2024-04-16T09:15:35.043Z

Spielbericht
Am Torhüter der Gäste, Jotiar Idris Mischko, bissen sich die Wölfe ein ums andere Mal die Zähne aus, wie hier Simon Forster,den Leonardo Pfleiderer, Maximilian Hartmannund Collis Ojo (v.l.) zum Schuss kommen ließen. Foto: Fred Rauscher
Am Torhüter der Gäste, Jotiar Idris Mischko, bissen sich die Wölfe ein ums andere Mal die Zähne aus, wie hier Simon Forster,den Leonardo Pfleiderer, Maximilian Hartmannund Collis Ojo (v.l.) zum Schuss kommen ließen. Foto: Fred Rauscher

TSV Gräfelfing: Vierter Derby-Sieg mit Gegners Hilfe

Simon: "War schon eine schwere Geburt"

Die Wölfe gewinnen auch ihr viertes Derby in Serie. Ein Ex-Gräfelfinger half kräftig nach. Oleksiy Morozovs roter Karton spielte dem TSV in die Karten.

Franco Simon musste die frohe Kunde in die ganze Welt posaunen. „Wir sind Würmtal-Derby-Herbstmeister“, war der Trainer des TSV Gräfelfing beglückt. Die Wölfe haben nicht nur die Planegger Reserve mit 2:0 (1:0) geschlagen, sie fieselten zuvor auch Neurieds zweite Garnitur, die DJK Pasing und die DJK Würmtal ab. „Und das ohne Gegentor“, betont der Coach obendrein. Hätte es diese Lokalduelle nicht gegeben, der Vizemeister der vergangenen Saison stünde heute wohl dort, wo sich aktuell der SV Planegg befindet: im Abstiegskampf.

Warum das so ist, bekamen die 40 handverlesenen Zuschauer auf der Sportanlage an der Hubert-Reißner-Straße schon beim Einlaufen der beiden Kontrahenten zu sehen. Dem Sportverein fehlt einfach das Personal. Andreas Budell machte zwar seinen Ruf als Improvisationskünstler alle Ehre, doch mit Collis Ojo und Deniz Yesilkaya, die ihre Premiere im Trikot des Kreisligisten gaben, konnte der Planegger Coach ebenso wenig ausrichten wie mit Andreas Steinweg und Michael Lelleck, die in der Halbzeit noch schnell von der Hofmarkstraße herübergefahren worden waren.

Immerhin stand Jotiar Idris Mischko vom Anfang an zwischen den Pfosten. Der Keeper entschärfte sechs Unhaltbare und stoppte noch drei Alleingänge der Wölfe. „Er hat uns am Leben gehalten“, bedankte sich Budell bei ihm, dass die Niederlage im Rahmen blieb.

Planeggs Stärke bedeutete jedoch Gräfelfings Schwäche. „Normalerweise muss das Spiel 7:0 oder 8:0 ausgehen“, gab Simon ungefähr das Kräfteverhältnis wieder. Dass es kein Torfestival gab, lag allein an seinen Angreifern, die es bis auf zwei Ausnahmen nicht schafften, Mischko zu überwinden. Beim ersten Treffer leistete sogar ein ehemaliger Gräfelfinger Geburtshilfe. Oleksiy Morozov wehrte einen Schuss von Thomas Maier auf der Torlinie mit der Hand ab. Schiedsrichter Sebastian Schwarz deutete auf den Kreidepunkt und schickte Morozov nach 17 Minuten vom Platz. „Die rote Karte kann er sich sparen“, fand Budell die doppelte Bestrafung übertrieben. Maier war’s egal und verwandelte den Elfmeter zum 1:0. Danach drängten die Platzherren mit Macht auf den zweiten Treffer, aber es dauerte bis eine Viertelstunde vor dem Abpfiff, ehe Carlo Schick Mischko ein zweites Mal überwinden konnte. Alexander Greisel hatte zuvor eine Freistoß-Flanke hereingeschlagen.

„Das war schon eine schwere Geburt“, räumte Simon ein, dass sein Team nicht unbedingt berauschend aufgespielt hatte. Richtig Gefahr, sich einen Konter einzufangen, liefen Wölfe aber auch nicht. „Wir sind am Sechzehnmeterraum zu ideenlos“, monierte Budell die Abschlussschwäche seiner Elf, die ihr inzwischen sieben Niederlagen in Serie eingetragen hat.

Aufrufe: 013.11.2017, 12:39 Uhr
Sebastian Bohn - Münchner Merkur (Würmtal)Autor