2024-04-25T10:27:22.981Z

Spielbericht
VR Bank Bodensee-Oberschwaben

Böses Erwachen für #TeamTuna

Wir können uns nur selber schlagen“, hatte Sascha Kühne nach dem 2:1-Heimerfolg über Türkgücü Gmünd gemahnt – und als wäre der SVP-Routinier ein Hellseher, erwischten die Pfahlbronner am Sonntag in Großdeinbach einen rabenschwarzen Tag. Nichts wurde daraus, die vermeintlich einfache Hürde zu überspringen. Im Duell beim Tabellenletzten, den man in der Vorsaison locker-leicht mit 7:0 hergespielt hatte, erlebte die Tözge-Elf ihr persönliches Waterloo und verlor mit der blamablen 2:3 (0:1) – Niederlage die Tabellenführung in der Kreisliga B I.

Es war eine – Verzeihung für die Wortwahl – dämliche und selbstverschuldete erste Saisonniederlage für den SVP – wenn auch gegen einen couragierten Gegner, der sich die drei Punkte unterm Strich redlich verdiente. Ganz anders die Pfahlbronner, von denen keiner auch nur annähernd Normalform erreichte. Schon in der zweiten Minute hätte das Unheil seinen Lauf nehmen können. Nachdem TSV-Flügelflitzer William Wambua Musyoki seinen Gegenspieler Sascha Kühne vernaschte, war es Tormann Marco Wahl, der in höchster Not den allzu frühen Rückstand verhinderte. Der Spitzenreiter übernahm zwar anschließend das Kommando, tat sich aber sichtlich schwer und näherte sich dem gegnerischen Gehäuse nur zaghaft an. Nach einem kurz ausgeführten Eckball traf Aurel-George Galbenu aus spitzem Winkel den Außenpfosten, Pa Saity Darboe verpasste eine Galbenu-Flanke um Haaresbreite. Nach einer Viertelstunde zwang Kapitän Timo Seibold mit einem Distanzknaller den TSV-Keeper Leon König zu einer Glanzparade. Nach dem folgenden Eckstoß allerdings schafften es sowohl Lars Schuster als auch Oskar Köngeter aus nächster Nähe nicht, die Kugel ins Tor zu stochern – immer stand noch ein Abwehrbein dazwischen. Stattdessen lief der SVP in einen Konter, der pfeilschnelle Musyoki war bloß noch durch ein Foulspiel direkt vor dem Strafraum zu stoppen. Das Geschenk, den Freistoß aus bestmöglicher Position über die Mauer hinweg ins Toreck zu lupfen, nahm Simon Philipp Wahl dankend an – nach 21 Minuten führte der Underdog.

Die Pfahlbronner Antwort folgte umgehend, doch Galbenus kraftvoller 18 Meter-Schuss prallte von der Unterkante der Latte zurück ins Feld. Als dann Yannick Maier aus 22 Metern Entfernung Maß nahm, packte Schlussmann König ebenso sicher zu wie wenig später, als Darboe im Fallen zum Schuss kam. Nach 30 Minuten stand der Unparteiische erstmals im Mittelpunkt: Am kurzen Pfosten grätschten Adrian Ackermann und TSV-Verteidiger Torsten Hertweck zu Torben Strobels scharfer Flanke, wobei Hertweck den Ball kurz vor der Linie mit der Hand abwehrte. Ob mit Absicht oder nicht: Referee Franz Göser verweigerte den aufgebrachten Gästen einen durchaus berechtigten Elfmeterpfiff. Vielmehr durfte sich der SVP sogar glücklich schätzen, dass Musyoki seinen Bewachern erneut davongesprintet, aus kurzer Distanz freistehend vor Wahl aber zu hoch zielte.

