Kreisklasse: Rutschpartie am Ostermontag

An die 15 Zentimeter Neuschnee machten es den Kreisklassen-Kickern des TSV Dieterskirchen und SV Wilting am Ostermontag nicht gerade einfach, den Ball im Tor zu versenken. Selbst zwei Elfmeter – einen für jede Mannschaft – konnten die Amateurkicker nicht verwandeln. „Ich denke, das kann man nicht auf die Platzverhältnisse schieben“, gibt Dieterskirchens Coach, Ergül Askin, der zusammen mit Rupert Frimberger die Mannschaft betreut, ganz offen zu und gerät dabei ins Schmunzeln.

Nichtsdestotrotz hätte man seiner Ansicht nach die Partie erst garn nicht anpfeifen dürfen. „Der Ball ist nicht mehr gerollt, es war absolut kein Passspiel mehr möglich auf dem Pappschnee. Die beiden Mannschaften haben nur noch den Ball so weit es ging nach vorne geschlagen und sind ihm dann hinterher gelaufen. Das war ein Chaosspiel und hat mit Fußball nichts zu tun gehabt“, versteht der 45-jährige Askin auch einen Tag danach noch nicht, warum Schiedsrichter Josef Schimmer (1. FC Schmidgaden) die Begegnung überhaupt angepfiffen hat.

Der Unparteiische aus Schmidgaden erklärte den Platz für bespielbar, nachdem er über das von Schnee bedeckte Feld „gestapft“ war. Schimmer monierte nur, dass die Linien des Spielfelds zu sehen sein müssten, ansonsten bestand seiner Meinung nach keine erhöhte Verletzungsgefahr für die Spieler, so Askin.

Geschlossene Schneedecke

Zuvor, als der Schiedsrichter in Dieterskirchen eingetroffen war, habe er allerdings schon die Verantwortlichen des TSV gefragt, warum sie das Spiel nicht abgesagt hätten, berichtet der Dieterskirchener Trainer. Daraufhin habe man ihm erklärt, dass es bis 12 Uhr nur geregnet und erst dann stark zu schneien begonnen habe.

So wurde dieser ungewöhnliche Kick dann am Ostermontag bei geschlossener Schneedecke angepfiffen und endete mit 1:0 für den Gast aus Wilting. Dazwischen gab es laut Askin viele weite Bälle, wenig Sehenswertes und mit dem SV Wilting einen glücklichen Sieger.

Für den TSV-Coach waren es „absolut irreguläre Bedingungen“. So etwas habe der 45-Jährige noch nicht erlebt, seitdem er Fußball spielt oder auch als Trainer aktiv ist. Zudem brauche sein Team auch noch einige Punkte, um den Klassenerhalt zu sichern.

Wesentlich mehr Spaß an der Kreisklassenpartie hatten offensichtlich einige der 70 Zuschauer. Nicht nur, dass sie den Siegtreffer von Fabian Rapp (4.) lautstark bejubelten, sie fanden auch sichtlich Gefallen an den zahlreichen Rutschpartien der Spieler auf dem glatten Untergrund.