2024-04-24T13:20:38.835Z

Interview
Während seine Spieler nach dem Pokalsieg noch feiern, ist Coach David Klose schon wieder bei der Analyse.  F: Mario Luge
Während seine Spieler nach dem Pokalsieg noch feiern, ist Coach David Klose schon wieder bei der Analyse. F: Mario Luge

Planigs Nachtschicht nach Pokalsieg

Letzte Nachrichten erreichen den TSG-Trainer um 4 Uhr morgens +++ David Klose sucht Ruhe

Planig. Mit einem Dreier am Sonntag (15 Uhr) gegen den Tabellensiebten TuS Monzingen können die Fußballer der TSG Planig den Titelgewinn in der A-Klasse und den Aufstieg in die Bezirksliga perfekt machen. FuPa sprach mit Erfolgscoach David Klose (40) nach dem Pokalsieg und vor einer möglichen Meisterschaft.

Herr Klose, man hört, sie haben nach dem Gewinn des Kreispokals ordentlich gefeiert. Sind Sie sicher, dass Ihre Jungs am Sonntag schon wieder für Großtaten bereit sind?

Ich selbst war nicht groß feiern, das Spiel und die Vorbereitung haben doch arg geschlaucht. Wir haben zu keinem Zeitpunkt der Partie in unsere gewohnten Abläufe gefunden, weswegen Abteilungsleiter Mirco Lauermann und ich permanent von außen coachen mussten. Unsere einschlägig bekannten Feierbiester haben mich letztmals um 4.16 Uhr versucht zu erreichen. Ich gehe davon aus, dass sie mir mitteilen wollten, wie heiß sie auf Sonntag sind… Monzingen ist keine Laufkundschaft.

Auf wie viel Widerstand machen Sie sich gefasst?

Es ist doch für jeden Fußballer schön, den Tabellenführer zu ärgern. Aber es ist auch nicht von der Hand zu weisen, dass die Monzinger seit der unglücklichen Niederlage in Medard nicht mehr den Elan der Vorrunde versprühen.

Worauf wird es ankommen?

Unsere Chancenverwertung war katastrophal. Es wird darauf ankommen, früh zwei Tore vorzulegen. Ansonsten erwartet uns wie so oft eine heiße Schlussphase.

Können Sie Ihre beste Formation ins Rennen schicken?

Der Langzeitverletzte Reðaib Tasci fehlt weiter, aber wir können wieder auf Mika Riebling zurückgreifen – und haben somit eine exzellente Ausgangsposition.

Wie viele Zuschauer erwarten Sie am Sonntag?

Im Schnitt kommen 139 Zuschauer zu uns, aber die Anzahl ist mir nicht wichtig. Wichtig ist, dass die Familien der Spieler und die Treuesten der Treuen an den nächsten beiden Wochenenden dabei sind.

Wer die TSG Planig kennt, weiß, dass die Leute hier nicht nur gut kicken, sondern auch gut feiern können.

Die TSG war noch nie in der Bezirksliga und wenn wir dieses Ziel erreichen, sagte man mir, dass es ein Fest geben wird, das es so noch nicht gegeben hat.

Nach dem tollen Erfolg in der Halle und dem Pokalsieg würden Sie mit dem Gewinn der Meisterschaft das Triple realisieren. Wie groß ist Ihr persönlicher Anteil am Erfolg?

Mit dieser Mannschaft wären sicher auch andere Trainer erfolgreich, aber dass wir – Mirco Lauermann, Co-Spielertrainer Engin Karadeniz und ich – so ein Team zusammenstellen konnten, muss uns erstmal einer nachmachen. Auch wenn das einige gerne hätten und als Ausrede benutzen: Diese Mannschaft basiert nicht auf Geld, sondern auf Kontakten und einem Konzept, das die Spieler angesprochen hat.

Ihr Wechsel zum Bezirksligisten Spvgg. Ingelheim ist seit Monaten fix. Bereuen Sie, dass Sie sich gegen eine Zukunft bei der TSG entschieden haben?

Bereuen tue ich nichts, aber man fragt sich schon oft: Wo hätte dies hier, mit all den tollen Menschen die mit Fahnen und Trommeln am Rand stehen, noch hinführen können? Für unseren bei einem Arbeitsunfall, schwer verletzen A-Jugend-Trainer haben unsere Fans gestern minutenlang „Ulli Gaul du bist der beste Mann“ skandiert. Da weiß man schon, dass man unter den richtigen Leuten ist.

Wird die TSG auch ohne Sie die Bezirksliga rocken?

Sollten wir aufsteigen, traue ich der TSG das obere Drittel in der Bezirksliga zu.

Wo muss sich die TSG am ehesten verstärken?

Am wenigsten Sorgen mache ich mir um die Kaderzusammenstellung. Dass nicht jedes Jahr die Verbands- und Oberligisten Schlange stehen, um Mirco Lauermann als Sportlichen Leiter zu verpflichten, kann nur verwundern. Ich kann nur jedem Spieler, der noch unentschlossen ist, raten, sich der TSG anzuschließen. Hier ist man als Fußballer sehr gut aufgehoben.

Aufrufe: 016.5.2019, 21:00 Uhr
Michael HeinzeAutor