Die SGM Dietenheim/Regglisweiler hat wieder Grund zum Feiern

Ganz neue Erfahrungen durften die Fußballer der SGM Dietenheim/Regglisweiler in der vergangenen Saison sammeln. „Bei uns ging es in den letzten Jahren konstant bergab. Da ist es doch viel angenehmer, einmal eine Meisterfeier zu organisieren“, sagte Abteilungsleiter Manuel Merkle, als der Titelgewinn in der Kreisliga B/Iller feststand. Erst am letzten Spieltag war die unerwartete Krönung perfekt. Nach dem 6:0 beim SV Esperia Italia Neu-Ulm machten sich Mannschaft und Funktionäre per LKW auf zum großen Triumphzug von Regglisweiler nach Dietenheim.

In der Stadthalle startete dann die große Sause. Höhepunkt war die verlorene Wette von Stürmer Svilen Aleksiey gegen den Förderverein-Vorsitzenden Markus Baur. Er musste auf offener Bühne Haare lassen. Von Aleksieys 15 Zentimeter langen Mähne blieben nur drei Millimeter übrig. Die Feierwütigsten unter den Kickern machten an drei Abenden Party, und auch der obligatorische dreitägige Abstecher nach Mallorca durfte nicht fehlen.

Nach Jahren des Niedergangs gab es endlich wieder etwas zu begießen. In der vierten Spielzeit seit dem Zusammenschluss des TSV Dietenheim mit dem TSV Regglisweiler und zwei Jahre nach dem Abstieg gelang die Rückkehr in die Kreisliga A/Iller. Von der Absturz-Mannschaft sind mit Kapitän Dominic Schenk, Innenverteidiger Rainer Marquart und Mittelfeldakteur Kevin Locher nur noch drei Akteure dabei. Der massive Zuwachs in den vergangenen beiden Spielzeiten aus dem eigenen Juniorenbereich sowie die Rückkehr der Eigengewächse Marcus Metzinger (ASV Fellheim) und Alexander Huth (SpVgg Au) gab die Initialzündung für den Höhenflug. „Eine funktionierende Jugendarbeit ist der einzige Weg, um als Mannschaft bestehen zu können. Ich bin mir sicher, dass in den kommenden Jahren noch viele Spielgemeinschaften gebildet werden“, betont Merkle.

Bei der SG Dietenheim/Regglisweiler wird schon beim Nachwuchs Wert auf die Trainerfortbildung gelegt. Jeder Spieler ist dem Verein wichtig, unabhängig von seiner Qualität. „Es zählen nicht nur die Stars. Wir wollen alle bei der Stange halten. Du benötigst auch Leute, die sich im Umfeld engagieren“, erklärt Merkle. Wie etwa das unverzichtbare Duo mit Spielleiter Franz Frajhaut und Sohn Sven, die organisatorisch alles in geordnete Bahnen lenken.

Der Zusammenhalt im Kader trug ein Übriges zum Erfolg bei. „Es kam wieder ein richtiges Vereinsleben auf“, freut sich Merkle. Bis auf Piotr Makela, der mit Huth ein fast unüberwindbares Innenverteidiger-Gespann bildete, und dem syrischen Flüchtling und Top-Stürmer Bahaa Al Smadi (14 Treffer) besteht der Kader nur aus Kickern, die aus der SGM-Juniorenabteilung hervorgingen.

Diese Grundausrichtung soll auch in Zukunft bleiben. Neu hinzukommen werden Patrick Huth (SF Schwendi), der Bruder von Alexander Huth, sowie die Rückkehrer Nico Wahl (SV Tiefenbach II) und Artur König (RSV Wullenstetten). Nicht mehr zur Verfügung stehen Spielertrainer Bülent Haki (Co-Trainer SSV Ulm 1846 Fußball II) sowie Rainer Marquart und Gabor Juhasz die ihre Karriere beenden. Hakis Nachfolger als sportlicher Kommandogeber wird Roland Grotenklas (zuletzt Wullenstetten).

Elf Talente werden in den kommenden beiden Jahren dem Juniorenbereich entwachsen. Die Zukunft der SGM scheint also gesichert. Hochtrabende Ziele sind aber verpönt. Merkle: „Wir wollen den frischen Wind mitnehmen und mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Für einen Dorfklub wie uns sind nur die Spielklassen bis zur Bezirksliga interessant. Alles andere macht keinen Sinn und kostet nur Geld.“ Diese Erkenntnis musste einst der TSV Regglisweiler machen, als er wegen fehlender finanzieller Unterstützung seine Mannschaft aus der Landesliga zurückziehen musste.