2024-05-10T08:19:16.237Z

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Thomas Anhorn hat gut lachen: Der TSV Dettingen/Erms steht im Bereich Fußball gut da. Mit ein Verdienst des 60-jährigen Abteilungsleiters und Diplom-Ingenieurs.
Thomas Anhorn hat gut lachen: Der TSV Dettingen/Erms steht im Bereich Fußball gut da. Mit ein Verdienst des 60-jährigen Abteilungsleiters und Diplom-Ingenieurs.

„Mit Turnschuhen ins Geschäft"

Thomas Anhorn ist seit 20 Jahren Abteilungsleiter des TSV Dettingen/Erms

Thomas Anhorn ist 50 Jahre Mitglied beim TSV Dettingen/Erms, 35 Jahre im Ausschuss des Vereins und exakt 20 Jahre Abteilungsleiter.

"Wir danken Dir für Deine Verdienste um den Fußball und hoffen, dass Du noch lange Zeit tätig bleibst“. Mit diesen Worten hatte kürzlich der Bezirksvorsitzende Horst Beck seinen Kameraden Thomas Anhorn zu sich gerufen. Zu fortgeschrittener Stunde auf den Bezirksliga-Staffeltag in Kirchentellinsfurt hatte Beck eine Überraschung parat.

Eigentlich ist eine Ehrung unüblich für einen Staffeltag. Doch Beck ist es wichtig, für gute Arbeit im Ehrenamt die richtige Antwort zu wissen. Schon seit Jahren wirbt er bei den Vereinen um Anerkennung für intern geleistete Arbeiten. Deswegen werden auch einmal im Jahr Vereins-Ehrenamtspreise im Sparkassen-Caree auf den Mühlbachäckern in Tübingen vergeben.

Als Beck im Vorfeld des Staffeltages seine Unterlagen durchblätterte fiel ihm der Name Thomas Anhorn auf. Und zwar gleich mehrfach. 50 Jahre Mitglied beim TSV Dettingen/Erms, 35 Jahre im Ausschuss des Vereins und exakt 20 Jahre Abteilungsleiter. Macht zusammen insgesamt 105 Jahre sportliches Engagement, wenn man es getrennt sieht. Da schritt der Chef über alle Fußballvereine des Bezirks Alb gerne zur Tat und überreichte dem 60-Jährigen die WFV-Ehrennadel in Silber.Später hatte Staffelleiter Kurt Kuschel noch lobende Worte übrig: „Er ist ein verlässlicher Vereinsmitarbeiter. Großes Lob an ihn. Ich hoffe, er bleibt noch lange im Amt.“ Den TSV Dettingen bezeichnete er als gut geführten Verein.

Thomas Anhorn ist ein geborener Dettinger und dort aufgewachsen. Er hat mit zehn Jahren das Fußballspielen begonnen. Er ist dem TSV bis heute treu geblieben und ist derzeit aktueller Abteilungsleiter. Bemerkenswert ist allerdings sein erster und letzter Ballkontakt. Mit 17 Jahren hieß es für ihn „Auf nach Zainingen“. Dort bestritt der Diplom-Ingenieur bei einer großen Dettinger Firma sein erstes Match in der ersten Mannschaft. „Da ging es gleich richtig zur Sache“, so die allerersten Eindrücke in seinem ersten Spiel bei den Aktiven. Es folgten Spiele in der damaligen 2. Amateurliga, später der Landesliga und der Bezirksliga. Seinen letzten Einsatz im Dress des TSV Dettingen hat der Teamleiter „Entwicklung“ mit dem Schwerpunkt Chemie bis heute ebenso wenig vergessen. Als er seine sportliche Karriere mit über 37 Jahren beendet hatte, wurde er kurz danach angerufen, noch einmal mitzuspielen. Wegen Spielermangels stellte er sich beim Ermstalpokalturnier in Metzingen noch einmal zur Verfügung. Nach wenigen Minuten riss das Außenband am Knöchel. Was ihm in 27 Jahren nie passiert ist, war jetzt der Fall: Eine Verletzung. „Ich bin dann am Montag trotzdem ins Geschäft mit Turnschuhen“, schmunzelte er. Ein anderes Schuhwerk hätte die Schwellung wohl nicht ausgehalten.

Ein Trainer ist ihm in all den Jahren besonders im Gedächtnis geblieben: Werner Frick. Ein Haudegen, der alle Höhen und Tiefen - auch mit dem SSV Reutlingen - mitgemacht hat. „Das war ein harter Hund, der viel verlangt hat. Aber es war eine wunderschöne Zeit“, sagt er heute.

Thomas Anhorn hat genau vor 20 Jahren Erwin Stanger als Abteilungsleiter beerbt. Zunächst zu zweit - mit dem früh verstorbenen Detlev Kammerer an der Seite - dann über 18 Jahre im Alleingang lang leitete er die Geschicke des TSV bis heute.

Der Neubau des Sportheims war eine seiner größten Errungenschaften als Fußball-Chef. Zusammen mit dem damals im Ausschuss sitzenden Jürgen Zepf, sowie einem harten Kern an Mitstreitern, wurde der Neubau des Vereinsheims auf dem Sportgelände vorangetrieben. In den Jahren 2007/08 ging es los und das Ziel, bis zur Fußball-WM 2010 in Südafrika fertig zu sein, wurde erreicht. Das Sportheim ging in Betrieb und die Bude war an allen WM-Spieltagen gut gefüllt.

„Wir mussten was unternehmen“, sagt Anhorn heute. In der alten Baracke hatte es schon geschimmelt, man musste sich im Keller umziehen. „Es war ein Kraftakt, aber wir haben es geschafft.“

Heute kann Anhorn stolz sein auf den TSV. Die Fußballer stehen gut da. Auf dem Sportgelände haben die erste und zweite Mannschaft, der Verein Türkspor Dettingen und der CVJM, sowie eine Frauenmannschaft eine Heimat gefunden.

Nachwuchsprobleme gibt es keine. Alle Jugendmannschaften bis zu den Kleinsten sind besetzt. Manche Jugenden sogar doppelt wie beispielsweise die D-, E- und F-Jugend. Mit ein großer Verdienst der Jugendleiter Armin Türk und Frank Eisenlohr.

Da stellt sich die Frage, ob die beiden Sportplätze allen Anforderungen genügen? „In der Tat würde uns ein dritter Platz guttun“, so Anhorn. Seit diesem Jahr hat der Sportverein sein Werben bei der Gemeinde in dieser Sache intensiviert. „Der schriftliche Antrag liegt vor, jetzt liegt es an der Gemeinde“, sagt der Abteilungsleiter, dem aber auch klar ist, dass derzeit mit nicht unerheblichen Mitteln eine Schule in Dettingen gebaut wird und der Gemeinde vielleicht die Hände gebunden sind.

Aufrufe: 026.7.2017, 08:01 Uhr
SWP / Von Leopold FreudemannAutor