„Wenn man einen Spieler dieser Klasse bekommen kann, der für wenig Geld in Gersthofen spielt, kann man sich glücklich schätzen“, freute sich Herbert Holler, Abteilungsleiter Sport, über den gelungenen Coup. Mit Mayer waren zuletzt auch der Bayernligist TSV Aindling und Bezirksoberliga-Krösus BC Aichach in Verhandlungen gestanden. Thomas Mayer erlangte am 6. August 2007 bundesweite Popularität, als er im Trikot des SV Wacker Burghausen am Ende eines dramatischen DFB-Pokal-Spiels gegen den FC Bayern München im Elfmeterschießen mit dem alles entscheidenden Strafstoß an Torwart-Titan Oliver Kahn scheiterte. Die Bayern gewannen 4:3. „Es war aber nicht der verschossenen Elfer, der mich zurückgeworfen hat“, sagt Mayer. Wenige Wochen später zog er sich eine schwere Verletzung zu. Ein Riss der Patella-Sehne und der Bruch der Kniescheibe führten beim Linksfuß, der zu diesem Zeitpunkt auf dem Wunschzettel einiger Bundesligisten stand, zum Karriereknick. Während die Bayern ihren Triumphzug im Pokal mit einem 2:1-Sieg nach Verlängerung gegen Borussia Dortmund krönten, plagte sich Mayer in der Reha.
Als er nach langer Pause wieder fit war, wechselte er zum SSV Reutlingen in die Regionalliga. Ein halbes Jahr hat der 27-Jährige, der in der Nähe von Bad Wörishofen wohnt, nun nicht mehr gegen den Ball getreten, nachdem im Sommer letzten Jahres nach dem Konkurs der SSV Reutlingen sein Vertrag aufgelöst wurde. „Es hat zwar immer Anfragen gegeben, aber es hat nie gepasst. Da habe ich mich auf mein Studium zum Sport-Fachwirt konzentriert“, plaudert Mayer aus dem Nähkästen. Beim TSV Gersthofen hat er sich selbst angetragen. „Ich habe bei Gerhard Hildmann angerufen, den ich schon lange aus gemeinsamen Zeiten beim FC Augsburg kenne, und gefragt, ob auf der linken Seite Bedarf besteht. Ich wollte auf gutem Niveau Fußball spielen und kenne auch einige Spieler in Gersthofen. Da geht es nicht immer nur ums Geld“, erzählt Thomas Mayer.
Einen Tag nach seinem Anruf stand er schon auf dem Trainingsplatz, am Mittwoch wurde der Vertrag unterzeichnet. „Super, dass es Spieler gibt, die den richtigen Weg gehen und nicht nur aufs Geld schauen“, freut sich Gersthofens Trainer/Manager Robert Walch. Beim TSV will man Mayer nun auf seinem weiteren beruflichen Werdegang behilflich sein. Den Werdegang seines neuen Vereines hat Thomas Mayer bisher aufmerksam verfolgt: „Wir stehen auf Platz drei, nicht weit von den Aufstiegsrängen entfernt. Da ist alles möglich.“
Quelle: Mit freundlicher Unterstützung vom Augsburger Landboten
Der TSV Gersthofen hat indes sein Pokalspiel gegen die SpVgg Unterhaching auf den 25. März vorverlegt.