2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview der Woche
Christoph Hartmüller, Trainer des TSV Gau-Odernheim im FuPa-Interview. F: Schmitz
Christoph Hartmüller, Trainer des TSV Gau-Odernheim im FuPa-Interview. F: Schmitz

Jedes Spiel ist auf Messers Schneide

Christoph Hartmüller, Trainer des TSV Gau-Odernheim, spricht im FuPa-Interview über seinen Vater und über die Wertschätzung für disziplinierte Defensivarbeit. "Beim TSV herrscht eine gigantische Stimmung"

Gau-Odernheim. Der Aufsteiger in die Landesliga Ost ist äußerst gut in die Saison gestartet und hat am vergangenen Wochenende im Heimspiel gegen den Tabellenführer aus Schifferstadt nach einem 0:2 Rückstand die Partie noch zu einem 3:2 Sieg drehen können. Trainer Christoph Hartmüller hat mit seinem Team in der aktuellen Spielzeit ohnehin bislang alle Heimspiele gewinnen können, allerdings steht auch noch kein Auswärtssieg zu Buche. Das soll sich jetzt ändern.

Zunächst würde ich gerne auf den fantastischen Sieg deiner Mannschaft am Freitagabend zurück kommen. Nach einem 0:2-Rückstand gegen den ungeschlagenen Spitzenreiter, das Spiel noch gedreht und letztlich einen 3:2-Heimsieg eingefahren. Wie würdest du das Spiel beschreiben und wie war die Stimmung danach?

Die Stimmung war natürlich, auch weil es unser Kerbespiel war, gigantisch. Ich habe mir letztens erst ein Spiel von Schifferstadt angeguckt und habe damals schon gemerkt, dass uns ein überragender und bärenstarker Gegner erwartet. Das hat sich dann auch bestätigt. Schifferstadt war die stärkste Mannschaft in der ersten Halbzeit, die ich hier, seitdem ich Trainer bin, gesehen habe. In der zweiten Halbzeit ist meine Mannschaft über sich hinaus gewachsen. Wobei uns die rote Karte natürlich auch einen Vorteil erbracht hat.


Als Saisonziel habt ihr als Aufsteiger den Klassenerhalt ausgesprochen, wie überrascht bist du deshalb mit der aktuellen Situation?

Naja es ist noch recht früh in der Saison und ich wusste, was in meinem Team steckt. Die anderen Mannschaften aus der Liga waren für uns größtenteils unbekannt. Aber jedes Spiel ist auf Messer Schneide, wir hätten also momentan sowohl sechs Punkte mehr als auch sechs Punkte weniger haben können.


Was zeichnet deine Mannschaft besonders aus?

Vor allem die disziplinierte und strukturierte Defensivarbeit, worauf ich als Trainer auch sehr großen Wert lege. Denn wer hinten gut steht, der bekommt irgendwann zwangsläufig die Punkte. Des Weiteren lasse ich auch nicht immer nur in einem System spielen, so bleiben wir variabel. Diese verschiedenen Systeme haben wir im Laufe der Jahre verfeinert.


Mit einem Auswärtssieg am kommenden Spieltag beim FSV Offenbach könnt ihr in die Nähe der Aufstiegsplätze kommen, wie geht ihr das Spiel an?

Das ist ein ganz gefährliches Spiel. Offenbach steht nach der Niederlage gegen Viktoria Herxheim mit dem Rücken zur Wand. Allerdings haben sie im Pokal den Spitzenreiter der Verbandsliga, Arminia Ludwigshafen, rausgeworfen und ihnen ist somit alles zu zutrauen. In dieser Mannschaft steckt viel Potenzial. Nichtsdestotrotz wollen wir dort unseren ersten Auswärtssieg der Saison einfahren.


Hast du eine Art Vorbild als Trainer oder hast du dir alles soweit selbst beigebracht?

Bei meiner A-Trainer-Lizenz vor fünf Jahren habe ich das Fussball-Verstehen gelernt. Man guckt sich nicht nur das eigene Spiel, sondern auch das des Gegners ganz genau an. Ein Trainer-Vorbild? Also wenn ich einen Namen nennen müsste, wäre es Pep Guardiola, vorallem in der Zeit beim FC Bayern München hat er mich inspiriert. Die Flexibilität während des Spiels, seine Idee ist ganz auf Taktik und Technik ausgelegt. Er möchte es, ähnlich wie wir, von hinten heraus spielerisch lösen und möglichst ohne lange Bälle. Die taktische Rafinesse steht dabei an oberster Stelle. Aber auch von meinem Vater habe ich mir viel abgeschaut, der mir das Trainerwesen quasi vorgelebt hat. Ich wusste dadurch schnell, wie man zum Erfolg kommen könnte.


Gibt es noch etwas, worauf du als Trainer großen Wert legst?

Mir ist es ganz wichtig, dass innerhalb des Teams fair agiert wird. Wer nicht trainiert, der steht am Wochenende nicht in der Startelf. Das wissen meine Jungs aber ganz genau.



Aufrufe: 05.10.2017, 13:00 Uhr
Max KreisAutor