2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten
Die eklatante Heimschwäche muss Trainer Heinz Knötzinger bei seinem Team dringend abstellen, wenn es nächste Saison vorne mitspielen will. FOTO: SVJ
Die eklatante Heimschwäche muss Trainer Heinz Knötzinger bei seinem Team dringend abstellen, wenn es nächste Saison vorne mitspielen will. FOTO: SVJ

Trotz durchwachsener Saison: Knötzinger bleibt in Herrsching

Abteilungsleiter Welte trotz Platz sechs mit der Arbeit seines Trainers zufrieden

Herrsching – Wirklich zufrieden ist Willi Welte, Abteilungsleiter des TSV Herrsching, mit dem Abschneiden seiner Fußballer in der Kreisklasse 1 nicht.

Mit ein bisschen mehr Konstanz hätte seine Elf in der abgelaufenen Saison sogar den zweiten Tabellenplatz erreichen können. Aber nach einer passablen Vorrunde brach der TSV etwas ein und kam über Mittelmaß und Rang sechs nicht hinaus. Trübsal blasen möchte Welte aber nicht. Schließlich hat sein Trainer Heinz Knötzinger im ersten Amtsjahr hervorragende Arbeit geleistet. „Er hat es geschafft, dass die Truppe ein verschworener Haufen ist“, lobt der Spartenchef den Coach, über dessen Arbeit er sich „sehr zufrieden“ zeigt. Deshalb war es nur konsequent, dass Welte mit seinem Übungsleiter um ein weiteres Jahr verlängert hat. Auch Co-Trainer Tim Riedl wird sich in der kommenden Runde weiter um die Reserve kümmern, auch wenn er den Abstieg in die A-Klasse nicht verhindern konnte.

Eine Zäsur wird es am Ammersee trotzdem geben. „Ich werde einen klaren Schnitt machen“, kündigt der Boss an, „wir brauchen in Zukunft Leute, die zum Verein und zur Mannschaft stehen“. Bei einem Großteil der Reservespieler war dies in dieser Saison nicht der Fall. Das Team erzielte nicht nur so gut wie keine Tore (13) und bekam die mit Abstand meisten (89) der Liga eingeschenkt, es zeigte auch keinen Gefallen am Spielbetrieb. „Konzert, Geburtstag, Urlaub“, zitiert Welte nur einige der zahlreichen Ausreden, mit denen sich die Kicker am Wochenende abseilten. Dass Riedls verbindliche Art nicht ganz schuldlos an den Zuständen in seinem Team ist, hat Welte erkannt: „Er muss einfach mehr Zug reinbringen.“

Aber auch bei der ersten Mannschaft existieren einige Baustellen, um die sich Knötzinger demnächst kümmern darf. Nur 15 seiner insgesamt 35 Punkte holte der Tabellensechste im eigenen Stadion. Die Heimschwäche resultiert aus dem Unvermögen des Teams, selbst das Spiel zu machen. Auswärts bedeutet das kein Problem, denn da profitiert die Elf von ihrer Anpassungsgabe. Aber vielleicht schafft es Knötzinger, die Entwicklung von Patriot Omura und Michael Wagner zum Spielmacher zu fördern. Alle Akteure haben sich jedenfalls bereit erklärt, am Ammersee zu bleiben.

Kopfzerbrechen bereitet Welte der Notstand auf der Torhüter-Position. Stefan Salcher hat eigentlich seine Karriere beendet, darf aber trotzdem hin und wieder aushelfen, weil Ken Ried am Samstag meistens arbeiten muss. Weil er aber auch unter der Woche beruflich fehlt, musste Knötzinger häufig ohne Keeper im Training auskommen. „Das bringt alles Unruhe rein“, stellte Welte fest und bemüht sich deshalb um einen neuen Torwächter.

Vielleicht wächst demnächst ein Talent aus dem eigenen Nachwuchs heran. Über 200 Kinder und Jugendliche spielen beim TSV Fußball. Aber die 17 Jugendtrainer reichen nicht aus, um der großen Nachfrage Herr zu werden. „Wir brauchen noch einige Übungsleiter“, wirbt Welte um kompetentes Personal für den Kleinfeld-Bereich. Schließlich soll es irgendwann mit den Herrschinger Fußballern wieder aufwärts gehen. hch

Aufrufe: 07.6.2017, 09:41 Uhr
Starnberger Merkur: Christian HeinrichAutor