TSV Heiligenstedten macht das Rennen

Allerdings benötigten die TSV-Kicker auch das nötige Quäntchen Glück und das Können ihres „Neunmetertöters“ Jürgen Lübke, denn sowohl das Halbfinale als auch das Endspiel musste im Neunmeterschießen entschieden werden. Hier stand Lübke zunächst Alemannia Wilster und schließlich Fortuna Glückstadt entscheidend im Weg.

Die Resonanz der Altherren-Fußballer ließ diesmal bei ihren Titelkämpfen allerdings sehr zu wünschen übrig. Nachdem zunächst 13 Teams ihre Teilnahme zugesagt hatten, waren am Ende nur neun am Start. Zuletzt hatte auch noch die SG Vaale/Wacken kurzfristig abgesagt, so dass Spielausschuss-Vorsitzender Holger Lösch ziemlich verärgert zum wiederholten Mal den Spielplan umstellen musste.

Der verbliebene Rest lieferte sich immerhin ein spannendes Turnier. Vor allem in der auf vier Teams reduzierten Gruppe 2 war bis zum letzten Spiel alles möglich. Es drohte sogar ein Entscheidungsschießen zwischen Fortuna Glückstadt, TSV Heiligenstedten oder TSV Lägerdorf um den Gruppensieg oder Platz zwei. Das wäre der Fall gewesen, wenn sich Glückstadt und Lägerdorf im letzten Spiel 0:0 oder 1:1 getrennt hätten. Da die Fortuna jedoch in der Schlussphase des Spiels zweimal traf, wurde daraus nichts. Die Glückstädter hatten Lägerdorf damit aus dem Wettbewerb geschossen und waren Gruppensieger vor Heiligenstedten. In der Gruppe 1 hatte Alemannia Wilster souverän die Nase vorn und verhinderte im letzten Spiel mit einem knappen 2:1-Sieg über den SC Hohenaspe, dessen Einzug ins Halbfinale. Damit war der Weg frei für Vorjahressieger 1. FC Lola. Die bis dahin so erfolgreichen Wilsteraner hatten im Halbfinale gegen immer besser werdende Heiligenstedtener plötzlich Ladehemmung und mussten nach torlosem Unentschieden zum Abpfiff der zehn Minuten Spielzeit ins Neunmeterschießen.

Stand bei den Heiligenstedtenern bis dahin Kay Gläske zwischen den Pfosten, kam nun Jürgen Lübke zum Zug. „Ich habe mehr Masse, da kommt man schwerer vorbei“, scherzte Lübke noch vor dem ersten Schuss. Aber der Torwartwechsel war letztlich entscheidend. Nachdem der sonst so zielsichere Sevket Kilic den ersten Neunmeter vorbei geschossen hatte, wehrte Lübke den Rest höchstpersönlich ab und war strahlender Matchwinner. Heiligenstedtens einziger Treffer von Andreas Sievers reichte zum Sieg.

Im zweiten Halbfinale hatte sich Fortuna Glückstadt durch ein Tor von Björn Sander mit 1:0 gegen Titelverteidiger Lola durchgesetzt.Hochspannung gab es danach in beiden Endspielen. Im kleinen Finale um Platz drei hatte Timo Böge den FC Lola mit 2:0 in Führung geschossen. Wilster konterte im Schlussspurt jedoch mit zwei Kilic-Treffern zum 2:2. Dabei blieb es bis zum Schlusspfiff, so dass ein weiteres Neunmeterschießen fällig war, bei dem die Wilsteraner diesmal die besseren Nerven hatten. Lola patzte zweimal, womit die Treffer von Lothar Appel, Lars Kietzer und Rainer Böhmert der Alemannia zum Sieg reichten.Im Finale hatte Jörn Ehlers den TSV Heiligenstedten in Front geschossen, Michael Bahlmann per Neunmeter jedoch fast postwendend ausgeglichen. Der TSV bestimmte zwar weitgehend das Spiel, Torszenen gab es jedoch auf beiden Seiten. Sekunden vor Schluss fast schon die Entscheidung für die Heiligenstedtener, doch Hans George traf nur die Querlatte, so dass es beim 1:1 blieb.
Danach das gleiche Spielchen wie bereits im Halbfinale: Für Kai Gläske rückte Jürgen Lübke ins Tor. Ein Schachzug der auch diesmal aufging. Zweimal scheiterten die Glückstädter an Lübke, einmal stand der Pfosten im Weg. Für den TSV zeigten sich indes Hans George, Andreas Sievers und Jörn Ehlers treffsicher, womit die Heiligenstedtener mit 4:3 die Nase vorn hatten.

Es war mittlerweile der 20. Sieg bei Altherren-Kreismeisterschaften, der anschließend bereits auf der Brokdorfer Kegelbahn und später im Keller von Teammanager Gerd-Peter Rühter ausgiebig gefeiert wurde. Für den neuen Ü40-Hallenmeister war folgendes Team im Einsatz: Kay Gläske, Jürgen Lübke, Hans-Jasper George, Jörn Ehlers, Kai Bolten, Lars Dancker, Klaus Brockmann, Andreas Sievers, Norbert Scheppmann, Volker Böthern, Gerd Neudorf und Thomas Nickels.