2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Vor der Pause verkaufte sich Stadtallendorf gegen Vorjahresmeister Elversberg noch teuer, doch dann kam die bittere zweite Hälfte. Hier ein Kopfballduell zwischen dem Eintracht-Akteur Del Angelo Williams (rechts) und Gästespieler Marco Kofler.
Vor der Pause verkaufte sich Stadtallendorf gegen Vorjahresmeister Elversberg noch teuer, doch dann kam die bittere zweite Hälfte. Hier ein Kopfballduell zwischen dem Eintracht-Akteur Del Angelo Williams (rechts) und Gästespieler Marco Kofler.

0:9: Schwarzer Samstag

RL SÜDWEST: +++ Nach guter erster Hälfte rennt Stadtallendorf dem Vorjahresmeister regelrecht „ins offene Messer“ +++

STADTALLENDORF . 45 Minuten lang mehr als nur Paroli geboten, am Ende aber mit der höchsten Niederlage der noch jungen Regionalliga-Geschichte bestraft worden – den vergangenen Samstag hätten die Fußballer Eintracht Stadtallendorfs am besten im Bett verbracht.

Eintracht Stadtallendorf - SV Elversberg 0:9

Denn obwohl das Team von Trainer Dragan Sicaja gegen den SV Elversberg eine Halbzeit lang ebenbürtig war, setzte es im heimischen Herrenwaldstadion letztlich eine üble 0:9 (0:1)-Packung.

„Das klingt in Anbetracht dieser Klatsche kurios, aber die Gäste-Führung zur Pause war aus meiner Sicht wirklich schmeichelhaft. Nach dem 2:0, spätestens aber nach dem 3:0 gingen die Köpfe unserer Mannschaft leider nach unten, während Elversberg dann brutal gut gespielt hat“, musste Eintracht-Sprecher Dirk Novosad eingestehen.

Die Taktik, gegen den Vorjahresmeister aus einer massierten Defensive zu agieren, hatte sich bereits nach zwei Minuten erledigt, nachdem die Gäste bei einem Zweikampf von Muhamet Arifi einen doch äußerst zweifelhaften Foulelfmeter zugesprochen bekamen, den Perstaller verwandelte.

Auch wenn Elversberg die frühe Führung in die Karten spielte und die Neitzel-Truppe im ersten Durchgang weitere Möglichkeiten besaß, traf dies aber auch auf die Eintracht zu. Allerdings ließen sowohl Laurin Vogt als auch Erdinc Solak gute Chancen liegen, ein weiteres Mal klärte zudem ein SVE-Verteidiger auf der eigenen Torlinie, sodass ein Remis zur Pause das gerechte Resultat gewesen wäre.

Doch der gebrauchte Tag für die Stadtallendorfer setzte sich nur zwei Minuten nach dem Wechsel fort, als ein 20 Meter-Schuss von Mohr von der Latte auf den Boden sprang. Die Meinung, dass der Ball hinter der Torlinie gelandet war, hatte der Linienrichter zwar exklusiv, Schiedsrichter Kempkes entschied nach dem Zeichen seines Assistenten aber logischerweise auf Tor.

Nachdem Ex-Bundesligaprofi Gaetan Krebs nach 55 Minuten auf 3:0 für Elversberg erhöht hatte, war es um die Gastgeber geschehen. Doch statt die Niederlage zu akzeptieren und Schadensbegrenzung zu betreiben, lief die junge Eintracht-Truppe den Gästen ins offene Messer. Perstaller (65.), Morabit (69.), Kofler (74.) und Koffi (77.) machten binnen zwölf Minuten aus dem 3:0 ein 7:0 und nach zwei weiteren Treffern von Perstaller (87.) und Koffi (89.) war die höchste Niederlage der Regionalliga-Geschichte perfekt.

„Es ist natürlich absolut bitter, durch zwei eigentlich irreguläre Treffer auf die Verliererstraße zu geraten, aber Elversberg hat uns dann am Ende gnadenlos ausgespielt. Trotzdem gilt es jetzt wieder aufzustehen, und ich bin mir sicher, dass unsere Mannschaft das auch schafft“, blickte Novosad voraus auf die wichtige Partie in Völklingen.

Eintracht Stadtallendorf: Vincek; Döringer (53. Gaudermann), Vidakovics, Preuß (25. Ghani), Dinler, Baltic, Arifi (62. Bajrami), Vogt, Solak, Suero Fernandez, Williams.

Tore: 0:1 Perstaller (2., Foulelfmeter), 0:2 Mohr (47.), 0:3 Krebs (55.), 0:4 Perstaller (65.), 0:5 Morabit (69.), 0:6 Kofler (74.), 0:7 Koffi (77.), 0:8 Perstaller (87.), 0:9 Koffi (89.). - Schiedsrichter: Kempkes (Kruft). - Zuschauer: 897.



Aufrufe: 019.11.2017, 08:00 Uhr
Marc Steinert (Oberhessische Zeitung)Autor