Dorfens Generalprobe: Erst Reichertsheim dann die Löwen

Vier Tage vor dem Pokalkracher gegen den TSV 1860 München müssen die Dorfener Bezirksliga-Fußballer zunächst noch eine andere knifflige Aufgabe lösen. An diesem Samstag um 16 Uhr trifft der TSV im Heimspiel gegen den SV Reichertsheim auf einen Gegner, „gegen den gewonnen werden muss“, fordert Trainer Michael Kostner. Ist der Neuling doch noch sieglos und hat erst einen Punkt auf dem Konto. Volksfestwoche hin oder her – dreimal wurde trainiert und die Partie extra auf Samstag vorverlegt. „Da kann dann jeder noch aufs Volksfest“, stellt der Coach klar, der auch davon ausgeht, dass jeder in seiner Truppe sich „die bekannt schlechte Trainerlaune nach Niederlagen ersparen möchte“.

Er könne den Hype, ausgelöst durch den Pokalsieg gegen Burghausen und den anstehenden Kracher gegen die Löwen, verstehen. Nur was hilft es, so Kostner, „wenn man nach dem tollen Burghausen-Spiel im nächsten Punktspiel in Forstinning derart schlecht spielt und verliert“. Das habe ihn gewaltig geärgert. Seinen Burschen habe er schon mal klar gemacht, dass „die letzten drei Spiele als Gradmesser dienen für die Aufstellung gegen 1860“.

Drei Spielzeiten in Serie ist Reichertsheim in der Relegation um den Bezirksligaaufstieg gescheitert. Vergangene Saison hat der SV dann mit einem Zähler Vorsprung die Meisterschaft in der Kreisliga 1 Inn/Salzach und damit den direkten Aufstieg geschafft. Und dies vor dem TSV 1880 Wasserburg, der dann über die Relegation aufgestiegen ist, bis jetzt seine sechs absolvierten Spiele gewonnen hat und souverän die Tabelle anführt. Und just zu diesem Topteam müssen die Dorfener dann am kommenden Freitag, also drei Tage nach dem Pokalspiel gegen die Löwen.

Auch aus diesem Grund sind für Dorfen drei Zähler gegen Reichertsheim ein Muss. Trainer Kostner hat den Gegner zuletzt bei der 0:1-Heimniederlage gegen den Tabellenzweiten Schönau beobachtet. Die Truppe des Trainergespanns Klaus Michel und Elvis Nurikic sah er offensiv sehr gut aufgestellt, auch wenn kein Treffer gelang. Im Derby gegen Ampfing waren es drei, aber es wurden auch doppelt so viele kassiert. Den bisher einzigen Zähler holte Reichertsheim beim 2:2 in Saaldorf, wo Dorfen mit sehr viel Mühe 1:0 gewonnen hat.

Das dickste personelle Fragezeichen bei Dorfen steht hinter Torhüter Alexander Wolf. Der hatte sich gegen Burghausen an der Schulter verletzt und musste in Forstinning passen. Auf der Bank saß er als Backup für seinen Vertreter Andreas Gunderlach. Fraglich ist auch Markus Mittermaier. Darüber hinaus „über das Trio der seit Saisonbeginn Langzeitverletzten jedes Mal zu jammern, bringt nichts“, weiß der TSV-Coach.

TSV-Kader:
Gunderlach, Trokic, Lorant, Hartl, Zöller, Thalmaier, Kostner, Lechner, Brenninger, Heilmeier, Friemer, Dallmeier, Hellfeuer, Ertl, Wetzel, Mittermeier, Wolf (ETW).