2024-04-24T13:20:38.835Z

Allgemeines
– Foto: Thomas Rinke

Sport­heim-Bau: Har­ter Rück­schlag für den TSV Gruiten

Weil der Stadt­rat sei­nen Zu­schuss für fach­an­walt­li­che Be­ra­tung viel zu nied­rig an­setz­te, steht das Grui­tener Pro­jekt wie­der am An­fang.

Beim TSV Grui­ten müs­sen die Ver­ant­wort­li­chen in die­sen Wo­chen so man­ches An­ge­bot zu­sam­men­strei­chen. Be­trof­fen sind un­ter an­de­rem mehr als 60 Ein­rad-Fah­rer. Aber auch Fas­zi­en­trai­ning, Wir­bel­säu­len­gym­nas­tik und Kin­der­tur­nen müs­sen aus­fal­len, be­rich­tet Ab­tei­lungs­lei­te­rin Brit­ta Zim­mer­ling. Das ha­be na­tür­lich mit Co­ro­na zu tun – spie­ge­le aber eben auch wi­der, dass man über viel zu we­nig ge­eig­ne­te Hal­len­ka­pa­zi­tä­ten ver­fü­ge.

Und jetzt kommt ein wei­te­rer Rück­schlag hin­zu, wie der Vor­stand be­ste­hend aus Joa­chim Zie­gert (1. Vor­sit­zen­der), Mat­thi­as Te­k­aat (2. Vor­sit­zen­der) und Kai Kip­per (Kas­sen­wart) be­kannt gibt: Für 2,4 Mil­lio­nen Eu­ro soll der TSV Grui­ten be­kannt­lich ein neu­es Sport­heim bau­en – die­se Sum­me hat­te der Haaner Stadt­rat dem Ver­ein im Ok­to­ber 2019 zu­ge­stan­den. Zu­sätz­lich soll­ten 20.000 Eu­ro für „fach­an­walt­li­che Be­ra­tung zu den Aus­schrei­bungs­ver­fah­ren“ ver­wen­det wer­den. Ei­ne hö­he­re Sum­me lehn­te die CDU-ge­führ­te Mehr­heit da­mals aus­drück­lich ab.

Jetzt steht fest: Das be­wil­lig­te Geld reicht hin­ten und vor­ne nicht aus. Ei­ne Mark­ter­kun­dung des TSV, der ver­schie­de­ne un­ter an­de­rem von der Stadt­ver­wal­tung emp­foh­le­ne Fach­an­wäl­te an­frag­te, brach­te als güns­tigs­tes Er­geb­nis ei­ne Sum­me von mehr als 67.000 Eu­ro. „Das teu­ers­te An­ge­bot lag so­gar bei mehr als 110.000 Eu­ro“, sagt Kip­per. Ei­ni­ge hät­ten gleich kom­plett ab­ge­lehnt, über­haupt ein An­ge­bot vor­zu­le­gen.

Jetzt hat der Vor­stand ei­nen neu­en An­trag an die im Rat ver­tre­te­nen Par­tei­en ge­stellt, dies­mal auf Er­hö­hung der ent­spre­chen­den Kos­ten­sät­ze. Ei­ne Sum­me von 80.000 Eu­ro, wie sie die SPD sei­ner­zeit ge­for­dert hat­te, sieht man beim TSV als ab­so­lut rea­lis­tisch an, „da wir jetzt wie­der durch ein mo­na­te­lan­ges Ver­fah­ren müs­sen und die Prei­se in der Zwi­schen­zeit ver­mut­lich nicht güns­ti­ger wer­den“.

Das sieht auch SPD-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der und Bür­ger­meis­ter­kan­di­dat Bernd Stra­cke so: „Wer an­ge­sichts der Kos­ten­ent­wick­lung und trotz al­ler War­nun­gen die viel zu ge­rin­ge Sum­me von 20.000 Eu­ro an­ge­setzt hat, hat dem TSV Grui­ten eher ge­scha­det als ge­hol­fen“, er­klär­te er jetzt auf An­fra­ge. „Wir ha­ben von An­fang an ge­sagt, dass der Ver­ein Si­cher­heit für sei­ne Pla­nung braucht – im­mer­hin sind das ja al­les Eh­ren­amt­ler, die pri­vat in die Haf­tung ge­nom­men wer­den kön­nen, wenn et­was schief geht.“

Ge­nau des­halb sind Zie­gert, Kip­per und Co. auch vor­sich­tig, was die Schät­zung der tat­säch­lich be­nö­tig­ten Gel­der an­geht: „Das Schlimms­te, was uns jetzt pas­sie­ren könn­te, wä­re ei­ne wie­der zu knap­pe Sum­me“, be­to­nen sie. Auf die­se Wei­se ge­rie­te das Pro­jekt im­mer wei­ter in Ver­zug: „Und wir sind ja an­ge­tre­ten, da­mit wir schnel­ler fer­tig wer­den, als wenn die Stadt das Pro­jekt bau­en wür­de.“

In­fo: Das wur­de im Stadt­rat be­schlos­sen

Fi­nanz­kon­zept Der TSV er­hält 2,4 Mil­lio­nen Eu­ro für Ab­riss und Neu­bau des Ver­eins­heims plus Bau ei­ner neu­en Gym­nas­tik­hal­le (in­klu­si­ve öf­fent­li­cher Toi­let­ten).

Fol­ge­kos­ten Der TSV trägt 25 Pro­zent der Be­wirt­schaf­tungs­kos­ten. Für die In­stand­hal­tungs­kos­ten zahlt er jähr­lich 1000 Eu­ro plus In­fla­ti­ons­stei­ge­rungs­ra­te.

20.000 Eu­ro gab es für fach­an­walt­li­che Be­ra­tung.

Aufrufe: 01.9.2020, 19:00 Uhr
RP / Peter ClementAutor