Gräfelfing II kampflos aufgestiegen: "Das ist unfair"

Die kurzfristige Absage der Münchner, die nach eigenen Angaben nur sechs Spieler zusammenbekommen hätten, stieß TSV-Coach Adis Letica sauer auf. „Das ist unsportlich und einfach nicht fair gegenüber Espanol, Waldeck und Sentilo“, verwies Letica auf die Konkurrenten im Aufstiegskampf, die mit Schützenhilfe von 1880 die Gräfelfinger noch hätten abfangen können.

Dass es dazu gekommen wäre, wenn der Tabellenzwölfte angereist wäre, kann sich Letica allerdings nicht vorstellen. „Die hätten wir weggeputzt. Die Jungs waren sowas von heiß.“ Die Spieler der ersten Mannschaft des TSV hatten die Kabine mit Fotos der Reserve-Kicker und Motivationssprüchen dekoriert und zudem ein großes Rahmenprogramm für die Partie vorbereitet. „Da habe ich Gänsehaut bekommen, ich bin sprachlos. Riesenlob an die Erste. Das zeichnet einen Verein aus“, sagte Letica.

Ohne Gegner absolvierten die 20 Gräfelfinger ein lockeres Spiel untereinander, gingen aber bald zu den Feierlichkeiten über, bei denen die obligatorischen Bierduschen nicht fehlen durften. „Wir feiern bis in die Morgenstunden oder noch länger“, kündigte Letica an. „Ich bin überglücklich. Die Mannschaft ist wirklich grandios. Sie ist eine zweite Familie für mich geworden.“ Obwohl er Angebote anderer Vereinen vorliegen hat, denkt Letica, der die TSV-Reserve nach dem Abstieg 2014 übernommen hatte, nicht an Abschied. „Meine Mission hier ist noch nicht beendet. Ich möchte noch lange, lange bleiben.“