Nach einer frustrierenden ersten Hälfte wäre ein wütender Sturmlauf der Pfahlbronner zu erwarten gewesen – doch darauf warteten die 40 Zuschauer zunächst vergebens. Galbenu und Darboe versemmelten nach schnellen Spielzügen die ersten Chancen im zweiten Durchgang. Erst nach einer Stunde Spielzeit ging es dann Schlag auf Schlag. Galbenu profitierte von Yannick Maiers feinem Steilpass, tauchte alleingelassen vor König auf und vollstreckte routiniert zum 1:1 (63.). Der Wendepunkt für den Favoriten? Eben nicht. Großdeinbach zeigte sich unbeeindruckt und brauchte nur 120 Sekunden, um sich die Führung zurückzuholen. David Maier ließ die gesamte Pfahlbronner Hintermannschaft alt aussehen, scheiterte dann zwar an der starken Fußabwehr von Torspieler Wahl, um sich dann aber den Abpraller zu schnappen und einzuschieben (65.). Knüppeldick kam es für den SVP, als Ackermann wiederum nur zwei Zeigerumdrehungen darauf eine Hereingabe von Hertweck in Michael Ballack-Manier ins eigene Tor schaufelte (67.).

Mit dem 1:3-Rückstand wirkte es so, als wäre der Tözge-Elf der Stecker gezogen worden. Viele unsaubere und ungeduldige Aktionen bestimmten das Spiel des Aufstiegsaspiranten, den an diesem Sonntag rein gar nichts gelingen wollte. Und dennoch sollte in der Schlussphase noch einmal Hoffnung aufkeimen: Galbenu schlug die Flanke von rechts und nachdem Darboe im Luftzweikampf im Keeper König zusammenprallte, fiel Oskar Köngeter der Ball vor die Füße. Aus fünf Metern hatte der ansonsten blass gebliebene SVP-Torjäger keine Mühe mehr, zum 2:3-Anschlusstreffer einzuschießen (81.). Mehr verzweifelt als überlegt rannten die „Boys in White“ daraufhin an, um ihre erste Saisonniederlage doch noch abzuwenden. Als Galbenu im Zweikampf mit Artem Zolotukhin zu Fall kam, protestierten die Gäste allerdings erneut vergeblich für einen Elfmeter. Darboe erlief sich einen weiten Abschlag von Marco Wahl, beförderte das Spielgerät aber volley in den dahinter liegenden Wald anstatt ins Tor. In der fünfminütigen Nachspielzeit sorgte TSV-Schlussmann Leon König nochmals für eine brenzlige Situation, als er den Ball nicht fest hielt, gerade aber noch so vor dem heranstürmenden Galbenu rettete. Danach war die Überraschung perfekt und die Tabellenführung für den SVP nach nur einer Woche wieder futsch.

Diesen herben Dämpfer galt es für die Mannschaft von Trainer Tuna Tözge in der Trainingswoche erst einmal zu verdauen: Am Sonntag (15 Uhr) wartet am heimischen Haubenwasen das große Derby gegen die SGM Alfdorf/Hintersteinenberg. Da darf es keine Ausreden geben – für den SVP zählt im Nachbarschaftsduell einzig und allein ein Dreier!

TSV II: Leon König – Moritz Stütz, Lucas Nietzold, Marco Ferner (35.David Maier), Christoph Quantscher, Artem Zolotukhin, Simon Philipp Wahl (53.Stephan Klein), Tom Stühle, William Wambua Musyoki (71.Lukas Stühle), Raphael Wahl, Torsten Hertweck (35.Daniel Eckert)

SVP: Marco Wahl – Torben Strobel, Lars Schuster, Mario Haydt, Sascha Kühne (46.René Kühne) – Yannick Maier – Aurel-George Galbenu, Adrian Ackermann, Timo Seibold, Pa Saity Darboe – Oskar Köngeter

Tore: 1:0 Simon Philipp Wahl (21.), 1:1 Aurel-George Galbenu (63.), 2:1 David Maier (65.), 3:1 Tom Stühle (67.), 3:2 Oskar Köngeter (81.)

Schiedsrichter: Franz Göser (Stuttgarter Kickers)

Zuschauer: 40

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Aufrufe: 025.9.2020, 16:10 Uhr
Nico SchochAutor