Die Schießbude der Bezirksliga steht derzeit eindeutig in Großdeinbach, was nicht einmal überzeugte Vereinsanhänger abstreiten mögen: „Schießbude der Liga? Das kann man mit Recht behaupten“, sagt Patrick Wahl, Cheftrainer des TSV. 38 Gegentore in sieben Spielen sprechen eine eindeutige Sprache – der Aufsteiger hat noch erhebliche Probleme, mit dem Niveau der Bezirksliga klarzukommen, und steht derzeit auf dem letzten Platz
Im FuPa-Interview verdeutlicht Patrick Wahl, warum man in Großdeinbach dennoch an die eigene Stärke glaubt.
Herr Wahl, wie geht man am besten mit Niederlagen um, wie sie der TSV am 6. Spieltag gegen die SG Bettringen erlebt hat? (Endstand 0:9)
Patrick Wahl: Natürlich schmerzt so eine deftige Niederlage im ersten Moment extrem, aber Draufhauen bringt sicher nichts. Die Jungs haben einen Riesenverdienst gegenüber dem Verein geleistet, daher haben wir unseren Fokus ab Dienstag voll und ganz dem Hermaringen-Spiel gewidmet.
Es ist aber auch nicht so, dass man solche Ergebnisse links liegen lassen darf, aufarbeiten müssen wir die Dinge (und das waren einige), die nicht richtig gelaufen sind, schon.
Ganz nach dem Motto von Oli Kahn: „weiter, immer weiter“
Kann man – so absurd das klingen mag – auch etwas Positives aus dem Spiel mitnehmen?
Ich denke, man kann aus jedem Spiel positives ziehen. Von daher gehört auch ein solches Spiel für den Lernprozess dazu. Natürlich ist es einfacher, mit einem Sieg in die Trainingswoche zu starten, aber wie gesagt, wir werden unsere Schlüsse daraus ziehen.
Was stimmt Sie zuversichtlich, dass der TSV Großdeinbach genügend Punkte holt, auch in der kommenden Saison in der Bezirksliga zu spielen?
Ganz einfach, der Charakter eines jeden einzelnen! Da gilt es jetzt umso mehr zusammen zu halten und gemeinsam diesen Kampf anzunehmen.nDiesen Charakter zeigt die Mannschaft, wir hatten nach dem Debakel in Steinheim, eine Trainingsbeteiligung von über 30 Kickern.
Der Verein hat es verdient, ein weiteres Erfolgserlebnis zu bekommen, und daran werden wir arbeiten, dass wir die Klasse halten. Und ja, da kann mich jetzt jeder für Verrückt erklären, aber ich bin 100% davon überzeugt, dass das unsere Mannschaft auch schaffen wird.
Ein knappe 0:1-Niederlage gab es am Sonntag gegen den SC Hermaringen. Wie nah war der TSV Großdeinbach an einem erfolgreichen Ausgang der Partie dran?
Der Sieg für Hermaringen ging in Ordnung, wobei wir mit etwas mehr Glück durchaus einen Punkt mitnehmen hätten können.
Personell gehen wir momentan leider echt am Stock, so dass wir in Hermaringen nur mit drei Wechselspielern angereist sind, und einer davon war ich als Trainer.
Trotz allen Widrigkeiten werden wir den nächsten Anlauf am Sonntag nehmen
Momentan steht – das kann man nach 38 Gegentoren in sieben Spielen sicher sagen – die „Schießbude der Liga“ eindeutig in Großdeinbach. Was spendieren Sie Ihrer Mannschaft, wenn sie zum ersten Mal in dieser Saison zu-null spielt?
Das kann man mit Recht behaupten. Das werden wir dann sehen, ich bin ein spontaner Mensch der aus der Emotion heraus lebt, deshalb kann ich diese Frage nicht beantworten
Welche Bedeutung hatte der Aufstieg für Ihren Verein?
Nach 37 Jahren wieder in der Bezirksliga zu spielen, ist natürlich eine Wahnsinnsleistung meiner Jungs! Jeder Einzelne hat dies auch verdient und vor allem auch drauf, auch wenn wir das bisher nur zu selten auf den Platz bekommen haben. Trotz allem, werden wir Großdeinbach am Ende der Saison stolz machen, weil wir da über dem Strich stehen werden, und das ist das, was gilt.