TSV Crailsheim verliert zu Hause gegen Köln

Die gute Nachricht vorweg: Der Tabellenletzte TSV Crailsheim zeigte sich im zweiten Spielabschnitt auf Augenhöhe mit dem Tabellenzweiten aus Köln. Allerdings sprangen am Ende, wie schon so oft in dieser Saison, wieder keine Punkte im Abstiegskampf für die Horaffen heraus.

Unter denkbar schlechten Voraussetzungen startete der TSV ins Spiel. Sowohl Ramona Treyer als auch Patricia Hanebeck fehlten. Die Gäste aus Köln spielen bislang eine sehr gute Rückrunde und haben beste Chancen, sich in der kommenden Saison Richtung Bundesliga zu verabschieden. Die Rollen waren also klar verteilt.

Und zu Beginn wurde diese Rollenverteilung auch von beiden Mannschaften angenommen. Bereits in der Anfangsphase konnten sich die Geißböcke in der Spielhälfte der Crailsheimer festsetzen. Das lag nicht nur am guten Spiel der Kölnerinnen, sondern auch am großen Respekt der Heimmannschaft. So kam es, wie es kommen musste: Bereits in der achten Spielminute gingen die Gäste durch Natalie Moik in Führung. Sie setzte sich 20 Meter vor dem Tor der Heimelf durch und schoss den Ball in die linke untere Torecke.

Auch in der Folge blieb der 1. FC Köln die spielbestimmende Mannschaft und erarbeitete sich ein Chancenplus. Trotzdem fiel das 0:2 aus Crailsheimer Sicht unglücklich: Ein Freistoß von Kristina Hild aus rund 25 Metern wurde von der Mauer unhaltbar für TSV-Torhüterin Stefanie Kübler abgefälscht.

Ball auf der Linie geklärt

Kurz vor Ende des ersten Spielabschnittes aber hatte die Heim­elf die Riesenchance auf den Anschluss: Melike Baki erkämpfte sich den Ball im Mittelfeld und wurde steil geschickt. Ihre Hereingabe vom Rande des Sechzehners verpasste Claudia Nußelt zwar, aber im Hintergrund lauerte die mitgelaufene Marie Zeidler. Die machte eigentlich alles richtig und schob den Ball überlegt an der FC-Torhüterin Marie Wenzl vorbei. Auf der Linie konnte eine Abwehrspielerin aber noch klären.

Nach dem Wiederanpfiff zeigte sich Crailsheim deutlich verbessert. Die Elf von Benjamin Röseke agierte aggressiver in den Zweikämpfen und traute sich nun mehr zu. Auf der FC-Bank wurde es zunehmend lauter. Zwar hatten die Kölnerinnen ebenfalls ihre Chancen. Es war jetzt aber eine offenere Partie.

Die erste Riesenchance vergab Juliane Klenk, als Marie Wenzl im Tor der Gäste ihren Elfmeter parieren konnte (73.). Zuvor war Celine Pollak gefoult worden. Crailsheim war jetzt richtig gut im Spiel. Beim anschließenden Eckball beförderte Claudia Nußelt den Ball aus sieben Metern über das Tor.

Und auch in der 85. Minute war es Nußelt, die FC-Torhüterin Wenzl überlief. Sie konnte aus spitzem Winkel aber nicht sofort abschließen. Ihre Hereingabe erreichte zwar Mirjam Steck, die scheiterte aber an der Keeperin. Und auch der Nachschuss flog über das Tor der Gäste. So blieb es am Ende beim 0:2.

„Wir hatten heute in der ersten Halbzeit zu viel Respekt vor dem Gegner“, analysierte TSV-Trainer Röseke. Gerade mit dem Auftritt seines Teams in der zweiten Halbzeit zeigte er sich aber zufrieden. „Wir hatten gute Gelegenheiten. Wenn man die reinmacht, hätten wir heute auch einen Punkt aus dem Spiel mitnehmen können.“ Und der hätte im Abstiegskampf geholfen. Auf jeden Fall müsse in der kommenden Woche gegen den Drittletzten Sand jetzt ein Sieg her.