2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines
Die beiden Schwestern Paulina und Annika Losch in den DFB-Shirts. Foto:privat
Die beiden Schwestern Paulina und Annika Losch in den DFB-Shirts. Foto:privat

Junior-Coaches lernen von Jogi und Co.

Zwei Geschwister aus Heumaden durften mit den Nationaltrainern trainieren

Der DFB ermöglicht Annika und Paulina Losch ein gemeinsames Training mit den Nationaltrainern.

So etwas erleben die beiden Schwestern Paulina und Annika Losch aus Heumaden sicher auch nicht jeden Tag: Der Deutsche Fußball-Bund, genauer gesagt der für Württemberg zuständige Verband WFV, hat die beiden Mädchen im Alter von 15 beziehungsweise 17 Jahren nach Stuttgart eingeladen: Das sogenannte Belohnungsevent für Junior-Coaches rund um das Länderspiel Deutschland gegen Norwegen in der Mercedes-Benz-Arena lief unter dem Namen „Unser Weg“ und beinhaltete für insgesamt 17 Neu-Trainer eine exklusive Übungseinheit mit den Trainern der deutschen Nationalmannschaft sowie natürlich den Besuch des Länderspiels am Abend.

Die Bezeichnung „Junior-Coach“ tragen Schüler, die eine 40-stündige Schulung des DFB erfolgreich absolviert haben. Eine offizielle Trainerlizenz beinhaltet diese aber noch nicht. Hierfür ist erst noch einen weiteren Basislehrgang nötig. Der Verband erhofft sich davon, dass Jugendliche durch diese Ausbildung schon früh gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und Erfahrungen auf diesem Gebiet sammeln können. Mit dem Belohnungsevent sollen noch mehr Kinder motiviert werden, Trainer zu werden.

Die beiden Schwestern coachen selbst

Der Höhepunkt für die Losch-Schwestern sei die Besprechung nach der Trainingsstunde gewesen, bei der sie „einige sehr interessante Dinge gelernt“ haben, wie ein richtiges Training auszusehen hat, sagt Annika Losch. „Man merkt einfach sofort, dass diese Menschen sehr viel Ahnung haben. Sonst wären sie ja auch nicht in so einem hohen Amt gelandet.“

Seit dem vergangenen Jahr sind die beiden jungen Frauen, die nebenbei noch aktiv in der Frauen- beziehungsweise Mädchenmannschaft des TSV Heumaden spielen, bereits Trainerinnen. Mit einem kleinen Unterschied: Während Annika einen Basis-Lehrgang absolviert hat und nun die C-Lizenz besitzt, mit der sie die E-Jugend ihres Heimatvereins trainiert, leitet Paulina als Junior-Coach die Fußball-AG in ihrer Schule. Dabei ist vor allem Annika eher zufällig in das Trainergeschäft hineingeraten: „Ein Bekannter, der in der Sportschule Ruit arbeitet, hat mich darauf angesprochen, ob das nicht etwas für mich sein könnte“, erklärt sie. Außerdem habe es zu diesem Zeitpunkt in ihrem Verein auch noch wenige Coaches gegeben. „Unsere Trainer sind selbst noch sehr jung. Das hat uns in gewisser Weise inspiriert“, sagen die Schwestern. Hinzu kommt, dass sie sehr gerne mit Kindern arbeiten, um ihnen zu vermitteln, dass sie den Spaß am Fußball nicht verlieren dürfen.

Der Aufwand für das Ehrenamt ist enorm

Ambitionen, im Trainergeschäft weiter aufzusteigen, hegen die beiden aber nicht. Vielmehr gehe es ihnen darum, dem Heimatverein zu helfen. „Gerade als Trainerin verbringt man sehr viel Zeit auf dem Sportplatz, der Aufwand für dieses Ehrenamt ist enorm.“ Ein entscheidender Grund für sie, damit anzufangen, sei es gewesen, dass sie so auch mal die Sicht des Trainers kennenlernen und nun dessen Gedanken besser nachvollziehen können. „Das erworbene, bessere Spielverständnis hilft mir auch, wenn ich selbst auf dem Platz stehe“, sagt Paulina Losch. Die Frage, ob sie während des Länderspiels speziell auf Aktionen und Reaktionen sowie Gestik und Mimik der beiden Trainer geachtet haben, verneinen beide. „Wir wollten eher beobachten, was im Hinblick auf die Taktik auf dem Spielfeld passiert. Und da wir hinter den Trainerbänken saßen, hatten wir sowieso keinen freien Blick auf Jogi Löw“, sagt Annika Losch und lacht.

Aufrufe: 013.9.2017, 15:00 Uhr
Blick vom Fernsehturm / Felix ArnoldAutor