2024-04-25T08:06:26.759Z

Spielbericht
Kampf um jeden Ball im Derby zwischen dem TSV Grünwald und den blau gekleideten Gästen vom FC Deisenhofen: (v.l.) Tomislav Bakovic, Marco Finster, die ausgerutschten Spieler Julian Briones-Montoya und Sebastian Lattermann sowie Tobias Schöglmann. F: Riedel
Kampf um jeden Ball im Derby zwischen dem TSV Grünwald und den blau gekleideten Gästen vom FC Deisenhofen: (v.l.) Tomislav Bakovic, Marco Finster, die ausgerutschten Spieler Julian Briones-Montoya und Sebastian Lattermann sowie Tobias Schöglmann. F: Riedel

Kochs FCD-Ärger: "Als hätten sie den Fußball erfunden"

Derby endet mit Rangelei

Die stolze Serie von drei Siegen in Serie endete für den TSV Grünwald ausgerechnet im Derby gegen den FC Deisenhofen. Der Landesliga-Aufsteiger musste sich in diesem Prestigeduell etwas unglücklich mit 3:4 (2:2) geschlagen geben.

Die 200 Zuschauer, die trotz des strömenden Regens den Weg an die Keltenstraße gefunden hatten, kamen jedenfalls auf ihre Kosten. Nicht nur sieben Treffer sorgten für beste Unterhaltung, es gab als Zugabe viele Torchancen und jede Menge Hektik.

Bei den Gastgebern fehlten einmal mehr viele Stammkräfte. „Besonders in der Innenverteidigung sind wir leider derzeit geschwächt“, befürchtete TSV-Sportchef Michael Vötter. Bei Deisenhofen stand Manager Franz Perneker als Coach an der Seitenlinie, weil Trainer Peter Schmidt aus privaten Gründen nicht vor Ort sein konnte.

Der Auftakt in diesem Derby fiel unter die Kategorie spektakulär. Bereits nach 22 Minuten lag das Leder viermal im Netz. Wobei die Torhüter auf beiden Seiten patzten, im Laufe des Spieles aber viele hundertprozentige Möglichkeiten vereitelten und sich nachhaltig rehabilitierten. Thomas Meyer (12.) und Matija Zupanec (19.) trafen für die Gastgeber, Marco Finster (4.) und Tobias Muggesser (22.) sorgten für gute Laune beim Gäste-Anhang.

Bis zur Pause hatten die Zuschauer zwar mehrfach den Torschrei auf den Lippen, doch besonders die Gäste konnten das Plus an Spielanteilen und Chancen nicht in zählbare Erfolge ummünzen.

Im zweiten Abschnitt verzeichneten beide Seiten Pfostenschüsse. Mit einem Kopfball brachte Maximilian Stapf (69.) die Grünwalder wieder in Führung. Doch nach vielen personellen Wechseln gehörte die Schlussphase wieder dem FC Deisenhofen. Wobei Marco Finster seine gute Leistung mit zwei weiteren Treffern krönte. Das 3:3 in der 82. Minute verlief ohne Diskussionen. Das umstrittene Elfmetertor in der 87. Minute sorgte dann für Irritationen und verbalen Meinungsverschiedenheiten.

Grünwald drängte dann vehement auf den erneuten Ausgleich, und in der Nachspielzeit kam es dann sogar noch zu einem Gerangel, an dem sich obendrein einige Zuschauer an der Außenlinie beteiligten. Schiedsrichter Abdullah Carman beendete die Zwistigkeiten mit dem Schlusspfiff und die Kampfhähne beruhigten sich schnell.

Jubel gab es natürlich im Lager der Gäste. „Das war doch ein tolles Derby für die Zuschauer, bei uns hat sich die Gefühlslage während des Spieles mehrfach geändert, mit dem 3:3 hätten wir auch leben können, aufgrund unserer Überlegenheit in der ersten Halbzeit war der Sieg nicht ganz unverdient“, meinte FCD-Manager Franz Perneker. Der Grünwalder Trainer Andy Koch wollte die Niederlage nicht beschönigen: „Spielerisch war der Gegner besser, aufgrund unserer kämpferischen Steigerung in der zweiten Halbzeit wäre ein Unentschieden nicht ganz unverdient gewesen.“

Mit dem Auftreten und den Kommentaren des Gegners konnte sich Koch allerdings nicht anfreunden: „Die Deisenhofner haben so getan, als hätten sie den Fußball erfunden.“ Dieses Schlusswort verdeutlichte, dass es in dem Nachbarschaftsduell um mehr als drei Punkte gegangen war.

Aufrufe: 04.9.2017, 13:00 Uhr
Klaus Kirschner - Münchner MerkurAutor