2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligabericht
Kein durchkommen durch die vielbeinige Abwehr: Ein ums andere Mal  ennt sich Gau-Odernheims Ali Bülbül (Mitte) in der Guntersblumer Abwehr fest. Diemal stoppen ihn Felix Weber (links) und Roman Althen. 	Foto: pa/Andreas Stumpf
Kein durchkommen durch die vielbeinige Abwehr: Ein ums andere Mal ennt sich Gau-Odernheims Ali Bülbül (Mitte) in der Guntersblumer Abwehr fest. Diemal stoppen ihn Felix Weber (links) und Roman Althen. Foto: pa/Andreas Stumpf

TSV klassisch ausgekontert

Gau-Odernheimer ziehen gegen Guntersblumer Defensivspezialisten mit 0:2 den Kürzeren

Gau-Odernheim. Noch in der Halbzeitpause war sich Marcel Porth mehr als sicher. ,,Das kriegen wir hier schon hin", meinte der vergangene Woche nach einer Reihe von Verletzungen zurückgetretene Angreifer des TSV Gau-Odernheim. In den letzten Minuten der Partie wollte er dagegen gar nicht mehr hinschauen, beschäftigte sich dagegen lieber mit einem der Ersatzbälle, um sich abzulenken. Denn das von ihm eigentlich für unmöglich gehaltene war eingetreten, seine Mannschaft hatte tatsächlich gegen die Defensivspezialisten des SV Guntersblum mit 0:2 (0:0) den Kürzeren gezogen.

Doch nicht nur der Stürmer im Ruhestand war nach der Partie bedient. ,,Wir waren einfach viel zu kopflos", ärgerte sich Kapitän und Keeper Daniel Diel, der sich an den beiden Gegentreffern allerdings auch eine Teilschuld gab. ,,Beim ersten bin ich weggerutscht, und auch den zweiten kann ich besser verteidigen", räumte der Schlussmann der Gau-Odernheimer ein, der in der Schlussviertelstunde allerdings eher als Libero denn als Goalie unterwegs war. Und als solcher wesentlich präzisere Diagonalbälle auf den Weg brachte, als sie seine Vorderleute zuvor produziert hatten. Doch der Guntersblumer Fünfer-Abwehrkette war mit diesen Mitteln nicht wirklich beizukommen. ,,Und wenn du dann noch in Rückstand gerätst auf unserem schmalen Platz, ist das fast nicht mehr zu machen", hatte auch TSV-Trainer Sascha Groß wenig Möglichkeiten seiner Mannschaft notieren können. Die größte Chance hatte in der 58. Minute Marc Stephan, dessen Distanzschuss auf die Oberkannte der Latte prallte. Doch auch wenn sein Ball einen Tick tiefer gekommen wäre, Gäste-Keeper Markus Elz hätte ihn wohl an der Überschreitung der Torlinie gehindert.

Rot für Marc Stephan

Auf der anderen Seite hatten die Angreifer mehr Glück. Nachdem er einige Minuten zuvor einen Ball noch knapp neben den Pfosten geschoben hatte, nutzte der Guntersblumer Tim Bocian einen Patzer in der TSV Abwehr gnadenlos aus, erwischte Diel auf dem falschen Fuß und markierte in der 67. Minute die Gästeführung. Da war eigentlich noch genug Zeit, sich auf spielerische Art wieder in die Partie zu kämpfen, aber bei den Gau-Odernheimern wurde sofort auf das System Brechstange umgeschaltet. Lange Bälle zumeist auf den längst nicht mehr auf seiner eigentlichen Innenverteidiger-Position spielenden Stephan waren da noch das vielversprechendste Mittel. Doch das funktionierte in der Schlussphase auch nicht mehr, weil sich Stephan aus Frust nach einem verlorenen Luftkampf zu einer Tätlichkeit hinreißen ließ, die Schiedsrichter Yannic Lenssen in der 86. Minute mit einer Roten Karte ahndete. ,,Ich hoffe, dass er nicht zu lange gesperrt ist, es war das erste Mal, dass er Rot gesehen hat", muss Groß aber zumindest für das nächste Spiel ein neues Innenverteidiger-Pärchen finden.

Als die Gau-Odernheimer letztlich alles nach vorne warfen und Diel phasenweise vor seinen Abwehrspielern als Sechser das Spiel aufzog war es nur eine Frage der Zeit, wann den Gästen der entscheidende zweite Treffer gelingen würde. Beim ersten Versuch stand der eingewechselte Marcel Scheffel noch im Abseits, den zweiten legte der fast von der Mittellinie noch knapp am Tor vorbei. Doch die dritte Einladung in der Nachspielzeit konnte er einfach nicht mehr ausschlagen und schob in der Nachspielzeit aus der Distanz sicher den Ball zum 2:0 ein.

Marcel Porth hatte diesen Treffer mehr oder weniger aus dem Augenwinkel wahrgenommen. Richtig Hinschauen wollte er nicht mehr. Denn es sollte nicht noch stärker werden - das Kribbeln das er verspürte im ersten Spiel nach seinem Rücktritt an der Seitenlinie. Einen wie ihn hätten sie gut gebrauchen können, auch wenn Groß einschränkt: ,,Einen Marcel Porth kannst du immer gebrauchen. Aber er ist einer, der mit seine Schnelligkeit auf Konter aus ist. Ob er uns heute weitergeholfen hätte, weiß ich nicht."



Aufrufe: 013.9.2015, 23:50 Uhr
Carsten DietelAutor