2024-04-23T13:35:06.289Z

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Das virtuelle Spielfeld auf der Herrschinger Internetseite ist zu großen Teilen braun. Alle braunen Felder können noch erworben werden. TSV-Internetseite
Das virtuelle Spielfeld auf der Herrschinger Internetseite ist zu großen Teilen braun. Alle braunen Felder können noch erworben werden. TSV-Internetseite

TSV Herrsching: Kunstrasen in Parzellen zu verkaufen

„Wir sind sehr am Kämpfen, dass wir die nötigen Spenden zusammenbekommen“

Noch ist das virtuelle Spielfeld auf der Internetseite der Herrschinger Fußballer überwiegend braun. Nur auf wenigen Parzellen spitzt grüner Rasen hervor.

VON CHRISTIAN HEINRICH

Herrsching – In spätestens anderthalb Jahren soll kein Feld im Raster mehr frei sein, wenn es nach Laszlo Pilz geht. „Wir sind sehr am Kämpfen, dass wir die nötigen Spenden zusammenbekommen“, räumt der Vorsitzende des Vereins zur Förderung des Herrschinger Jugendfußballs ein. Pilz ist von der Idee beseelt, auf dem Trainingsgelände des TSV einen Soccer-Five-Platz zu installieren. Das 30 Meter lange und 17 Meter breite Feld kostet rund 100 000 Euro. Da die Fußballer aus eigener Kraft die Kosten nicht stemmen können, suchen sie nach Sponsoren, die bereit sind, eine bestimmte Summe für eine Parzelle zu investieren.

Bereits 18.000 Euro hat der TSV Herrsching durch die Parzellen eingenommen

Obwohl die Aktion erst seit dem Frühjahr läuft und durch die Corona-Krise stark beeinträchtigt wurde, sind mittlerweile bereits um die 18 000 Euro auf dem Konto des TSV eingegangen. Für die rund 250 Kinder und Jugendlichen des Vereins wie auch für die benachbarte Realschule, die dieses Projekt unterstützt, wäre die Anlage ein Segen. Auf dem von der FIFA zertifizierten Kunstrasen wäre Sport bei fast jeder Witterung möglich. Bande und Fangnetz, die das Spielfeld begrenzen, sorgen für ein Vergnügen mit ständigem Ballkontakt und ohne Pausen. Darüber hinaus ist der Käfig umweltfreundlich. Der Kunstrasen wird mit Kork verfüllt. Durchlässige Kunststoffgittersteine sorgen dafür, dass das Wasser naturbelassen abläuft.

Wer das Projekt finanziell unterstützen möchte, kann sich auf einer Parzelle auf der Homepage der TSV-Fußballer verewigen. Klickt man die bereits verkauften grünen Felder an, erscheinen die Namen der Spender und die Summe, die sie investiert haben. Am begehrtesten sind die Bandenwerbungen, von denen schon die Hälfte einen Platzhalter gefunden hat. Neben einigen Unternehmen nutzen auch Privatleute die Möglichkeit, sich ihren Anteil an dem Spielfeld zu sichern. Außerdem sind in zwei Listen zum einen die Top Ten der Unterstützer und zum anderen die zehn neuesten Geldgeber aufgelistet. Wer will, kann aber auch anonym bleiben.

„Es sind oft die Eltern und Großeltern von unseren Kindern und Jugendlichen, die spenden“

Spitzenreiter in der Sponsoren-Rangliste ist momentan der Förderverein des TSV mit 6500 Euro. „Es sind oft die Eltern und Großeltern von unseren Kindern und Jugendlichen, die spenden“, verrät Pilz. Auch einige Teams des TSV plünderten schon das Mannschaftssparschwein wie Damen, Herren und Senioren A. Aber auch die Jugendtrainer überwiesen großzügig bereits einen Teil ihres Honorars.

Pilz hofft, dass noch andere Abteilungen innerhalb der TSV-Familie diesem Beispiel folgen. „Aber auch sonst kann jeder mitmachen“, sagt er und verweist darauf, dass sich selbst Schafkopfrunden für einen Mindestbetrag von 25 Euro einkaufen können. Schließlich sollen alle in der Ammersee-Gemeinde irgendwie von dem neuen Soccer-Feld profitieren.

Aufrufe: 019.6.2020, 09:58 Uhr
Starnberger Merkur / Christian HeinrichAutor