2024-04-16T09:15:35.043Z

Relegation
Nicht zu stoppen war gestern der pfeilschnelle Neurieder Stoßstürmer Florian Kröss (rechts). In dieser Szene scheiterte er allerdings am Karlsfelder Keeper Dodo Krüger. FOTO: RO
Nicht zu stoppen war gestern der pfeilschnelle Neurieder Stoßstürmer Florian Kröss (rechts). In dieser Szene scheiterte er allerdings am Karlsfelder Keeper Dodo Krüger. FOTO: RO

Projekt Landesliga vorbei: Eintracht Karlsfeld steigt ab

Der TSV unterliegt Neuried im eigenen Stadion

TSV Eintracht Karlsfeld – Die Eintracht hat es nicht geschafft. Vier Tage nach dem 0:0 verloren die Karlsfelder das Relegation-Rückspiel gegen den TSV Neuried im eigenen Stadion mit 1:2 und steigen so nach nur einem Jahr in der Landesliga wieder in die Bezirksliga ab.

Die Neurieder hingegen haben nun die Chance, im Relegationsfinale gegen Jetzendorf den Aufstieg in die Landesliga perfekt zu machen.

Eine gute Nachricht für die Eintracht-Fans gab’s schon vor dem Anpfiff, der im Hinspiel (0:0) arg vermisste Kapitän und Torjäger Michael Dietl hatte einen letzten Belastungstest bestanden und wurde von Trainer Lui Marseglia so in die Startelf beordert.

Wie erwartet standen die Neurieder zunächst sehr tief, sie versuchten, den Karlsfelder Abwehrriegel mit langen Bällen zu knacken. Zweimal kam man so in den ersten zehn Minuten hinter die Defensivkette der Hausherren, doch beide Male war Eintracht-Keeper Dominik Krüger zur Stelle und klärte.

Die Karlsfelder versuchten, über die Flügel in die Gefahrenzone zu kommen, doch die Flanken fanden zunächst nur selten einen Abnehmer. Und mit zunehmender Spieldauer schlug das Pendel immer häufiger auf die Neurieder Seite aus. Nach einer guten halben Stunde zog Jonas Einloft aus 20 Metern ab, der Ball stellte aber keine Gefahr für den aufmerksamen Dodo Krüger im Karlsfelder Tor dar.

In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit kam es dann knüppeldick für die Eintracht. Erst parierte Krüger einen Schuss von Jonas Einloft in meisterlicher Manier, doch wenig später war auch er machtlos. Nach einem von Nikola Sirovec vors Tor getretenen Eckball war Valentin de la Motte zur Stelle, per Kopf brachte er die Neurieder in Führung (45.+2).

Auf der Tribüne im sonnendurchfluteten Karlsfelder Sportpark Jahnstraße herrschte in der Pause Volksfeststimmung, was wohl daran lag, dass mehr als die Hälfte der 300 Zuschauer aus Neuried mit zum Auswärtsspiel ihres Teams gereist war.

Eintracht-Coach Lui Marseglia brachte nach dem Seitenwechsel Fitim Raqi für Thomas Oswald, doch kaum hatte der Joker seinen Platz in der Eintracht-Offensive eingenommen, da schepperte es schon wieder auf der anderen Seite des Platzes. Der von Valentin de la Motte per Querpass angespielte Florian Kröss hatte keine Mühe, den Blitzkonter der Gäste aus kurzer Distanz abzuschließen (48.).

Nach einer knappen Stunde hätten die Neurieder sogar auf 3:0 erhöhen können, doch sie konnten den von Fabian Schäffer an Florian Kröss verursachten Foulelfmeter nicht nutzen. Lennart Hasenbeck wuchtete den Ball vom Punkt aus in die nicht vorhandenen Wolken über dem Karlsfelder Sportplatz (55.). Danach setzte Marseglia alles auf einen Karte, er wechselte Anton Rusp und Ludwig Dietrich ein, um mit frischen Kräften das Offensivspiel anzukurbeln.
Und fünf Minuten nach dem Doppelwechsel verkürzte die Eintracht tatsächlich auf 1:2. Kapitän Michael Dietl traf per Kopf nach einer Flanke von Fitim Raqi ins kurze Eck. Dietl war es auch, der nur Sekunden später den Ausgleichstreffer auf dem Fuß hatte, doch er scheiterte ganz knapp.

Jetzt erst, im Wissen, dass man noch zwei Treffer erzielen musste, um das Ruder herumzureißen, trumpfte die Eintracht so auf, wie man es von Beginn an erwartet hatte. Die Neurieder wackelten, aber sie fielen nicht. Im Gegenteil, nach einer Trinkpause tauchten die Gäste wieder vermehrt in der Hälfte der Hausherren auf. In der 82. Minute scheiterte Florian Kröss ein weiteres Mal an Krüger, der Torwart hielt die Eintracht im Rennen. Doch dem Gastgeber ging so langsam die Zeit aus, und als selbst ein Freistoßtrick in aussichtsreicher Position nichts einbrachte, waren erste Zeichen von Resignation bei den Eintracht-Kickern erkennbar.

In den Schlussminuten übten sich die Gäste im Zeitspiel. Mal mauerte man die Kugel an der Eckfahne ein, dann wieder ließ man sich ordentlich Zeit beim Spielerwechsel. Und nach 94 Minuten war es soweit, die Karlsfelder sanken enttäuscht auf den Rasen, während die Neurieder ausgelassen den Einzug ins Relegationsfinale gegen Jetzendorf feierten.

Stenogramm

TSV Eintracht Karlsfeld – TSV Neuried 1:2 (0:1)

TSV Eintracht Karlsfeld: Dominik Krüger, Thomas Oswald (46. Fitim Raqi), Thomas Ettenberger, Fabian Schäffer, Paolo Albanese, Markus Huber, Daniel Tarmann-Monschein (58. Ludwig Dietrich), Michael Dietl, Tobias Pontow, Philip Lorber, Domenico Tanzillo (58. Anton Rusp)

TSV Neuried: Filip Sukan, Florian Hessenberger, Nikola Sirovec (90. Maximilian Reid), Nicolas Höhne, Sebastian Hessenberger, Valentin De la Motte, Carl Weser, Maximilian Demmer, Florian Kröss (88. Kevin Negret), Lennart Hasenbeck (84. Tobias Nitzl), Jonas Einloft

Schiedsrichter: Christian Keck
Zuschauer: 286
Tore: 0:1 (45.+3) – Valentin De la Motte. 0:2 (47.) – Florian Kröss. 1:2 (63.) – Markus Huber.

Aufrufe: 029.5.2017, 08:04 Uhr
Dachauer Nachrichten - Rolf Gercke/Robert OhlAutor