2024-03-27T14:08:28.225Z

Spielbericht
Kraftvoll tankt sich in dieser Szene der Karlsfelder Kubilay Celik durch. Der Neuzugang erzielte das 3:1 in Sulzemoos (Foto: hab)
Kraftvoll tankt sich in dieser Szene der Karlsfelder Kubilay Celik durch. Der Neuzugang erzielte das 3:1 in Sulzemoos (Foto: hab)

Torspektakel bei Derby:Karlsfeld triumphiert gegen Sulzemoos

Auswärtserfolg für Karlsfeld

Für den neutralen Zuschauer hat das Derby SV Sulzemoos gegen Eintracht Karlsfeld alles gehabt, was ein Fußballspiel braucht. Am Ende jubelten die Gäste aus Karlsfeld über einen 6:3-Sieg. Der SVS lag in einer anderen Statistik vorne. Das passte den Hausherren überhaupt nicht.

Es war ein Derby, dass dieser Bezeichnung tatsächlich auch gerecht geworden ist. Beide Teams schonten von Beginn an weder sich selbst noch den Gegner. Die Sulzemooser und Karlsfelder zeigten außerdem, dass sie spielerisch zu den besseren Teams der Liga gehören. Es entwickelte sich eine Partie mit vielen Höhepunkten. Allerdings gab es auch einen Nebenschauplatz, der in der 18. Minute eröffnet wurde.

Da sah SVS-Kapitän Matthias Kovacs die erste von sechs gelben Karten gegen seine Mannschaft. „Meiner Meinung nach hat der Schiedsrichter uns schneller verwarnt als die Karlsfelder. Wir konnten dadurch nicht mehr so in die Zweikämpfe gehen, wie wir es gerne getan hätten“, so Kovacs.

Die Gäste aus Karlsfeld zeichnete aus, dass sie sich von den Diskussionen nicht beeinflussen ließen und ihr Spiel durchzogen. In der 22. Minute brachte Ludwig Dietrich die Eintracht nach einem Freistoß in Führung. Auch die Abseitsproteste des SVS konnten den Schiedsrichter nicht umstimmen. Die Sulzemooser hatten vor dem 0:1 und auch danach ebenfalls Chancen, die Hausherren waren aber nicht so effektiv wie die Eintracht. Dem zweiten Treffer der Gäste ging eine sehenswerte Vorarbeit von Kubilay Celik voraus. Der erst 18-jährige Neuzugang dribbelte sich durch die SVS-Verteidigung und spielte dann auf Daniel Tarmann, der erfolgreich abschloss (36.). Zwei Minuten später brachte Markus Niedermayer die Hausherren mit dem Anschlusstreffer zurück in die Partie. Die Sulzemooser schnupperten am Ausgleich, bis Kubilay Celik in der Nachspielzeit per Weitschuss-Traumtor ins Kreuzeck auf 3:1 stellte.

Kurz dem Seitenwechsel sorgte Ludwig Dietrich mit seinem Treffer zum 4:1 für die vermeintliche Vorentscheidung. Vermeintlich deshalb, weil sich die Sulzemooser nicht aufgaben. Sie zeigten eine tolle Moral und meldeten sich durch Treffer von Maximilian Kronschnabl (63.) und Korbinian Wildgruber (81.) zurück. Bevor die Eintracht in ernsthafte Gefahr kam, erzielte Michael Dietl per Elfmeter das 5:3 und damit die Entscheidung (83.). In der 86. Minute markierte Anton Rusp den 6:3-Endstand aus Karlsfelder Sicht.

Mit dem Schlusspfiff riss auch die Serie von Bilal Solanke. Der Sulzemooser Torjäger hatte Saison übergreifend in zwölf Ligaspielen hintereinander ins Schwarze getroffen. Im 13. Anlauf blieb Solanke seit einer gefühlten Ewigkeit ohne Treffer.

„Ich freue mich über den Sieg und darüber, dass wir sechs Tore geschossen haben. Wir galten ja als Defensivmannschaft. Das offensivere System hat das Team schon gut verinnerlicht“, lobte Sebastian Stangl, der die Karlsfelder seit Beginn der Saison zusammen mit Jochen Jaschke trainiert. „Die Umstellung klappt aber auch nur so schnell, weil wir viele erfahrene Spieler im Kader haben. Den Unterschied hat heute aber ein 18-Jähriger gemacht. Kubilay Celik hat erst sehenswert vorbereitet und dann getroffen, als das Spiel auf der Kippe stand. Und das in seinem ersten Startelfeinsatz. Stark!“, so Stangl über das Talent.

Auf der Gegenseite erkannten die Sulzemooser die Klasse der Gäste an, sie haderten aber auch mit dem Schiedsrichter. „Es war ein gutes Spiel beider Mannschaften. Karlsfeld hat verdient gewonnen, weil sie einen Teil cleverer waren“, sagte SVS-Kapitän Matthias Kovacs. „Der Schiedsrichter hat heute aber einen Teil zum Spielverlauf beigetragen“, so Kovacs weiter.

SV Sulzemoos - TSV E. Karlsfeld 3:6 (1:3)

SV Sulzemoos: Markus Eisgruber, Markus Niedermeyer, Matthias Schlatterer, Matthias Kovacs, Bilal Solanke, Stefan Frimmer, Christian Hain (21. Simon Zacherl), Andreas Zech, Maximilian Rothfuß (61. Simon Hainzinger), Korbinian Wildgruber, Dennis Hölzl (39. Alexander Kronschnabl)

TSV E. Karlsfeld: Dominik Krueger, Thomas Oswald, Robert Zott, Fabian Schaeffer, Michael Dietl, Tobias Pontow, Domenico Tanzillo (65. Robin Kömmling), Ludwig Dietrich (56. Paolo Albanese), Daniel Tarmann-Monschein, Kubilay Celik (76. Anton Rusp), Lukas Regman

Schiedsrichter: Samuel Tretter

Zuschauer: 100
Tore: 0:1 (22.) – Ludwig Dietrich. 0:2 (36.) – Daniel Tarmann-Monschein. 1:2 (38.) – Markus Niedermeyer.1:3 (45.+1) – Kubilay Celik. 1:4 (47.) – Ludwig Dietrich. 2:4 (63.) – Alexander Kronschnabl. 3:4 (81.) – Korbinian Wildgruber. 3:5 (83.) – Michael Dietl. 3:6 (86.) – Anton Rusp.

Aufrufe: 031.7.2017, 09:21 Uhr
Moritz Stalter - (Dachauer Nachrichten)Autor