2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Ein rassiges Derby lieferten sich der SV Inning (l. Xaver Scheidl) und der SC Weßling (r. Yannick Neurath). foto: aj
Ein rassiges Derby lieferten sich der SV Inning (l. Xaver Scheidl) und der SC Weßling (r. Yannick Neurath). foto: aj

Weßling baut Polster auf Gilchinger Reserve aus

Kreisklasse Zugspitze 1

SC Weßling – SV Inning 1:0 (0:0) Tor: 1:0 Steffen (71.)
Keine richtige Freude kam bei Christian Thorenz über den Derby-Sieg auf. Bis zur 71. Minute musste sich der Weßlinger Teammanager gedulden, ehe Christian Steffen der entscheidende Treffer gelang. Dass Innings Torhüter Maximilian Rohrer dabei keine glückliche Figur abgab, passte ins Bild. „Der Treffer war vermeidbar“, räumte auch Norbert Wagner ein. Nachkarten wollte der Inninger Spielertrainer aber nicht. Seine Mannschaft hatte nach anfänglichen Problemen eine starke Partie in Weßling abgeliefert. „Irgendwann haben wir gemerkt, dass wir uns nicht verstecken müssen“, stellte der Coach fest. Josef Basel und Benjamin Kugler hatten hervorragende Möglichkeiten, um das Team vom Ammersee in Front zu schießen. Eine Inninger Führung hätte den Spielverlauf bis dahin jedoch auf den Kopf gestellt. Denn zunächst verzeichnete der Sportclub die besseren Chancen. „Es war in der ersten Halbzeit ein sehr gutes Spiel von beiden Mannschaften“, lobte Wagner auch den Kontrahenten. Nach dem Seitenwechsel verflachte jedoch die Partie. Dass die Platzherren am Ende die Oberhand behielten, lag zum einen am stärkeren Willen. „Ich bin froh, dass wir unser Glück erzwungen haben“, würdigte Thorenz die Einstellung seiner Kicker. Zum anderen sind die Weßlinger nicht von einem speziellen Torjäger abhängig. Wenn die Erlacher-Brüder, Felix Hegetusch oder Robin Wächter ihrer angestammten Mission nicht nachkommen, springt eben ein anderer in die Bresche. „Unsere Stärke ist, dass jeder ein Tor schießen kann“, konstatierte Thorenz.

FC Puchheim – TSV Gilching-A II 1:1 (1:1) Tore: 1:0 Hepke (12.), 1:1 Hübsch (37./FE) – Gelb-Rot: Kornacher/FC (wiederh. Foulspiel/89.)
Jede Menge Nostalgie hatten die Gilchinger Reservisten in Puchheim auf dem Platz. Mit Helmut Beiwinkler lief sogar noch ein 44-jähriger Veteran auf, der aller Welt bewies, dass er mindestens noch genauso gut ein Spiel zu prägen weiß wie in grauer Vorzeit, als er in der Bezirksliga noch Regie beim TSV führte. Aber auch Mathias Klaas und Philipp Edelmann, die ebenfalls für die zahlreichen Abwesenden einsprangen, brachten sehr viel Erfahrung mit ins Spiel. Bei so viel Routine war es auch nicht verwunderlich, dass sich die Gilchinger einen Punkt erkämpften, der Robert Brand glücklich machte. „Ich bin hochzufrieden“, freute sich der Trainer über das Unentschieden, das seine Mannschaft im Kampf um Platz zwei aber momentan nicht weiterbringt. Nach dem aktuellen Stand der Dinge bestreitet der SC Weßling die Relegation, der seinen Vorsprung auf den Tabellendritten auf vier Zähler ausbaute. Brand ist jedoch Realist genug, um zu erkennen, dass er bei fünf verletzten Spielern und den nötigen Abstellungen an die erste Mannschaft momentan Abstriche machen muss. Mit Hilfe der Oldies konnte er eine Begegnung ausgeglichen gestalten, die nach der frühen Puchheimer Führung durch Sascha Hepke denkbar ungünstig für sein Team begonnen hatte. Aber nach einem Foul an Amiskael Encarnacion Castro ließ sich Constantin Hübsch die Chance nicht entgehen und verwandelte den fälligen Elfmeter zum letztlich verdienten Ausgleich.

