TSV erwartet Drittliga-Urgestein

Ende Mai gewannen sie das Endspiel des Bezirkspokals mit 2:1 gegen die SG Timmel/Moormerland. Damit verdienten sie sich eine krachende Party und einen Platz im Wettbewerb um den Niedersachsenpokal. An diesem Sonntag steigt die erste Runde auf eigenem Platz: Um 15 Uhr beginnt das Spiel gegen eine Mannschaft, die seit 1991 in der Regionalliga spielt: die TSG Burg Gretesch.

Klar, die Abbehauserinnen fiebern dem Spiel gegen den Drittligisten schon seit Wochen entgegen. Aber auch die Gäste freuen sich. "Endlich gehts los. Das ist unser erstes Pflichtspiel nach einer sechswöchigen Vorbereitung", sagt Greteschs Co-Trainerin Steffi Willmann. "Wir bringen auch einige Fans mit", sagt sie.

Die TSG spielt zwar zwei Klassen höher als Abbehausen. Aber Steffi Willmann stellt klar, dass der TSV in der Spielvorbereitung wie ein Gegner aus der eigenen Liga behandelt wird. "Wir nehmen Abbehausen sehr ernst und werden hochkonzentriert spielen", kündigt sie an.

Und dass die Elf aus dem Osten der Stadt Osnabrück weiß, wie man im Pokal spielen muss, verrät ein Blick in die Vereinsgeschichte: Im Jahr 2011 gewann sie den Niedersachsenpokal, in der Saison 2013/2014 scheiterte sie in der zweiten Runde des DFB-Pokals am VfL Wolfsburg.

Co-Trainerin Steffi Willmann und Trainerin Anja Siegers kennen diese Erfolge nur aus Erzählungen. Sie sind erst vor dieser Saison vom SV Germania Hauenhorst (Regionalliga West) zur TSG Burg Gretesch gewechselt. Aber Geschichte verpflichtet nun mal. Dennoch: Erklärtes Saisonziel sei der Klassenerhalt, sagt Steffi Willmann.

Gute Leistungen und Ergebnisse im Pokal können dazu durchaus ihren Teil beitragen. Außerdem ist der Pokalwettbewerb eine zusätzliche Chance, mal eine Scharte auszuwetzen. Das passt ganz gut zur Situation der Abbehauserinnen, haben diese doch am vergangenen Wochenende eine ärgerliche 1:2-Niederlage im Punktspiel gegen Jahn Delmenhorst II kassiert.

Nun ist Abbehausens Trainer Daniel Behrens nicht gerade der Typ, der nach einer schwachen Leistung zu einem Megafon greift und seine Spielerinnen in einer einen Tinnitus provozierenden Lautstärke anbrüllt. Aber nach dem Spiel in Delmenhorst hat er doch ein wenig gegrummelt. Gegen Burg Gretesch müsse sich die Einstellung im Vergleich zur Vorwoche deutliche ändern, "sonst geht der Schuss nach hinten los", sagt er.

Doch weil er seinen Spielerinnen vertraut, kündigt er der TSG einen großen Kampf an. "Wir sind Außenseiter, werden das Spiel aber keinesfalls abschenken."

Die Herangehensweise muss er noch ausknobeln. "Wir werden wohl ein wenig defensiver spielen als sonst, aber ich weiß es noch nicht genau." Unabhängig davon, wie die Taktik aussehen wird: Das Zeug zu einer Überraschung haben die Abbehauserinnen allemal.