2024-04-19T07:32:36.736Z

Analyse
Rund läuft es in dieser Saison beim TSV Hollenbach. Über diese Glückwünsche aus der Kabine freute sich Spielertrainer Christian Adrianowytsch ganz besonders. Nach dem Derbysieg gegen Ecknach gab es Glückwünsche zur Geburt von Sohn Ben Liam. Jetzt wollen die Jungs aus dem Krebsbachtal an die Leistungen anknüpfen.  Archivfoto: Thun
Rund läuft es in dieser Saison beim TSV Hollenbach. Über diese Glückwünsche aus der Kabine freute sich Spielertrainer Christian Adrianowytsch ganz besonders. Nach dem Derbysieg gegen Ecknach gab es Glückwünsche zur Geburt von Sohn Ben Liam. Jetzt wollen die Jungs aus dem Krebsbachtal an die Leistungen anknüpfen. Archivfoto: Thun

Geht die Hollenbacher Party weiter?

Der TSV liegt auf Platz drei der Bezirksliga Nord +++ Im Winter hat sich die Adrianowytsch-Elf zudem namhaft verstärkt +++ Ist sogar der Aufstieg drin?

Wie schnell sich die Dinge im Fußball ändern können, sieht man derzeit am TSV Hollenbach. Noch vor einem Jahr war die Stimmung im Krebsbachtal eher bescheiden, steckte der TSV doch nach einer schwachen Hinserie tief im Abstiegskampf. Ganz anders ist die Situation vor dem Start der Restrückrunde am Sonntag gegen den FC Ehekirchen. Mit 35 Punkten steht das Team von Spielertrainer Christian Adrianowytsch sensationell auf Platz drei der Bezirksliga Nord. Im Vorjahr waren es zum gleichen Zeitpunkt 19 Zähler.

Mit dem Abstieg hat der TSV nichts zu tun, im Gegenteil, der Abstand auf den Rang, der zur Relegation zur Landesliga berechtigt, ist mit sieben Punkten Rückstand nicht unerreichbar. „Wir haben schon irre gut gespielt“, fasst Abteilungsleiter Maximilian Golling die Herbstrunde zusammen. Mit Christoph Burkhard (FC Pipinsried) und Dennis Ruisinger (U19 FC Augsburg) haben sich die Hollenbacher zudem enorm verstärkt. Ex-Profi Burkhard soll im zentralen Mittelfeld und als Co-Trainer die junge Mannschaft führen. Der junge Ruisinger soll Spielpraxis sammeln und der Abwehr noch mehr Stabilität geben. Beide sind Hollenbacher Eigengewächse, weshalb die Integration nicht allzu lange dauern wird. Auf der anderen Seite hat mit Florian Sedlak (TSV Neusäß) ein Ergänzungsspieler den TSV verlassen. Die Aichacher Nachrichten nehmen das Team von Spielertrainer Christian Adrianowytsch unter die Lupe.

Defensive

Definitiv das Prunkstück der Hollenbacher. 17 Gegentreffer kassierte der Abwehrverbund um Adrianowytsch und Co. in 19 Partien – kein Team in der Liga ist stabiler als die Elf aus dem Krebsbachtal. Rechnet man das 0:4 zum Auftakt in Ehekirchen raus, liest sich die Statistik sogar noch besser. Großen Anteil hat auch Keeper Rainhold Tinni, der sich nach einem durchwachsenen Premierenjahr endgültig zum großen Rückhalt entwickelt hat. Allerdings lässt der kämpferisch starke Abwehrverbund nur wenig zu. Mit Dennis Ruisinger konnte sich die Defensive in der Winterpause sogar nochmals verstärken, was den Konkurrenzkampf weiter anheizen sollte.

Offensive

Hier hat der TSV noch Luft nach oben. 33 Treffer stehen bislang auf dem Konto, nur der FC Affing hat von den ersten zehn Teams der Liga weniger Tore erzielt. Treffsicherster Akteur ist Angreifer Werner Meyer, der sieben Mal einnetzte. Die Last des Toreschießens ist bei den Hollenbachern gut verteilt. Elf verschiedene Spieler konnten sich bereits in die Torschützenliste eintragen, die Hollenbacher sind also nur schwer auszurechnen. Auch von Neuzugang Christoph Burkhard darf man das ein oder andere Tor erwarten. Der 34-Jährige stellte schon beim FC Pipinsried unter Beweis, dass er in Sachen Schusstechnik nichts verlernt hat.

Vorbereitung

Von fünf Testspielen gewann der TSV vier. Lediglich beim 2:4 gegen Pöttmes war Abteilungsleiter Maximilian Golling nicht zufrieden. „Das war ansonsten in Ordnung, auch wenn noch Luft nach oben ist. Ich denke, wir sind aber für die Restrückserie gerüstet.“ Insbesondere der 2:0-Erfolg bei der Generalprobe in Pfaffenhofen war ganz nach dem Geschmack des Chefs. Besonders angetan ist der 28-Jährige von Dennis Ruisinger: „Er bringt sich sehr gut ein und man merkt, dass er sehr gute Anlagen hat. Er ist motiviert, aber auch noch jung. Er braucht auch noch etwas Zeit, die er bei uns aber bekommen wird.“ Im Aufbautraining nach ihren Verletzungen befinden sich Dominik Stark und Alexander Greifenegger. Trotz der guten Ausgangssituation drückt Golling auf die Euphoriebremse: „Wir wollen unseren Platz halten. Mit dem Aufstieg befassen wir uns aber nicht. Wir müssen wieder unser aggressives Spiel auf den Platz bringen und die Hollenbacher Tugenden, Kampf und Leidenschaft, vorleben. Ansonsten kann es auch schnell wieder nach unten in der Tabelle gehen.“

Prognose

Der TSV Hollenbach ist nach der schwierigen Vorsaison deutlich gefestigter. Platz drei ist der Lohn bislang und mit Ex-Profi Christoph Burkhard und Dennis Ruisinger scheint nun sogar der ganz große Wurf möglich. Wunderdinge darf man aber nicht erwarten. Die Hollenbacher kommen über Einstellung und Kampf und spielen ihre Gegner nur selten an die Wand. Die Topteams aus Bubesheim und Ehekirchen sind außerdem einen Schritt weiter und der Abstand ist schon zu groß. Zudem müssen auch die Neuzugänge erst einmal integriert werden. Die Hollenbacher werden auch in der Rückserie das ein oder andere Ausrufezeichen setzen und am Ende unter den Top Fünf landen. Der Aufstieg ist aber kein Thema, dennoch hat das Adrianowytsch-Team das Zeug dazu, als bestes Team aus dem Wittelsbacher Land die Saison zu beenden. Aber bei den Hollenbachern kann man nie wissen. Viel wird vom Auftaktspiel am Sonntag gegen Spitzenreiter Ehekirchen abhängen. Eine echte Standortbestimmung, wenn die Torfabrik der Liga an den Krebsbach kommt.

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Aufrufe: 08.3.2019, 18:06 Uhr
Aichacher Nachrichten / Sebastian RichlyAutor