Nur ein TSV-Spieler stand in allen bisher 22 ausgetragenen Partien in der Startelf. Christian Rodenwald ist wie schon in den vergangenen Spielzeiten ein wichtiger Garant für die defensive Stabilität. Trainer Peter Schmidt setzte den Routinier, der unter Krebs nur in der Innenverteidigung zum Zug kam, meistens im defensiven Mittelfeld ein. Da er dreimal ausgewechselt wurde, verpasste Rodenwald 43 der insgesamt 1980 Spielminuten. Ebenfalls 22-mal am Ball war sonst nur Mittelfeldstratege Maximilian Ruml, der jedoch einmal ein- und 13-mal ausgewechselt wurde. Marco Brand verpasste eine Partie aufgrund der Geburt seines ersten Kindes, kam so nur auf 21 Einsätze. Kapitän Maximilian Hölzl war 20-mal am Ball. Mit 1792 Minuten belegt der Innenverteidiger in dieser Wertung dennoch Rang zwei hinter Rodenwald.
Die Einsatzzeiten bei den Torhütern verteilte Schmidt sehr gerecht. Youngster Michael Suck durfte in acht Partien im Kasten stehen. Neuzugang Anil Adam und Rückkehrer Felix Ruml kamen jeweils auf sieben Spiele. Die Bilanz an Gegentoren spricht dabei knapp für Adam, der achtmal hinter sich greifen musste (1,14 Gegentore pro Spiel). Ruml folgt mit neun Gegentreffern auf Platz zwei (1,28). Suck konnte 14 Bälle nicht halten (1,75).
Im Mittelfeld agierten die Gilchinger unter Schmidt flexibler als bei seinem Vorgänger. Marco Brand, zuvor fast immer im defensiven Mittelfeld eingesetzt, spielte oft auf der rechten Seite. Christian Rodenwald agierte auf der Sechs meist zusammen mit Maximilian Ruml. Doch auch Sebastian Kraus und Michael Freinecker kamen dort zum Einsatz. Im offensiven Mittelfeld liefen Ruml, Brand, Kraus, Nick Schnöller und Murat Ersoy auf. Sogar Rodenwald spielte gelegentlich hinter den Spitzen.
Es ist ohne Zweifel die größte Baustelle beim TSV. Lediglich 23 Tore in 22 Spielen gelangen den Gilchingern bislang. In acht Matches blieben sie ohne eigenen Treffer. Der Toreschnitt von 1,05 ist der schlechteste, seitdem der TSV vor dreieinhalb Jahren in die Landesliga aufgestiegen ist. Ligaweit ist nur das abgeschlagene Schlusslicht SpVgg Kaufbeuren noch ungefährlicher (0,76 Tore pro Partie). Dieser Trend hatte sich aber bereits nach der Winterpause der abgelaufenen Runde abgezeichnet. Da waren dem TSV auch nur 15 Treffer in zwölf Begegnungen gelungen. Diese Entwicklung ist eng mit Ramon Adofo verbunden. Seit der Torjäger erst aus gesundheitlichen und dann aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung stand, hakt es bei den Fußballern von der Talhofstraße in der Offensive. Umso größer ist die Hoffnung, dass Adofo nach seinem Überraschungscomeback kurz vor der Winterpause Lunte gerochen hat und im Frühjahr wieder voll ins Geschehen eingreift.
Murat Ersoy gab sich alle Mühe, in die großen Fußstapfen von Adofo zu treten. Mit seinen neun Toren ist der Türke mit Abstand bester Knipser beim TSV. Auf Rang zwei folgen fünf Akteure, die jeweils aber nur zweimal erfolgreich waren. Noch ohne Treffer ist Nick Schnöller, der mit fünf Assists aber immerhin Gilchings bester Vorlagengeber ist. Ausbaufähig ist auch die Elfmeterbilanz. Die Schmidt-Elf bekam vier Strafstöße zugesprochen, von denen sie aber nur zwei verwandelte. Ersoy verschoss beim 0:2 gegen Kempten, in Egg (0:2) war Christoph Meißner der Unglücksrabe. Von den drei Elfmetern, die gegen den TSV verhängt wurden, waren dagegen alle drin.
Die Gilchinger mussten bereits fünf Platzverweise hinnehmen. Nur der TuS Geretsried (11), der SC Ichenhausen, der FC Ehekirchen (jeweils 8) und der SC Olching (7) haben noch mehr kassiert. Andrew Swaggler, Quirin Wiedemann und Christoph Meißner verabschiedeten sich jeweils einmal mit Gelb-Rot. Anil Adam (in Mering) und Marco Brand (gegen Memmingen II) sahen kurz vor der Winterpause Rot in der letzten Minute der Nachspielzeit. Insgesamt belegt der TSV in der Fairnesstabelle Rang zwölf.
Für den treuen TSV-Anhang gab es im heimischen Stadion in den vergangenen Wochen und Monaten kaum Grund zum Jubeln. Nur drei Heimsiege und ein Unentschieden stehen bis dato in der Audeering Arena zu Buche. Sechsmal musste das Schmidt-Team den Platz an der Talhofstraße als Verlierer verlassen. Zudem erzielte es nur acht Tore, weniger gelangen zu Hause keiner Mannschaft. In der Hälfte der Heimmatches gelang Gilching kein Tor.
Deutlich positiver ist die Gilchinger Ausbeute auf fremden Plätzen. In zwölf Begegnungen holte der TSV immerhin vier Siege und drei Unentschieden. Allerdings war der Trend zuletzt nicht gerade erfreulich. Nach vier Auswärtserfolgen zum Start blieben die Gilchinger zuletzt achtmal in Serie ohne dreifachen Punktgewinn. Die vergangenen vier Spiele gingen die Fußballer von der Talhofstraße jeweils als Verlierer vom Platz.