2024-04-16T09:15:35.043Z

Analyse
Tore von Rückkehrer Thomas Kubina sollen dem TSV Dinkelscherben im Abstiegskampf Auftrieb geben. Die Lila-Weißen wollen sich nach 17 Jahren nicht von der schwäbischen Ebene verabschieden.	F.: Oliver Reiser
Tore von Rückkehrer Thomas Kubina sollen dem TSV Dinkelscherben im Abstiegskampf Auftrieb geben. Die Lila-Weißen wollen sich nach 17 Jahren nicht von der schwäbischen Ebene verabschieden. F.: Oliver Reiser

Rückkehrer sollen Flügel verleihen

Beim TSV Dinkelscherben ist man davon überzeugt, dass man auch im 18. Jahr hintereinander auf Bezirksebene vertreten sein wird

Der Winter ist vorbei. Nur noch wenige Tage, dann starten die ersten Mannschaften mit Nachholspielen in die Restsaison der Bezirksliga Süd. Im Frühjahrscheck nimmt der Augsburger Landbote den TSV Dinkelscherben unter die Lupe, der mit vier Neuzugängen den Klassenerhalt schaffen will.

Hin & Weg

Zwei Rückkehrer sind die Hoffnungsträger, dass der TSV Dinkelscherben auch nach 17 Jahren weiter auf Bezirksebene verbleibt. Thomas Kubina kam vom SC Ichenhausen zurück. „Das Jahr in der Landesliga hat ihn nach vorne gebracht“, ist sportlicher Leiter Reinhold Reiter positiv überrascht von den 22-Jährigen, der sich topfit präsentiert und eine Führungsrolle im Team beansprucht. Voller Ehrgeiz steckt auch Florian Wiest, der nach einem Kurzgastspiel beim TSV Schwabmünchen vom SV Schwabegg wieder auf den Kaiserberg kam. Aufgrund von Problemen mit dem Sprunggelenk musste ihm Trainer Jens Lutz sogar eine Pause verordnen. Während sich Halit Dil (zuletzt Türkgücü Königsbrunn) bestens integriert hat, ist Danial Karimi, Last-Minute-Neuzugang von der TSG Thannhausen, nie wirklich angekommen. Inzwischen hat man sich wieder getrennt. Als Abgang muss Sommer-Neuzugang Martin Petereit (TSV Schwabmünchen) verbucht werden, der sich nach nur fünf Spielen für die Lila-Weißen eine schwere Verletzung zugezogen hat und eine Pause einlegt.

Soll & Haben

14 Punkte aus 19 Spielen ist natürlich eine dürftige Ausbeute. Das hängt vor allem mit dem schlechten Start zusammen, als man verletzungsbedingt nach elf Spieltagen erst sechs Punkte gesammelt hatte. Aber auch die Schlüsselspiele gegen Wiggensbach (0:4) und Ottobeuren (0:2) gingen verloren. Der Abstand auf den Relegationsplatz beträgt sechs Zähler, sieben sind es zum rettenden Ufer. Nach Schlusslicht Schwabegg (17) hat der TSV die wenigsten Tore geschossen (18).

Team & Chef

Nach elf Spieltagen übernahm Jens Lutz das Kommando für Christian Ludl, der mit einem langfristigen Konzept für den gesamten Verein angetreten, aber letztlich an den nackten Ergebnissen gescheitert war. Die Trainerfrage für die kommende Saison ist noch offen. Zuletzt geisterte der Name Herbert Wiest über den Kaiserberg. „Momentan führen wir Gespräche in alle Richtungen“, sagt Reiter.

Glücks- & Sorgenkinder

Seit dem Testspiel gegen den FC Horgau (1:2) muss sich Trainer Jens Lutz mit insgesamt neun Verletzten herumplagen. Darunter Kapitän Johannes Miller (Schambeinentzündung) und Abwehrchef Simon Motzet (Leistenprobleme) sowie die angeschlagenen Florian Wiest, Patrick Wolf, Julian Kugelbrey oder Alexander Zott. Auf dem Spielfeld zurückgemeldet hat sich hingegen Co-Trainer Michael Kaltenegger nach einer endlos langen Verletzungsserie. Als Überraschung der Vorbereitung hat sich Martin Hauser herauskristallisiert. „Er ist ehrgeizig und fleißig“, sagt Lutz, der Hauser aus der ehemals von ihm trainierten zweiten Mannschaft hochgezogen hat.

Test & Taktik

„Wir haben in der Vorbereitung gewaltig geschuftet“, zeigt sich Jens Lutz zufrieden. Auch die Ergebnisse haben – abgesehen von den Niederlagen gegen Auerbach und Horgau – gepasst. Taktisch müsse man noch nachlegen. Lutz: „Das Verschieben in der zentralen Defensive muss besser klappen, vorne müssen wir mehr Tore schießen. Dafür haben wir ja Kubina und Wiest geholt.“

Start & Ziel

Für Jens Lutz ist das Ziel ganz einfach: „Klassenerhalt! Nichts anders zählt!“ Und davon ist er felsenfest überzeugt: „Die Moral passt!“. Der Auftakt in die Restsaison erfolgt am 12. März mit dem Kellerduell gegen den DJK SV Ost Memmingen. Ein absolutes Schlüsselspiel. „Ein Erfolgserlebnis ist unabdingbar“, zeigt sich der sportliche Leiter Reinhold Reiter zuversichtlich. „Das ist auch jedem bewusst. Doch wir glauben fest daran, dass wir da unten rauskommen“, bemüht er traditionelle Dinkelscherbener Tugenden: „Wenn nicht wir, wer sonst?“

Prognose

Mit Thomas Kubina und Florian Wiest hat der TSV wesentlich mehr Durchschlagskraft in der Offensive gewonnen. Mit vielen Toren der Hoffnungsträger kann der Weg zur direkten Rettung führen. Wahrscheinlicher ist allerdings die Relegation.

Aufrufe: 04.3.2017, 08:32 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor