TSV Crailsheim-Frauen am Ende mit leeren Händen

Fast eine Halbzeit lang konnten die Crailsheimerinnen den Gast aus München gut vom eigenen Tor weghalten. In der zweiten Hälfte setzte sich der Favorit noch deutlich ab.

Vor allem in der Anfangsphase konnten sich die Gastgeberinnen einige Male gut in Szene setzen. In der fünften Minute erkämpfte sich Luisa Scheidel nach einer Flanke aus dem Halbfeld den Ball an der Strafraumkante. Dann fehlte ihr doch der Mut, vor dem Abschluss vielleicht noch ein paar Meter zu gehen. Der folgende Schuss war zu zentral gesetzt, sodass die Münchner Torhüterin Anna Wellmann keine Mühe hatte ihn zu parieren.

Drei Zeigerumdrehungen später strich ein Schlenzer von ­Claudia Nußelt vom Strafraumeck aus nur knapp über die Latte. Erst nach einer Viertelstunde kamen die Gäste erstmals gefährlich vor das Crailsheimer Tor. Nach einer Hereingabe von Barbara Brecht konnte Mirjam Steck den Schuss der Gästetorjägerin Elisabeth Mayr gerade noch zur Ecke blocken. Fast im Gegenzug hatte dann Crailsheims Neu­zugang Patricia Hanebeck, die vor allem in der ersten Hälfte gute Ansätze zeigte, die beste ­Möglichkeit der Partie für die Gastgeberinnen. Eine Flanke von Luisa Scheidel nahm sie mustergültig an der Kante des Fünfmeterraums an. Ihr Schuss landete aber genau in den Armen der Torhüterin.

Danach übernahmen die Gäste mehr und mehr die Spielkontrolle, ohne sich zunächst echte Möglichkeiten zu erarbeiten. Mit der vom Spiel der Herren gegen Hertha BSC abgeschauten Freistoß­variante gelang ihnen kurz vor der Pause die Führung. Barbara Brecht lief ein wie Arjen Robben, das Zuspiel saß, ihr Schuss wurde von Mirjam Steck so abgefälscht, dass er unhaltbar für Stefanie Kübler über die Linie trudelte.

Die Geschichte der zweiten Hälfte ist schnell erzählt. Crailsheim brachte im Spiel nach vorne nichts mehr zustande. München kontrollierte die Partie und machte Mitte der zweiten Hälfte, als Crailsheim durch eine Verletzung von Luisa Scheidel ín Unterzahl agierte, durch einen Doppelpack von Barbara Brecht innerhalb von zwei Minuten alles klar. Nachdem Nina Hasenfuß mit einer Rettungstat kurz vor der Linie noch einen höheren Rückstand verhindern konnte, setzte Ivana Slipcevic vier Minuten vor dem Ende mit einem platzierten Schuss von der Strafraumkante zum 0:4 den Schlusspunkt.

Auch wenn nach den Siegen der Mit-Abstiegskandidaten SC Sand II und SV Weinberg alles gegen die Fußballdamen des TSV Crailsheim gelaufen ist, will Trainer Benjamin Röseke den Kopf nicht in den Sand stecken. „Es ist uns gelungen gegen diesen spielstarken Gegner zumindest in der ersten Hälfte Chancen zu kreieren. In Wetzlar in zwei Wochen wird es sicher nicht einfach, aber gegen Frankfurt II im nächsten Heimspiel sollte auf jeden Fall was drin sein.“