2024-04-19T07:32:36.736Z

Spielbericht
Traf schon nach drei Minuten zur Führung: der Gilchinger Murat Ersoy (rechts).  Ruder 
Traf schon nach drei Minuten zur Führung: der Gilchinger Murat Ersoy (rechts).  Ruder 

Nervenschlacht endet in Klassenerhalt für TSV Gilching-Argelsried 

Trainer Wolfgang Krebs verfolgte Partie in Augsburg vom Handy aus 

Der TSV Gilching-Argelsried verwandelte seinen vierten Matchball: Nach dem überraschenden 3:2-Sieg bei Türkspor Augsburg ist der vorzeitige Klassenerhalt in der Landesliga perfekt.

Der 11. Mai 2019 wird als besonders aufregender Tag im Leben des Stefan Schwartling, Fußball-Abteilungsleiter des TSV Gilching-Argelsried, in die Geschichte eingehen. „Es ist unglaublich, was man alles mitmacht“, sagte er dem 3:2 (2:2)-Sieg beim Tabellenzweiten Türkspor Augsburg – einer Nervenschlacht, in der der TSV den Klassenerhalt perfekt machte.

Der Polizist hatte sich in der vorangegangen Nachtschicht darüber ärgern müssen, dass er Stammtorwart Markus Hartmannsgruber nicht davon überzeugen konnte, seinen Gardasee-Urlaub später anzutreten. Außerdem erfuhr der Spartenchef, dass Trainer Wolfgang Krebs wegen der Konfirmation seines Sohnes nicht mit zum letzten Auswärtsspiel der Saison mitreisen würde. „Er hatte das mal vor einigen Wochen erwähnt, aber ich habe nicht mehr daran gedacht“, sagte Schwartling. Und dann noch diese 90 wahnwitzigen Minuten, das in einem Happy-End gipfelte.

Bereits in der dritten Minute traf Murat Ersoy zum 1:0. „Zu früh, das Spiel dauert noch viel zu lange“, kommentierte Schwartling. Dass sein Team aber wie schon vor einer Woche beim 1:3 in Geretsried nur eine Minute später den Ausgleich hinnehmen musste, schockte ihn dann doch. Nur vier Minuten später erzielten die Schwaben das 2:1. Die Gäste waren nun danach völlig von der Rolle. „Die Spieler sind nur noch kreuz- und quer über den Platz gelaufen, nichts hat mehr gestimmt“, sagte Robert Brand, der Krebs zusammen mit Stefan Gebert vertrat.

Schwartling: „Ich bin völlig fertig“

Dass Krebs während der Konfirmations-Feierlichkeiten beim Blick auf sein Handy einen 2:2-Pausenstand erblickte, hat zwei Gründe: Zum einen vergaben die Hausherren mehrere Großchancen kläglich, zum anderen agierte der TSV effektiv wie die italienische Nationalmannschaft zu ihren besten Zeiten. Nach einer Ecke von Maximilian Ruml köpfte Jonas Schmid das 2:2 (40.). In der zweiten Halbzeit war der Gast nicht wiederzuerkennen. Die Gilchinger ließen kaum noch etwas zu und erspielten sich die eine oder andere gute Chance. Nach einem Ruml-Freistoß köpfte Florian Huber das 3:2 (62.).

Doch erst danach wurde es richtig dramatisch. Marco Brand lief nach einem Doppelpass alleine aufs Tor, scheiterte jedoch an Türkspor-Keeper Stefan Brunner (82.). Wenige Sekunden später setzte Schmid übermotiviert zu einer Grätsche mit offener Sohle an. Schiedsrichter Sebastian Eder zeigte zurecht Rot. Der Rest war eine Abwehrschlacht, die der TSV trotz zehn Minuten Nachspielzeit gegentorlos überstand. „Ich bin völlig fertig“, sagte Schwartling. Und jeder konnte es nachvollziehen an diesem besonders aufregenden Tag im Leben des Abteilungsleiters.

Türkspor Augsburg - TSV Gilching-A. 2:3 (2:2)

Türkspor Augsburg: Brunner - Salifou (85. Ayverdi), Kurt, Arik, Kocakahya (76. Schmid), Baydemir, Heikenwälder, Wurm, Armstrong, Jassem, Can (62. Lukic)

TSV Gilching: Suck - Wiedemann, Meißner, Hölzl, Buckl - Ersoy, Brand (90.+9 Dayik), Ruml, Schmid, Huber (71. Fauth) - Schnöller (82. Teouri)

Tore: 0:1 Ersoy (3.), 1:1 Kocakahya (4.), 2:1 Kocakahya (8.), 2:2 Schmid (40.), 2:3 Huber (62.)

Rote Karte: Schmid (82., grobes Foulspiel) Schiedsrichter: Sebastian Eder (SV Holzkirchen)

Zuschauer: 80

Aufrufe: 013.5.2019, 11:16 Uhr
Starnberger Merkur / Tobias HuberAutor