TSV Moorenweis – Gautinger SC 1:2 (1:1) Tore: 1:0 Dumhard (11.), 1:1 Merkl (32.), 2:1 Binder (56./FE) – Rote Karten: Dietrich/TSV (86., Tätlichkeit), Grabler/TSV (90.+5, grobes Foulspiel)

Die Gautinger gehen langsam auf Tuchfühlung zu den Relegationsplätzen. Nach dem überraschenden Sieg in Moorenweis beträgt der Abstand zu Rang zwölf nur noch zwei Punkte für den Vorletzten. „Jetzt läuft es.“ Michael Kaiser ist zuversichtlich, dass die Aufholjagd seines Teams weitergeht. Das präsentierte sich sehr zur Freude des Trainers äußerst aggressiv, ohne jedoch zu sehr aus dem Rahmen zu fallen. Schiedsrichter Lukas Rehekampff hatte jedenfalls alle Hände voll zu tun und verteilte an die Gautinger siebenmal Gelb, während er Moorenweis mit vier Verwarnungen und zwei Platzverweisen in der Schlussphase bedachte. „Im Abstiegskampf entscheidet der Wille“, stellte Kaiser fest, dass seine Kicker bereit sind, alles für das Klassenziel zu investieren. Vor allem in der ersten halben Stunde kamen die Gautinger an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Der TSV führte schnell durch Benedikt Dumhard und machte mächtig Druck. Als Helmut Merkl der Ausgleich gelang, waren die Platzherren geschockt. Mit zunehmender Spieldauer gewann der Sportclub immer mehr Sicherheit und kam nach einer knappen Stunde zum 2:1. Christoph Binder verwandelte einen an Helmut Merkl verursachten Foulelfmeter. „Wir haben es jetzt selber in der Hand“, ist Kaiser zuversichtlich, dass seine Mannschaft noch den Anschluss zum gesicherten Mittelfeld schafft.

FC Emmering – TSV Herrsching 3:2 (1:2) Tore: 1:0 Santoro (4.), 1:1 Rau (15.), 1:2 Causevic (21.), 2:2 Lichtenstern (69.), 3:2 Wex (83.) – Gelb-Rot: Causevic (65., Meckern/Foul)

Als der Schiedsrichter Alen Causevic in der 65. Minute vorzeitig zum Duschen beorderte, begann die große Überraschung des Osterwochenendes zu platzen. Nur vier Minuten nach der Ampelkarte für den Herrschinger gelang Markus Lichtenstern der Ausgleich zum 2:2 für Emmering. Kurz vor Schluss hatte der Tabellenführer der Kreisklasse 1 den TSV so müde gespielt, dass der eingewechselte Markus Wex noch für den Sieg des Fußballclubs sorgte. „Wenn ihr zu elft zu Ende spielt, gewinnt ihr das Spiel“, versicherte Martin Buch seinem Herrschinger Trainerkollegen Heinz Knötzinger. Der hatte den Nachweis erbracht, dass sein Team ein ernsthafter Gegner ist, wenn es von der Pflicht entbunden ist, selbst die Gestaltung des Spiels zu übernehmen. „Wir können gegen solche Mannschaften wie Emmering mithalten“, stellte der Coach erfreut fest. Seine Spieler steckten problemlos den frühen Rückstand durch Claudio Santoro weg. Der Treffer verleitete den Branchenprimus zum Übermut, was Herrsching schnell bestrafte. Binnen sechs Minuten münzten Mike Rau und Alen Causevic den Rückstand in eine Führung um. „Sobald wir auf Tempo gehen können, sind wir stark“, lobte Knötzinger vor allem das schnelle Umschalten seiner Elf. Die brachte bis Mitte der zweiten Hälfte Emmering zur Verzweiflung, obwohl mit Patriot Omura, Taifun Yarangünü und Bayram Rexhepi drei wichtige Leistungsträger fehlten.

VfL Egenburg – TV Stockdorf 3:3 (1:3) Tore: 0:1 Sieblitz (2.), 0:2 Källner (30.) 0:3 Kühnel (35.), 1:3 Kube (38.), 2:3 Castro Santalla (73.), 3:3 Castro Santalla (84.)

Nach einer guten halben Stunde sahen die Turner aus Stockdorf wie der sichere Sieger aus. Moritz Sieblitz, Felix Källner und Anton Kühnel hatten im Abstiegsduell der beiden Tabellennachbarn für eine beruhigende 3:0-Führung gesorgt. Nach zwei Spielen ohne Sieg schien der zweite Dreier für die Stockdorfer nach der Winterpause greifbar. Doch das Drei-Tore-Polster reichte den Würmtalern nicht aus. Noch vor dem Halbzeitpfiff verkürzte Philipp Kube für den Verein für Leibesübungen. Bis zur 73. Minute hatten die Stockdorfer das Spiel noch im Griff, ehe Dennis Castro Santalla den Anschluss herstellte. Die Platzherren drängten nun auf den Ausgleich, den erneut Castro Santalla elf Minuten später markierte. Am Ende war der Frust groß über zwei verlorene Punkte.

Aufrufe: 018.4.2017, 14:55 Uhr
Christian Heinrich - Starnberger MerkurAutor