Ganz überraschend kam dieser Abschied nicht. Doch der Zeitpunkt überrascht. Nach fünfwöchiger Vorbereitung, in denen Hablowetz den Spielern bescheinigte, sich „richtig geschunden“ zu haben, kommt das Aus der Zusammenarbeit. Einen expliziten Auslöser für seine Entscheidung kann der Coach nicht nennen. Die misslungene Generalprobe (1:3-Niederlage gegen den SV Pang) sei lediglich das „i-Tüpfelchen in einer Entwicklung“ gewesen. Entgegen seiner bisherigen Aussagen habe ihn die Einstellung einiger Spieler geärgert. „Da kann nichts positives raus kommen und dann ist mir dafür die Zeit zu schade“, macht der Emmeringer Ex-Coach seinem Herzen Luft. Generell gelte aber: „Ich hab’ gefühlt, dass es nicht mehr passt“, sagte Hablowetz, „und dann muss man die Konsequenzen ziehen.“ Dass der Zeitpunkt ungünstig gewählt ist, sieht der 44-Jährige anders. „Besser bevor es los geht, als dass man nach vier, fünf Spielen erkennt, es geht nicht mehr und man sich auf die Nerven geht.“
Auch Manuel Sedlmaier, Vorstandsmitglied und Sprecher der Emmeringer Kicker, sieht das Verhältnis zwischen Coach und Mannschaft belastet: „Es ist nichts Böses vorgefallen, man kann es auch nicht an einem einzigen Spiel festmachen oder einem bestimmten Vorgang. Aber es hat beiderseits einfach nicht mehr gepasst.“ Dass die Trennung so kurz vor dem Auftakt der Punktrunde erfolge, sei „natürlich nicht gerade optimal“.
Einen Nachfolger auf die Schnelle aus dem Hut zaubern, werden die Emmeringer wohl kaum schaffen. Darum sieht Sedlmaier, der Hablowetz als „kompetenten und engagierten Trainer“ lobte, die Mannschaft und den Vorstand gefordert. „Alle müssen an einem Strag ziehen.“ Das kommende Training, zu dem auch Ernst Hablowetz erwartet wird, der sich vom Team verabschieden möchte, soll der stellvertretende Abteilungsleiter Andreas Bauer leiten. Währenddessen ist Manuel Sedlmaier dabei, einen neuen Übungsleiter zu rekrutieren. „Ich hab’ da eine Idee“, verriet er gestern. Der Emmeringer Funktionär hofft, nicht ohne sportliche Leitung in die Saison 2017/18 gehen zu müssen.