2024-04-25T10:27:22.981Z

Spielbericht
Huckepack genommen wird der Grünwalder Matija Zupanec bei diesem Kopfball.  Foto: Robert Brouczek
Huckepack genommen wird der Grünwalder Matija Zupanec bei diesem Kopfball. Foto: Robert Brouczek

Planlose Grünwalder mit 1:1 gut bedient

Candar vertritt Coach Koch

Der TSV zeigt die bis dato schlechteste Saisonleistung. Trainer Andreas Koch verfolgt das Heimspiel per SMS aus Italien.

Andreas Koch hatte es gut: Der Coach des TSV Grünwald genoss die Sonne in Italien, gab nur per SMS sein Einverständnis mit den Plänen seines Co-Trainers Serdar Candar, der das Team gegen den TuS 1860 Pfarrkirchen betreute. Und so hatte es Urlauber Koch nicht nur wärmer als Candar, der wie die 63 zahlenden Zuschauern den herbstlichen Temperaturen dick eingepackt trotzte, sondern vermutlich verbrachte er den Nachmittag auch ganz allgemein angenehmer als sein Mitstreiter. Denn das 1:1 (1:1) an der Keltenstraße war alles andere als ein Fußball-Schmankerl.

„Nach unserer schlechtesten Saisonleistung können wir froh sein, dass wir einen Punkt mitnehmen“, grummelte der Grünwalder Vereinssprecher Jochen Joppa mit dem Abpfiff.

Den Hausherren gelang von Beginn an sehr wenig, und zu allem Überfluss ermöglichten sie Thomas Eisenreich auch noch die Führung: Der Pfarrkirchner erhielt von der gesamten TSV-Abwehr nur einen zurückhaltenden Begleitservice und beförderte die Kugel per Bauernspitz ins Netz (19.). Danach wirkten die Grün-Weißen noch planloser. Trotzdem gelang, praktisch aus dem Nichts, der Ausgleich durch Maximilian Stapf, der, von Thomas Niggl schön freigespielt, ganz abgeklärt einschoss (37.). „Das war ein gutes Anspiel“, lobte der Schütze den Vorlagengeber. Ansonsten fand auch Stapf kaum positive Aspekte der Partie: „Es war ein schweres Spiel. Am Anfang haben wir den Kampf nicht angenommen. Und wir haben auch unsere Chancen nicht richtig ausgespielt.“

Candar sah es genauso: „Wir haben nicht umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Wir wollten aggressiver spielen. In den ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit war es besser, aber danach wurde es wieder wie vorher.“

Tatsächlich war der TSV mit dem Remis zur Pause gut bedient, zumal Gäste-Stürmer Andreas Surner bei zwei guten Gelegenheiten daneben zielte (23., 45.). Danach aber ließen TSV-Chancen für Pierre König per Hinterkopf (46., Torwart David Gallauer parierte) und zweimal Stapf (51., drüber, und 59., auf der Linie geklärt) auf eine Steigerung hoffen. Doch das Grünwalder Spiel verflachte bald wieder, unzählige Ballverluste spielten den nun aufdrehenden Pfarrkirchnern in die Karten. Der TSV hatte Glück, dass Michael Schefszik (63.) und später einige seiner Nebenleute schlecht zielten, zudem hielt auch Nothhaft mit einer Glanztat gegen Stefan Loher den Punkt fest (66.). Dass sein Team teilweise wackelte schrieb Candar auch den vielen Ausfällen in der Hintermannschaft zu: „Klar merkst du, dass in der Defensive Führungsspieler fehlen. Heute war zwar wenigstens Luka Coporda wieder dabei, aber er ist auch noch nicht richtig fit.“

Der Mangel an Abwehrkräften war auch der Grund, warum Candar trotz der mäßigen Vorstellung nur einmal wechselte: „Wir hatten nur offensive Leute auf der Bank“, erklärte der Co-Trainer, der mit dem Ergebnis letztlich ganz gut leben konnte: „Es war ein gerechtes 1:1.“

Aufrufe: 011.9.2017, 11:14 Uhr
Münchner Merkur (Süd) - Umberto SavignanoAutor