2024-04-25T14:35:39.956Z

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<b>F: Patten</b>
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TSV Heiligenstedten: Saisonauftakt missglückt

3:2-Niederlage gegen Westerdöfft / Ein Spielbericht (Abrechnung) von Stefan Pohlmann, TSV Heiligenstedten

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Selbst Stunden nach Abpfiff fehlen einem immer noch die Worte, wie leichtfertig man Punkte lieber dem Gegner überlässt, als diese zum TSV nach Hause zu nehmen. Eine durchschnittliche Leistung der Heimelf der SG Westerdöft reichte heute aus, um den TSV zu besiegen.

Jegliche taktische Einstellung (es waren heute insg. nur drei Stück!) wurde missachtet. Auf zwei Stück möchte ich besonders eingehen, denn diese sind verantwortlich für den miserablen Start: Da wäre zum einen die Spielverlagerung. Ziel sollte es sein, nach zwei oder drei kurze Pässen durch einen weiten Pass die Seite zu verlagern und dort die freien Räume zu nutzen - bzw. nach Balleroberung recht schnell aus der Zone raus, um die verschobene Heimelf aufzureißen und so das Spiel durch diese Verlagerung in die Breite das Spiel recht schnell zu machen und so freie Räume zu bekommen.

Das Spiel wurde aber in 90min maximal zweimal so aufgezogen. Fabian Koopmann hätte z.B. nach der Balleroberung mind. 15 mal angespielt werden können als Außenverteidiger. Hätte aber lieber mit Sonnencreme bewaffnet zum Strand gehen können. Denn kaum jemand nutzte unseren freien Mann, sondern spielte lieber den Ball wieder in die Gefahrenzone zurück. Gefühlt 75% aller Angriffe wurden immer wieder über die rechte Seite vorgetragen - und dies dann auch noch einfallslos und durchschaubar.

Die zweite Geschichte ist die, bei der Mann den Begriff "Mannschaftssport" und "Teamgedanke" für sich nochmals hinterfragen sollte. "Mannschaftsinteresse vor Eigeninteresse" war noch am Montag nach dem Training bei der Besprechung u.a. das Thema. Auf dem Platz allerdings wurde gern das 1 gegen 1 viel lieber gesucht, um nach dem Haken an einem Spieler vorbei zu ziehen und zu glänzen. Dies war absolut kontraproduktiv, da nach jeder Balleroberung der Gegner die Chance hatte, sich neu zu formieren - statt nach der Eroberung die eben beschriebene Verlagerung zu praktizieren und somit die freigewordenen Räume zu nutzen.

Dass für viele an dem Tag das Eigeninteresse im Vordergrund stand, unterstreicht auch die Vorbereitung zu diesem Spiel. Fussballer, die im vergangenen Jahr noch in der Schleswig-Holstein-Liga mit positiven Aktionen glänzten, müssen sich ebenso vorbereiten wie alle anderen auch. Und es reicht nicht, mit dem einen oder anderen Mischgetränk zu viel und 2 Stunden Schlaf mal eben im Vorbeigehen als "Don Geilo" dann Gegner der Kreisliga zu besiegen. Das ist purer Egoismuss und dient nicht wirklich dem mannschaftlichen Erfolg.

Eine charakterliche Frage muss sich dann der eine oder andere Spieler auch noch stellen. Keine 5min nach Abpfiff dieser desolaten Vorstellung in der Kabine sollte man sich lieber im Boden vergraben und peinlich berührt über Verhalten und Fehler nachdenken - und nicht über die geplanten Mischgetränke oder in welchem Bett man seine 3h Schlaf vollziehen wollte.

Highlights gab es an dem Tag nicht wirklich. Die 1:0 Führung erzielte Mirko Flohr, als ein schon versprungener Ball auf das Tor gebracht wurde und diese "Rakete" durch den Drall und die Wucht den gegnerischen Torwart so irritierte, dass der zitternd vom Ball wegsprang. Wer dachte mit dieser glücklichen Führung im Rücken strahlte man nun Ruhe aus, wurde eines Besseren belehrt. Keine 3min später wurde in der 19min gleich der Ausgleich erzielt, als die komplette Defensive nicht wirklich gut stand. Aber Fabian Koopmann nahm sich ein Herz und stellte dann die erneute Führung zum 1:2 erneut 2min später wieder her.

Ein Ausbau der Führung war sogar noch drin. Aber Levin Manns, Niklas Bangert und Cahlen Bielenberg vergaben gute Möglichkeiten. Erneuter Ausgleich in der 29.min.

Das Spiel in der zweiten Hälfte wurde dann noch schlechter und man baute den Gegner durch Fehler von Minute zu Minute immer weiter auf. Totzdem war man nicht chancenlos. Niklas Bangert konnte mit seiner 100%igen Chance die Führung erzielen, ebenso aber auch Levin Manns. Und so kam es, wie es kommen musste. Halbzerziger Schuss von der SG Westerdöft, den Johannes Janzen leider nicht festhalten konnte. Gedanklich schneller als die TSV-Defensive nutzte der Angreifer dann die Chance zur 3:2 - Führung der Heimelf in der 86.min.

Am Mittwoch bei der SG Geest muss ein deutlich anderes Bild her - sowohl von der Einstellung als auch von der taktischen Umsetzung. Ein wenig graut mir persönlich vor dem kommenden Sonntag. Da heißt es um 11 Uhr Anstoß in Hademarschen. Sollte da der Egoismuss einiger Jungs fortgesetzt werden, und die Nacht vorher lieber statt zu schlafen für Bettgeschichten und Flunky-Ball genutzt wird, so kann hier schon die nächste Niederlage verbucht werden! Die Truppe ist jetzt in der Pflicht ihr hoffentlich wahres Gesicht zu zeigen. Und gibt es am Mittwoch bei der SG Geest und am Sonntag bei Merkur Hademarschen dann gute Möglichkeiten.

Aufrufe: 018.9.2016, 11:00 Uhr
Stefan Pohlmann, TSV HeiligenstedtenAutor