2024-04-24T13:20:38.835Z

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Trainer Anton Bobenstetter, hier im Trainingslager an der Algarve, hört am Saisonende als Coach auf und wird Sportlicher Leiter.   Michael Buchholz
Trainer Anton Bobenstetter, hier im Trainingslager an der Algarve, hört am Saisonende als Coach auf und wird Sportlicher Leiter.   Michael Buchholz

Nach 19 Trainer-Jahren in Buchbach: Bobenstetter hört zum Saisonende auf

Kult-Coach nennt Gründe

Paukenschlag im Trainingslager des TSV Buchbach: Anton Bobenstetter informierte am Dienstag in Portugal seine Mannschaft, dass er am Ende der Saison als Trainer aufhören wird. Er wird Sportlicher Leiter.

Buchbach Der 57-Jährige steht seit neun Jahren ohne Unterbrechung auf der Kommandobrücke des Fußball-Regionalligisten und sieht die Zeit gekommen, sich aus vorderster Front zurückzuziehen. „Ich bleibe zu hundert Prozent dabei und stelle dem Verein mein Wissen und mein Netzwerk voll motiviert zur Verfügung“, so Bobenstetter, der zusammen mit Georg Hanslmaier die Sportliche Leitung übernimmt.

Mit Bobenstetter geht nach sieben Jahren der letzte Trainer von Bord, der schon bei der Einführung der fünfgleisigen Regionalliga mit insgesamt 32 Vereinen in der Verantwortung stand. „Ich habe diesen Zeitpunkt aus zwei Gründen gewählt: Zum einen sind es gesundheitliche Probleme. Es zwickt einfach vorne und hinten, oben und unten. Zum anderen lässt die sensationelle Tabellensituation diesen Schritt zu. Wir stehen mit zwei Punkten Rückstand auf den Dritten auf Platz sieben. Die Mannschaft ist super intakt und hat Großartiges geleistet. Ich will jetzt einfach nicht mehr an vorderster Linie stehen und lasse jetzt Jüngere ran.“

Die Gespräche mit potenziellen Nachfolgern laufen bereits. Sicher sei, heißt es beim TSV Buchbach, dass es auch künftig keinen hauptamtlichen Trainer geben wird. Trainer Andi Bichlmaier, Torwart-Trainer Roland Schreiner und Co-Trainer Sepp Harlander bleiben ohnehin an Bord. „Wir können und wollen unsere Strukturen nicht verändern“, so Bobenstetter, der in Summe 19 Jahre als Trainer in Buchbach das Sagen hatte.

Mit seinem Wechsel in die Sportliche Leitung sieht der scheidende Coach seinen Verein breiter aufgestellt als bisher: „Ich hatte immer das Glück, dass die Trainer an meiner Seite das Training selbständig gemacht haben, während ich auf dem Platz mit Spielern und Beratern telefoniert habe. Die Aufgaben werden ja nicht weniger, da sind zwei Mann in der operativen Leitung nicht viel.“

Die Buchbacher Erfolgsgeschichte begann schon vor über 25 Jahren mit Bobenstetter in den damals tiefsten Niederungen des Amateurfußballs: „Es ist einfach schön, wenn man in dem Ort, in dem man aufgewachsen ist, mit Freunden über so viele Jahre zusammenarbeiten kann.“ 75 ungeschlagene Spiele brachten den Verein ins Guinnessbuch der Rekorde und 1997 ins „Aktuelle Sportstudio“. Später folgte der Aufstieg in die Regionalliga. „Das war wunderschön, aber sieben Jahren in der Liga zu bleiben, ist noch mal eine ganz andere Nummer.“

Gerade die exzellenten Kontakte von Bobenstetter bedeuten viel für die Zukunft der Rot-Weißen. „Ich habe ja alle Spieler, die jetzt da sind, selber geholt. Viele sind schon seit langer Zeit dabei, einige schon seit neun Jahren. Diese Jungs möchte ich auch weiter begleiten.“

Vom Spagat, Woche für Woche möglichst Siege zu liefern und gleichzeitig schon die Planungen fürs nächste halbe Jahr voranzutreiben, sieht sich Bobenstetter jetzt befreit: „Die Aufgaben im Management liegen mir und machen mir Spaß. Es hat mich ja keiner gezwungen, diesen Job schon seit Jahren mitzumachen. Natürlich ist es schön als Trainer, wenn man nach Siegen in die glücklichen Gesichter der Fans und Freunde sehen kann. Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich nicht sagen, ob ich noch mal als Trainer arbeiten werde. Ich kann aber ausschließen, dass ich in der nächsten Saison auf einer Trainerbank Platz nehme.“

Aufrufe: 012.2.2019, 20:00 Uhr
Erdinger Anzeiger / Michael BuchholzAutor