2024-06-03T07:54:05.519Z

Ligabericht
Besitzt letzte Ausgleichschance: Dmytro Donos (l.), hier gegen Marvin Krause, fiel mit einigen gelungenen Dribblings auf und hätte in der dritten Nachspielminute um ein Haar noch das 1:1 erzielt. Insgesamt fehlte es beim Tabellenführer diesmal aber an Torgefahr.  ©Carola Voigt
Besitzt letzte Ausgleichschance: Dmytro Donos (l.), hier gegen Marvin Krause, fiel mit einigen gelungenen Dribblings auf und hätte in der dritten Nachspielminute um ein Haar noch das 1:1 erzielt. Insgesamt fehlte es beim Tabellenführer diesmal aber an Torgefahr. ©Carola Voigt

"Wir haben nicht gut gespielt"

Chemie Premnitz besiegt Spitzenreiter Schwedt in der Landesliga Nord.

Verlinkte Inhalte

Das wären mal drei ganz wichtige Zähler gewesen – die Verfolger des FC Schwedt haben (bis auf den SV Zehdenick) allesamt gepatzt, sodass die Oderstädter einen 4-Punkte-Vorsprung an der Tabellenspitze herausgeholt hätten. Haben sie aber nicht: "Jede Serie reißt einmal", meinte Co-Trainer Uwe Zenk in einer ersten nüchternen Analyse. Und Coach Tomasz Lapinksi sagte: "Wir haben heute nicht gut gespielt. Weiter geht’s!" Wichtig sei, wenn auch nur für wenige Minuten, das Comeback des lange verletzten Marcin Adamczak gewesen.

Nicht wenige der nur 50 Zuschauer orakelten bereits zur Pause: "Ein typisches 0:0-Spiel!" Auch der Autor kann sich dieser Meinung nicht entziehen, passierte doch vor beiden Toren höchst wenig in den ersten 45 Minuten. Und es sollte auch nach Wiederbeginn nicht viel üppiger werden.

Tatsächlich erinnerte von Beginn an einiges an den trefferlosen Kick an gleicher Stelle im tristen November vor 49 Wochen, als die MOZ am Montag dann titelte "Keine Tore im zerfahrenen Spiel". Und wenn es hieß: "Die erste Hälfte wurde von Zweikämpfen, Fehlpässen beim Spielaufbau und wenigen Torchancen bestimmt", dann kann man diesen Satz getrost für die jetzige Begegnung wiederholen.

Zweikampfstarke Premnitzer

Auffällig am Spiel der Gäste: Sie ließen dem Heimteam kaum Zeit zum Spielaufbau, waren schnell zu Zweikämpfen zur Stelle, eroberten Bälle oder provozierten überhastete Aktionen. Und Chemie besaß die erste Möglichkeit, als Bartosz Klonowski im FCS- Gehäuse noch mit einer Faust klären konnte (3.). Er war zu einer weiteren Faustabwehr gezwungen, als Sebastian Krumbholz aus spitzem Winkel abzog (17.).

Allmählich berappelten sich die Platzherren: Philipp Ulrich setzte mit einem sicher parierten Aufsetzer-Freistoß das erste Zeichen (20.), Dmytro Donos ließ ein spektakuläres Solo folgen, aber Manuel Fuchs verpasste seine Eingabe knapp (24.). Dann setzte Ulrich zweimal aus rund 40 Metern zum Torschuss an, traf aber auf einen aufmerksamen Keeper oder das Leder segelte um Zentimeter übers Gebälk (39., 40.).

In den zweiten Abschnitt startete der FCS engagiert, kam durch einen aufsetzenden Donos-Frei-­stoß (54.), einen Ulrich-Seitfallzieher aus spitzem Winkel (56.) und einen noch aufsetzenden Schuss von Marcin Wawrzyniak (60.) auch zu Möglichkeiten, aber die Null stand weiterhin.

Dann bekam man den Eindruck, dass allmählich die Erkenntnis Raum griff, ein 0:0 sei für diese Partie auch ein gutes Resultat. Die Schwedter ließen dem Gast mehr Raum zur Entfaltung und waren ein wenig im Glück, als Schiri André Ihrke ein Tor aberkannte, als eigentlich ein eigener Spieler Keeper Klonowski beim Ballfangen behinderte (75.). Ulrich setzte noch einen Freistoß knapp über die Latte (80.).

Zurück zum 24. November 2018: Hatten die Premnitzer damals in der allerletzten Minute einen später wegen eines vorhergegangenen Handspiels nicht anerkannten Treffer erzielt, so gab es diesmal in der 82. Minute ein reguläres 0:1, als Elias Große einen Freistoß aus gut 20 Metern fast in den Dreiangel setzte und Keeper Klonowski die Fingerspitzen nicht mehr entscheidend ans Leder bekam. Dass sein Gegenüber Felix Baitz per Glanztat in der dritten Nachspielminute einen abgefälschten Donos-Schuss spektakulär aus dem Winkel holte und so die Punkte für den Gast sicherte, beschloss das Match.

Weitere vier Partien im Monat November

Fünf Wochenenden – fünf Punktspiele für den FC Schwedt. Der November bringt den Oderstädtern nach dem Heim-0:1 gegen die Premnitzer noch vier weitere Begegnungen, davon drei auswärts. Zunächst geht es zu Stahl Brandenburg (7. der Tabelle./9. 11.), dann folgen die Spiele bei Oberhavel Velten (11./16.11. – vorgezogen vom 15. Spieltag), daheim gegen Einheit Perleberg (13./23.11.) und beim FSV Babelsberg (9./30.11.). Also: Keine Teams aus der Spitzengruppe, aber allesamt gefährliche Gegner.

Alle Daten und Fakten zum Match und die Wahl zum Mann des Tages: Spielbericht

Aufrufe: 04.11.2019, 06:00 Uhr
MOZ.de / Jörg MatthiesAutor