TSV Grafing: Joker Wagner trifft in der Nachspielzeit

„Das war eine Eruption der Gefühle“, freute sich TSV-Trainer Andreas Menzel mit seinem Team über den vierten Dreier in Serie. „Das war ein Sieg wie in einem Aufstiegsspiel.“

Das, was alle anderen Teams der Bezirksliga bislang vergeblich versucht hatten, war damit den Fußballerinnen aus der Bärenstadt gelungen. Sie hatten dem Spitzenreiter ein Bein gestellt. Auch Dank Matchwinnerin Wagner, die Menzel erst in der 72. Minute eingewechselt, aber nicht auf ihre angestammte Position geschickt hatte. Sie musste im Sturm ran, „weil sie schnell ist und dahin geht, wo es weh tut“, erklärte Menzel seine Beweggründe, mit denen er ins Schwarze traf. Das 4:3 sei der verdiente Lohn für eine tolle Hinrunde gewesen, lobte Coach Menzel. „Die Mädels wollten auf dem furchtbaren Kunstrasenplatz unbedingt gewinnen.“ Der TSV geht nun als ambitionierter Dritter in die Winterpause. „Noch ist alles möglich“, so der Trainer mit dem glücklichen Händchen. Elisabeth Oswald hatte den TSV mit ihrem Doppelpack in Führung geschossen (24., 32.), beide Male von Steffi Hofmann mit einer Flanke ideal vorbereitet. Doch nach dem 1:2 (35.) der Stern-Reserve wurde es eine offene Partie, „in der es hin und her ging. Jeder hat Chancen gehabt“, so Menzel. Den Münchner Gastgeberinnen gelang das 2:2 (66.) und 3:3 (85.), aber Grafings Frauen mit den umsichtigen Ballverteilerinnen Alexandra Franz und Sahra Schindler blieben cool. Denn mit Wagner kam der entscheidende Faktor ins Spiel. Zuerst gelang ihr das 3:2 (80.), dann der Siegtreffer. Da hatte sich die Grafingerin den Ball zu weit vorgelegt, aber geschickt in den Befreiungsschlag der FC-Torhüterin geworfen – der Ball prallte von ihr ab und trudelte ins Tor. Der Rest: pure Freude.

Grafing: A. Amelunxen, Jannasch, Mayr, Maier, Hofmann, Franz, Altmann, Zambo, Oswald, Schindler, Hahn; Negro, Wagner, Cabras.