SpVgg Muggendorf - TSV Ebermannstadt (Sa 16:00)
In der Vorsaison belegte der TSV als Aufsteiger mit einer jungen Truppe einen beachtlichen achten Platz. Als dann vor Saisonbeginn namhafte Neuzugänge präsentiert wurden, galt der Verein als heißer Meisterschaftsfavorit. Unter anderem kehrten Patrick Hutzler und Marcel Heinemann zu dem Verein zurück, für den sie schon in der Jugend gespielt hatten. Ihnen folgten mit Ali Aksoy, Rene Schrettenbrunner, Yusuf Öntürk und Eike Striegel Spieler, die Erfahrung in höheren Klassen gesammelt hatten und einen sehr guten Namen besitzen.
Dass es sich hier um eine Einkaufstour gehandelt und der Verein sein Jugendkonzept aufgegeben habe, wird sowohl von Spielleiter Stefan Nützel als auch vom Vorsitzenden Norbert Schleicher ins Reich der Fabeln verwiesen. „Wir haben nach der letzten Saison erkannt, dass unsere jungen Spieler erfahrene Führungsspieler an ihrer Seite brauchen. Aus diesem Grund haben wir Hutzler und Heinemann zurück zu ihrem Stammverein geholt“, erklärt Schleicher.
Dabei sei kein Geld geflossen, „ebenso wenig wie bei den anderen Neuzugängen, die von sich aus auf uns zugekommen sind“. Dass der TSV mit seiner Jugendarbeit und seinen Trainingsmöglichkeiten auch auswärtigen Spielern eine Perspektive bietet, hat sich herumgesprochen. „Wir setzen aber nach wie vor auf unsere Jugendspieler, die sehr gut ausgebildet werden und setzen denen keine auswärtigen Spieler vor die Nase“, betont Nützel. Dass diese Jugendarbeit aber auch ihre Schattenseiten hat, weiß man. „Unsere jungen Spieler wecken Begehrlichkeiten bei anderen Vereinen“, berichtet Nützel.
Dass es sportlich nicht wunschgemäß läuft, hat nach Ansicht der Verantwortlichen mehrere Ursachen. Durch die Integration der neuen Spieler, darunter auch einige aus der eigenen Jugend, ist die Hierarchiebildung im Team noch nicht abgeschlossen. „Wir müssen als Mannschaft noch reifen“, erklärt Nützel. Durch den erhöhten Konkurrenzkampf wächst der Druck, dem die Spieler noch nicht in allen Situationen gewachsen sind. Dies führe zu individuellen Fehlern, „die uns einige Punkte gekostet haben“, analysiert Birol Aksoy. "Die Spieler sind alle motiviert und geben im Training richtig Gas“, lobt der Spielertrainer.
Die Truppe scheint aber manchmal übermotiviert zu sein: Fünf Feldverweise in sieben Spielen, Sperren und Verletzungen (Hutzler, Schrettenbrunner) führten dazu, dass Aksoy selten die gleiche Formation aufbieten konnte. Derzeit fehlen Kießling wegen einer Sperre und Schrettenbrunner. An der Arbeit des Trainers liege es nicht, erklären Schleicher und Nützel: „Der Birol hat alles im Griff und Eike Striegel (kam aus Muggendorf, d. Red.) ergänzt seine Arbeit sehr gut.“ Aksoy weiß aber: „Wir müssen langsam anfangen, Punkte einzufahren.“ Am Samstag um 16 Uhr hat Ebermannstadt beim Nachbarn in Muggendorf Gelegenheit.