetzigem Stand nur Matthias Linnemann. Der 31-Jährige wird in Kürze Vater und will in Sachen Fußball kürzertreten. Ohne Linnemann aber mit Matthias Haas wollen die Rosenheimer das Abenteuer Regionalliga Bayern angehen. Ziel ist es einen einstelligen Platz zu erreichen: "Wir wollen bester Amateurverein in dieser neuen Spielklasse werden", umschreibt Höhensteiger die Zielvorgabe: DFB-Pokalqualifikation.
Trainings-Auftakt ist am Montag, 18. Juni. Dann wird Dirk Teschke seinen Kader erstmals auf den Trainingsplatz bitten. "Wir sind uns ganz schnell einig geworden. In der vierten Liga trainieren zu können in dieser neuen Liga ist eine tolle Möglichkeit für mich", betont Dirk Teschke gegenüber FuPa in einer ersten Reaktion. Nur zwei Tage nach seiner Beurlaubung in Unterföhring hatten die Rosenheimer Kontakt zu Teschke aufgenommen. Die Sache blieb aber noch unter Verschluss, weil Teschkes Ex-Klub noch um den Aufstieg spielte. Der neue Sechzig-Coach weilte am Donnerstag noch beim Endspiel gegen den FC Ergolding und freute sich über den Bayernliga-Aufstieg seines Ex-Teams. "Ein eingespieltes und intaktes Team wie Sechzig Rosenheim übernehmen zu können ist für mich eine große Herausforderung. Sportlich ist das ein großer Anreiz", freut sich Teschke über das ihm gegenüber entgegengebrachte Vertrauen. Neuer Trainer beim FC Unterföhring soll nach FuPa-Informationen der Münchner Walter Werner (51) werden, der beim Sportbund Rosenheim vorige Woche nach sieben Jahren das Handtuch geworfen hatte.