2024-04-25T10:27:22.981Z

Team Rückblick
Der 2:1-Sieg im Grabower Waldstadion zählte zu den positiven Überraschungen der Empor-Kicker (helles Trikot). Foto: Thomas Willmann
Der 2:1-Sieg im Grabower Waldstadion zählte zu den positiven Überraschungen der Empor-Kicker (helles Trikot). Foto: Thomas Willmann

Nach Fehlstart kräftig zugelegt

Fußball-Landesliga West, Teil IV: TSV Empor Zarrentin schließt Hinrunde mit bisher bester Bilanz seit dem Aufstieg ab

Dass die Landesliga-Fußballer des TSV Empor Zarrentin das beste Hinrunden-Ergebnis ihrer bisherigen drei Jahre Landesliga-Zugehörigkeit hingelegt haben und als Tabellenzehnter mit einem relativ komfortablen Acht-Punkte-Vorsprung auf einen Abstiegsrang in die zweite Halbserie starten können, danach sah es zu Beginn der Saison 2015/2016 nun wahrlich nicht aus. ,,Ganz ehrlich, ich habe nach diesem Einstieg selbst nicht daran geglaubt", gibt Empor-Geschäftsführer Andreas Lutz unumwunden zu.

Der Start geriet völlig daneben. Die Zarrentiner ließen dem Pokalaus in der ersten Runde vier weitere Niederlagen in der Meisterschaft folgen. Die 4:8-Heimschlappe gegen Aufsteiger TSV Goldberg am vierten Spieltag stuft Lutz als absoluten Tiefpunkt ein. Er glaubt aber auch, dass gerade diese Negativserie die Mannschaft sogar noch enger zusammengeschweißt hat. Als Hauptursache für den mehr als stotternden Beginn führt er den personellen Aderlass an. Die vier Abgänge seien dabei gar nicht einmal das größte Problem gewesen. ,,Hinzu kamen aber drei langzeitverletzte Spieler und vier weitere, die den Verein lange im Unklaren gelassen beziehungsweise uns mehr oder weniger ganz den Rücken gekehrt haben. Damit wurde es eine Rechnung ohne Zehn." Dass die drei Neuzugänge ihre Zeit gebraucht hätten, müsse man ihnen zugestehen. Das Warten habe sich aber gelohnt. Inzwischen könne man von echten Verstärkungen reden.

Den Hut zieht der Geschäftsführer ausdrücklich vor dem harten Kern der Mannschaft, der Charakterstärke bewiesen habe und dafür letztlich belohnt worden sei. Einen großen Anteil daran rechnet er Trainer Maik Gieraths zu: ,,Er hat den Laden zusammengehalten." Optimale Unterstützung fand er in seinen Co-Trainern Tiemo Bobzin und Philipp Matha. Insbesondere der neu ins Betreuerteam gerückte Matha habe einen sehr guten Draht zu den Spielern. Als weiteres Plus sieht Lutz die hervorragende Zusammenarbeit mit der zweiten Mannschaft unter der Regie von Guido Turner. Betrachtet man die einzelnen Mannschaftsteile, so fehlte es Torwart Kevin Klüß noch an der nötigen Konstanz. Was nicht weiter verwundert, wenn man berücksichtigt, dass der gelernte Keeper in den vergangenen Jahren beim Wittenburger SV als Feldspieler eingesetzt wurde. Sein Potenzial hat er in jedem Fall mehrfach angedeutet.

Die schwankendsten Leistungen zeigte die Abwehr, die unter der dünnen Besetzung litt und mehrfach einfach nicht im Bilde war. Ergebnisse von 4:8, 0:6 und zweimal 1:4 erklären, warum Empor schon 33 Gegentreffer (Platz zwölf im Ligavergleich) ,,schlucken" musste. Nicht ganz unschuldig daran war das Mittelfeld, das seine ,,Hintermänner" so manches Mal ganz schön im Regen stehen ließ. Man harmonierte aber zum Ende hin immer besser, was zum einen der Stabilität insgesamt und zum anderen dem eigenen Offensivspiel zugute kam. Davon profitierte unter anderem Daniel Rotermann, der in seinem zweiten Landesligajahr den Durchbruch geschafft zu haben scheint und mit neun Treffern auf Platz vier der Torjägerliste geführt wird. Deutlich zulegen konnte auch Neuzugang Sebastian Brandt. Das ließ sich nicht nur an seinen fünf Toren festmachen. Noch viel Luft nach oben offenbart zweifellos die Heimbilanz. Während Empor auf gegnerischen Plätzen zehn Punkte holte, was der fünftbeste Wert der Liga war, reichte es auf dem eigenen Kunstrasen nur zu sechs Zählern. Dass man diese in den letzten beiden Auftritten vor der Winterpause einsammelte (4:2 gegen Lübzer SV und 3:0 gegen Schwarz-Weiß Eldena), lässt allerdings auf Besserung hoffen.

Wichtig wird sein, ordentlich aus den Startlöchern zu kommen, um so den Klassenerhalt frühzeitig klar zu machen. Das ist das erklärte Ziel. ,,Wir dürfen uns nicht zu sicher fühlen, aber wenn alles passt, ist angesichts der geringen Abstände Platz sieben keine Utopie", liebäugelt Andreas Lutz mit einem einstelligen Tabellenplatz. Der Auftakt ins Pflichtspielprogramm hat es in sich. Wieder los geht es für Empor am 5. März zu Hause mit dem Derby gegen den Hagenower SV.

Testspiele des TSV Empor Zarrentin: 7. Februar: Empor - Mustiner SV 1:1; 12. Februar, 19.30 Uhr: Empor - TSV Gudow 4:1; 14. Februar: Empor - Breitenfelder SV II; 20. Februar, 14 Uhr: Empor - SV Stralendorf; 26. Februar, 19.30 Uhr: Empor - SG Motor Boizenburg; 27. Februar, 14 Uhr: Empor - SG Schlagsdorf

Aufrufe: 014.2.2016, 20:30 Uhr
Thomas WillmannAutor