2024-04-25T10:27:22.981Z

Analyse
Er will mit seiner Mannschaft wieder jubeln: Trainer Christian Adrianowytsch (Zweiter von links) geht mit Hollenbach in die zweite Bezirksliga-Saison nach dem Wiederaufstieg.  F.: Willi Baudrexl
Er will mit seiner Mannschaft wieder jubeln: Trainer Christian Adrianowytsch (Zweiter von links) geht mit Hollenbach in die zweite Bezirksliga-Saison nach dem Wiederaufstieg. F.: Willi Baudrexl

Verflixtes zweites Jahr kann kommen

In diesem Sommer hat der TSV Hollenbach nur zwei Spieler verloren +++ Nun will die Mannschaft eine alte Fußballerweisheit mit ihren Leistungen in der Bezirksliga widerlegen

Die Sprache der Fußballer ist reich an Sprüchen, die mehr oder weniger sinnvoll erscheinen. Einer von ihnen besagt, dass das zweite Jahr in einer Liga das schwerste ist. Da ist durchaus was dran. Die Aufstiegseuphorie ist verflogen, von den Gegnern wird man spätestens jetzt ernst genommen. Der TSV Hollenbach möchte nun gerne unter Beweis stellen, dass er sich auch im zweiten Bezirksligajahr nicht verstecken muss. Bei der Premiere in der Nordgruppe sprang Platz sechs heraus nach einer weitgehend sorgenfreien Runde, womit alle Erwartungen im Krebsbachtal übertroffen wurden.

Hin & Weg

Dass Simon Fischer zu anderen Ufern aufgebrochen ist, hat im Verein großes Bedauern ausgelöst. Doch der Abgang des Torjägers, der sich im Winter nach Pipinsried verabschiedet hat und nun das Trikot des TSV Aindling trägt, ist nur noch am Rand ein Thema. Bemerkenswert war jedenfalls, dass in diesem Sommer allein die Abgänge der Gebrüder Simon und Georg Demmelmair (beide nach Weilach) den Klub verlassen haben. Neu dazugekommen sind Werner Meyer (TSV Rehling), Alexander Greifenegger (Jugend TSV Aindling), Jonas Ruisinger (eigene Jugend), Alexander Mayr (TSV Kühbach) und Michael Mahl (TSV Wertingen). Mahl kickte schon von 2012 bis 2016 beim TSV. Ruisinger hat sich im Nachwuchs einen Namen als Torjäger gemacht. „Eine notwendige Kaderauffrischung“ nennt Abteilungsleiter Bernhard Fischer die Ausweitung des Personals. Zum einen werden einige Spieler wegen ihres Hausbaues etwas kürzertreten müssen, zum anderen werden wieder drei Herrenmannschaften ins Rennen geschickt.

Glücks- und Sorgenkinder

Ricardo Anzano, vor einem Jahr vom SV Hammerschmiede nach Hollenbach gekommen, hat gleich ordentlich eingeschlagen. Der 22-Jährige absolvierte 27 Spiele in der Bezirksliga und ließ durch nicht weniger als 13 Treffer aufhorchen. Um dieser Bilanz die notwendige Beachtung zu verschaffen, darf daran erinnert werden, dass Anzano eigentlich ein Mann fürs Mittelfeld ist. Und wie steht’s um die Sorgenkinder in diesem Klub? Die Rubrik kann eigentlich entfallen angesichts der Tatsache, dass sich die Mannschaft innerhalb von drei Jahren gleich um zwei Klassen nach oben gearbeitet und dort auch etabliert hat. Eine Entwicklung, wie man sie nur selten erlebt.

Start & Ziel

Die ersten Zähler stehen in Offingen auf dem Spiel. In der ersten Heimpartie am 8. August wird der TSV Horgau erwartet. Bei den ersten Gegner handelt es sich also um zwei Aufsteiger, danach geht es gegen Meitingen, einen Titelaspiranten.

Team & Chef

Die Mannschaft haben lediglich zwei Kicker verlassen, im Gegenzug kamen junge Kräfte in den Kader, die den Konkurrenzkampf verstärken können. Kontinuität gilt auch bei den Trainern. Christian Adrianowytsch wird weiter als Spielertrainer agieren, unterstützen wird ihn wieder Viktor Hofecker; beide sammelten vor Jahren in Aindling Bayernliga-Erfahrung.

Test & Taktik

Es dürfte kein Grund bestehen, um große Veränderungen in puncto Taktik vorzunehmen. Die letzten Testspiele vor dem Start endeten mit deutlichen Siegen: 4:1 in Zusmarshausen und 4:0 daheim gegen Altomünster. In Sulzemoos wie bei der TG Viktoria Augsburg setzte es dagegen Niederlagen.

Prognose

Der sechste Platz aus der ersten Saison in der Bezirksliga gilt nun als Maßstab. „Die Liga ist in der neuen Saison ausgeglichener, das Niveau höher, denn die Aufsteiger sind definitiv stärker als die Absteiger TSV Möttingen und TSV Wemding“, behauptet Fußballchef Bernhard Fischer und hält sich mit einer konkreten Aussage zu den Erwartungen zurück. In der Mannschaft steckt bereits viel Erfahrung, die Strukturen sind zum Teil aus vielen Jahren gewachsen. Das könnte im Laufe der Saison durchaus von Vorteil sein gegenüber Emporkömmlingen, die sich erst an den Wind in dieser Umgebung gewöhnen müssen.

Aufrufe: 027.7.2017, 20:52 Uhr
Aichacher Nachrichten / Johann EiblAutor