TSV Harthausen baut Serie aus

„Aufgrund der zweiten Halbzeit verdient“, waren sich die Protagonisten neben dem Platz einig. „Wir haben nach der Pause nicht mehr viel zugelassen“, freute sich Gaiser über eine „stabile Defensive“, während sein Gegenüber Markus Helber verärgert war: „Wir haben zu wenig gemacht und waren im Abschluss nicht clever genug. Uns fehlt vorne einfach die Durchschlagskraft.“

Für den ersten Aufreger sorgte Andreas Dockhorn, der richtig antizipierte und frei vor Florian Stengel zum Abschluss kam. Der TSV-Torjäger traf die Kugel jedoch nicht richtig und die Chance verpuffte (3. Minute). Aus der Distanz hatte der 28-Jährige die nächste Möglichkeit, erneut fehlte dem früheren Kapitän der Schwarz-Roten allerdings das Schussglück (5.). Auch in der Folge war Harthausen spielerisch, läuferisch und kämpferisch die klar bessere Mannschaft allein im Abschluss fehlte die letzte Konsequenz. Exzellent kombinierte sich der Vizemeister in der neunten Minute über die linke Seite durch, doch Patrick Reiser traf aus kurzer Distanz nur die Querlatte.

Auf der Gegenseite erlebte Stefan Sauter vorerst einen ereignisarmen Nachmittag. Nach einem langen Ball verspekulierte sich der TSV-Keeper dann zwar, Sven Würzinger kam jedoch - entscheidend von Sebastian Dahlke gestört - nicht zum Abschluss (11.). Der Landesligaabsteiger war nun präsenter, generierte durch Torsten Seibold die nächste Möglichkeit. Ganz knapp zischte der Distanzschuss des 21-Jährigen vorbei (15.). Harthausen blieb in dieser Phase blass, während Florian Rebholz nach einer Wagner-Flanke nicht mehr richtig hinter den Ball kam (21.). Keine 180 Sekunden später verpasste Stettens Offensivkraft abermals den Führungstreffer. Die Grün-Weißen machten nun richtig Druck Harthausen reagierte nur noch. „Wir haben keinen Zugriff mehr bekommen“, hat Geiser beobachtet, „das darf uns nicht passieren.“ Trotz der Schwächeperiode kamen Reiser (35.) und Ralf Baur aus der Distanz (37.) noch einmal zum Abschluss mehr passierte vor dem Kasten von Stengel jedoch nicht. Anders auf der Gegenseite, wo Norman Vogt und Max Schäfer die nächsten beiden gefährlichen Szenen inszenierten, Harthausen rettete das 0:0 nichtsdestotrotz in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel investierte Harthausen mehr, arbeitete konsequent gegen den Ball und ließ nicht mehr viel zu. Dennoch: Nach einem Vogt-Freistoß (51.) sowie einem Konter über Würzinger (53.) hätte die Helber-Truppe führen können führen müssen. Den ersten Treffer erzielten dann der TSV. Eine feine Ballstafette veredelte Dockhorn nach scharfer Czopiak-Hereingabe zum 1:0 (58.). „Nach einem unnötigen Ballverlust in der Vorwärtsbewegung war das nicht mehr zu verteidigen“, analysierte Helber, der eingestand: „Nach dem Rückstand muss von uns mehr kommen.“ Doch bei den Grün-Weißen herrschte kollektives Entsetzen. Stetten baute merklich ab, kam nicht mehr zwingend zum Abschluss. Noch einmal versuchte es Schäfer von der Strafraumgrenze (82.), doch er hämmerte die Kugel weit drüber. Auf der Gegenseite sorgte Matthias Endriß für die Entscheidung. Perfekt von Dockhorn in Szene gesetzt, düpierte der TSV-Angreifer zwei Gegenspieler und netzte mit einem satten Schuss ins lange Eck (85.). „Stark, wie abgeklärt das der 18-Jährige gemacht hat“, meinte Helber, „Harthausen hat mit Endriß und Dockhorn diese individuelle Klasse im Angriff. Wir nicht . . .“

TSV Harthausen: Sauter; Rudolf (75. Balci), Fabian Maier, Gratz, Czopiak (87. Gauggel), Baur, Volk, Reiser, Dockhorn, Dahlke, Endriß (89. Alexander Maier).

SV Stetten/Haigerloch: Stengel; Henle, Pruss, Pitzen (89. Wenz), Schäfer, Rebholz (56. Marcek), Wagner (46. Michael Seibold), Würzinger (73. Pfeffer), Vogt, Schwarz, Torsten Seibold.

Tore: 1:0 Dockhorn (58.), 2:0 Endriß (85.).

Schiedsrichter: Andreas Kaupp (Altheim).

Zuschauer: 120.