85 Mannschaften hatten am Bitburger-Kreispokal teilgenommen, der Verbandsliga-Unterbau setzte sich durch – und das im Finale vor rund 300 Zuschauern in Lörzweiler komplett ohne Hilfe „von oben“. „Ich bin stolz auf die Jungs“, strahlte TuS-Trainer Sascha Hofmann, „für sie ist der Titel großartig. Mir wäre der Aufstieg lieber.“ Der A-Klasse-Aufsteiger steht auf Rang zwei, verlor zuletzt im Oktober. Der Durchmarsch winkt. „Wahnsinn, was bei uns momentan los ist“, Sätze wie diesen hörte man inmitten der vielen Grün-Weißen immer wieder. Wenn es läuft, dann läuft es eben. Denn binnen der 120 Minuten hatten sich eigentlich die Ebersheimer den Sieg verdient.
Die TuS dominiert eine Halbzeit lang, dann spielt nur noch Ebersheim
Zwar war die TuS vor dem ersten Seitenwechsel das tonangebende Team und führte, weil sich Wagner am Flügel durchgespielt und Sedat Yildirim flach aus dem Rückraum getroffen hatte (22.). Doch der TSV hätte, das sah man auch bei den Marienbornern so, nach Ringelsteins Foulspiel einen Elfmeter zugesprochen bekommen müssen (30.). Drei, vier dicke Chancen ließ die zunächst dominante TuS liegen, ehe sich in den zweiten 45 Minuten das Blatt komplett wendete. Die abgezockten Ebersheimer legten das Kombinationsspiel der Marienborner still, trafen früh nach einer Ecke durch Korns Kopfball (54.), hatten wiederum durch den 37-Jährigen Alu-Pech (64.) und gerieten in Minute 83 auch noch in Überzahl, weil der Marienborner Lukas Mangiarotti Gelb-Rot sah. Bei mehreren Standards brannte es danach noch lichterloh, und als Marc Tröge in Minute 120 blank am zweiten Pfosten auftauchte, schien es schon passiert, doch Kaweh Arab putzte mit letzter Kraft auf der Linie aus.
Elfmeterschießen also. Torwarttrainer Jens Strußenberg ging zu Ringelstein, sagte ihm ein paar Sätze. „Entspannungsübungen“, erzählt der Fitness-Ökonom. „Er hat mir Mut zugesprochen – ein riesiges Dankeschön!“, gibt der Keeper zurück. Geübt wurde das Elfmeterschießen nicht, nur dann und wann werden im Training mal sporadisch Elfer geschossen. „Da werde ich meistens verladen“, grinst der 22-Jährige – und lobt seine Kollegen: „Wir haben uns da durchgekämpft, und das zeichnet unseren sportlichen Erfolg aus, dass wir eine Mannschaft sind.“ TSV-Trainer Tobias Rieger wirkte gelassen: „Schade, aber keine Weltuntergang. Wir haben eine saustarke Partie gespielt, wären der verdiente Sieger gewesen. Am Ende war die Kraft weg, wir haben viele ältere Spieler. Aber die Mannschaft wächst zusammen, man hat gesehen, dass wir eine starke Truppe sind.“
Kurz drauf musste Ringelstein wieder zum Elfmeterschießen antreten. Drei D-Jugend-Kicker der TuS wollten ihr Glück probieren. Bilanz: zwei gehalten, nur der Sohn vom Sportlichen Leiter Tassilo Schadwinkel traf. Derweil flossen schon Sieger-Bier und Sekt in Strömen.
TSV Ebersheim: Schweizer – Tröge, Borovskij (16. Korn), E. Matzon, Gyamfi-Kumanin – Bouchta (101. Syah), Steinhauer, Darrah, Jaatit – Akinci, Schuhmann.
TuS Marienborn II: Ringelstein – May (105. Galinski), Hofmann, Fickinger, Arab – Mangiarotti, Becker (89. Scholl) – Likunde, Yildirim, Wagner – Schwab (61. Hödtke).